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Stenografischer Bericht 130. Sitzung - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode – <strong>130.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 29. September 2011 15325<br />

(A)<br />

Sönke Rix<br />

ten Sie dieses Ziel erreichen wollen, steht nicht in Ihrem Das ist – in der Tat – absolut seltsam. Für die Projekte ist (C)<br />

Antrag.<br />

es schwer, eine Kofinanzierung von 50 Prozent sicherzu-<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)<br />

stellen. Da brauchen wir eine Änderung.<br />

Wenn Sie mit den Initiativen vor Ort sprechen – Sie<br />

tun das sicherlich genauso häufig wie wir –, dann wer-<br />

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/<br />

DIE GRÜNEN)<br />

den Sie auf die Probleme stoßen, die man mit diesen Ich will ein ganz konkretes Beispiel nennen: Die<br />

Programmen hat. Mir geht es um die konkrete Ausfüh- Amadeu-Antonio-Stiftung führt ein sehr sinnvolles Prorung<br />

der Programme. Daher will ich jetzt keine Debatte jekt durch: no-nazi.net. Wir alle wissen: Junge Men-<br />

über den Extremismus von links und rechts führen, sonschen und leider auch die Rattenfänger der Rechtsextredern<br />

einen genauen Blick auf diese Programme werfen. misten sind viel im Netz unterwegs. Dieses Projekt<br />

Wenn man die Strategien für Demokratie und Vielfalt<br />

ernst nimmt, dann braucht man Mittel, die langfristig<br />

und nicht nur kurzfristig zur Verfügung stehen.<br />

kostet 150 000 Euro. 75 000 Euro kommen vom Bund.<br />

Weitere Mittel für dieses Projekt stammen aus privaten<br />

Spenden, aus Spenden von Firmen. Aber es fehlen immer<br />

noch 20 000 Euro für die Kofinanzierung. Hier stellt<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

sich wieder die Frage: Warum sind 50 Prozent Kofinan-<br />

Diese Mittel brauchen wir für die Schaffung von Strukturen.<br />

Geld ist auch bitter nötig für Opferberatung, für<br />

Beraterteams und für die zahlreichen Initiativen vor Ort.<br />

zierung festgeschrieben? Warum gibt es hier nicht mehr<br />

Flexibilität? Solche Projekte sind wichtig. Ich glaube,<br />

dass keiner in diesem Hohen Hause etwas gegen diese<br />

Projekte hat.<br />

Die Strategien für Demokratie und Vielfalt brauchen<br />

nicht nur jede Menge finanzielle Mittel, sondern auch<br />

Flexibilität, was die Abrufung dieser Mittel angeht. Ich<br />

nenne ein kleines Beispiel. Sie alle kennen den Verein<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der LINKEN und der Abg. Monika Lazar<br />

[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])<br />

„Gesicht Zeigen!“. Gerhard Schröder ist der Schirmherr Ich habe mit Absicht nicht davon gesprochen, wie<br />

und Uwe-Karsten Heye ist der Vorsitzende. Auch Kolle- schlimm es ist, im Bereich des Extremismus links und<br />

ginnen und Kollegen der Koalitionsfraktionen sind Mit- rechts voneinander zu trennen. Ich bitte darum, dass wir<br />

glied in diesem Verein. Dieser Verein hat elf Projekte uns die Projekte anschauen und die aktive Zivilgesell-<br />

kofinanziert, die aktiv vor Ort im Rahmen unserer Proschaft vor Ort dazu einladen, gemeinsam mit uns diese<br />

gramme tätig waren. Bei dieser Kofinanzierung ergibt Programme zu durchforsten, um herauszufinden: Wo<br />

sich allerdings das Problem, dass sie nicht dauerhaft ge- sind sie zu bürokratisch? Wo sind sie zu starr? Wir müs-<br />

(B)<br />

leistet werden kann. Weil unsere Programme nicht flexibel<br />

gestaltet sind, mussten diese elf Projekte wieder einsen<br />

die Demokratiearbeiter vor Ort – so nenne ich sie<br />

einmal – unterstützen und dürfen ihnen nicht noch mehr<br />

(D)<br />

gestellt werden. Deshalb muss die Struktur der Bürokratie aufbürden. Wir müssen versuchen, zu ge-<br />

Programme flexibler werden. Ich hätte mir gewünscht, währleisten, dass ihre Arbeit dauerhaft finanziert wird.<br />

wenn Sie diese Programme einmal daraufhin evaluiert Daran sollten wir alle in diesem Hause gemeinsam arbei-<br />

hätten und zu mehr Flexibilität gekommen wären. Das ten.<br />

ist aber leider nicht passiert.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Ein weiteres Thema – ich habe es schon angesprochen<br />

– ist die Kofinanzierung insgesamt. Wir haben uns<br />

in der Großen Koalition bereit erklärt – ich habe selber<br />

Herzlichen Dank.<br />

(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten<br />

der FDP)<br />

dazugelernt; Kollegin Griese hat zusammen mit mir die<br />

entsprechenden Verhandlungen geführt –, einer Kofinanzierung<br />

in Höhe von 50 Prozent zuzustimmen. Sie haben<br />

uns vorhin aufgefordert, etwas zum Programm gegen islamistischen<br />

Extremismus zu sagen. In diesem Bereich<br />

ist beispielsweise nur eine Kofinanzierung von 15 Prozent<br />

nötig, während es bei den Programmen gegen<br />

Rechtsextremismus 50 Prozent sind.<br />

Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />

Bevor ich dem nächsten Redner das Wort erteile, gebe<br />

ich Ihnen das von den Schriftführerinnen und Schriftführern<br />

ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstimmung<br />

über den Antrag zur Fortsetzung der Beteiligung<br />

bewaffneter deutscher Streitkräfte an der von den Vereinten<br />

Nationen geführten Friedensmission in Südsudan<br />

bekannt: abgegebene Stimmen 521. Mit Ja haben ge-<br />

(Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- stimmt 462, mit Nein haben gestimmt 58, eine Enthal-<br />

NEN]: Sehr seltsam!)<br />

tung. Die Beschlussempfehlung ist angenommen.

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