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Stenografischer Bericht 130. Sitzung - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode – <strong>130.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 29. September 2011 15353<br />

(A)<br />

Dorothea Steiner<br />

Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag men. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Ge- (C)<br />

zur neuen Seveso-III-Richtlinie vorgelegt, der viele gute genstimmen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfeh-<br />

Ansatzpunkte enthält. So werden zum Beispiel Verbesselung ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen<br />

rungen bei der Bürgerinformation und Bürgerbeteili- die Stimmen der Oppositionsfraktionen angenommen.<br />

gung beim Umgang mit gefährlichen Stoffen im neuen<br />

Richtlinienentwurf vorgenommen. Die Ausweitung der<br />

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 18 auf:<br />

Informations- und <strong>Bericht</strong>spflichten ist zu begrüßen, um<br />

die Menschen im Umfeld solcher Anlagen, die gefährliche<br />

Stoffe verwenden, besser zu informieren – vor allem,<br />

wenn Unfälle auftreten.<br />

Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten<br />

Entwurfs eines Gesetzes zur Unterstützung<br />

der Fachkräftegewinnung im Bund<br />

und zur Änderung weiterer dienstrechtlicher<br />

Sorge bereitet uns, dass im jetzigen Entwurf die Ent-<br />

Vorschriften<br />

scheidung, welche Stoffe in welchen Mengen auf die Lis- – Drucksache 17/7142 –<br />

ten gefährlicher Stoffe gesetzt werden, zukünftig ohne<br />

Gesetzgebungsverfahren abgeändert werden könnte.<br />

Wenn dieses dazu führt, dass beliebig Stoffe von der<br />

Überweisungsvorschlag:<br />

Innenausschuss (f)<br />

Rechtsausschuss<br />

Liste gestrichen werden, wäre dies sehr bedenklich. Eine<br />

Ausweitung der Liste gefährlicher Stoffe wäre für uns je-<br />

Ausschuss für Arbeit und Soziales<br />

Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO<br />

doch denkbar, zum Beispiel hinsichtlich kanzerogener<br />

Stoffe, die gentoxisch wirken, oder großer Mengen Koh- Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU):<br />

lendioxid, wie es zukünftig in CCS-Anlagen vorkommen Mit dem von der Bundesregierung eingebrachten Ge-<br />

könnte.<br />

setz zur Unterstützung der Fachkräftegewinnung im<br />

(B)<br />

Der Antrag der Regierungsfraktionen zielt darauf ab,<br />

die Verbesserungen hinsichtlich der Informationspflichten<br />

beim Umgang mit gefährlichen Stoffen gegenüber<br />

der Öffentlichkeit zu verhindern. Die öffentlichen Informationen<br />

sollen den Anwohnerinnen und Anwohnern<br />

dazu dienen, Art und Ausmaß von Störfällen zu erkennen.<br />

Wir sprechen hier schließlich von schlimmen und<br />

schlimmsten Unfällen, die im Umgang mit gefährlichen<br />

Chemikalien immer wieder passieren, und zwar weltweit.<br />

Bund und zur Änderung weiterer dienstrechtlicher Vorschriften<br />

halten wir unser Versprechen aus der Koalitionsvereinbarung<br />

und steigern die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Bundes gegenüber anderen Dienstherren und<br />

der Wirtschaft. Bundesverwaltung und Bundeswehr benötigen<br />

für die Erfüllung ihrer vielfältigen und anspruchsvollen<br />

Aufgaben gut ausgebildetes und zum Teil<br />

hochspezialisiertes Personal. Wir haben im Wettbewerb<br />

mit der Privatwirtschaft damit sicher noch nicht ganz<br />

Augenhöhe erreicht. Aber auf dieser langen Leiter sind<br />

wir bereits durch flexiblere Arbeitszeiten für ältere Be- (D)<br />

Mit ihrem Antrag fordern die Koalitionsfraktionen<br />

von der Bundesregierung, die Interessen der Industrie<br />

höher zu werten als die berechtigten Informationsinteressen<br />

der betroffenen und besorgten Menschen vor Ort.<br />

Dies ist ganz klare Klientelpolitik.<br />

schäftigte im Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz<br />

im vergangenen Jahr einige Sprossen<br />

vorangekommen. Und mit dem vorliegenden Gesetzentwurf<br />

gelingen uns wieder wesentliche Fortschritte, um<br />

die Attraktivität einiger Berufsbilder im öffentlichen<br />

Dienst zu steigern. Die Kernregelungen sind unter ande-<br />

Im Umweltausschuss zeigte sich, dass insbesondere rem der Personalgewinnungszuschlag, die Gewährung<br />

den Abgeordneten der FDP die Interessen der Chemie- einer Ausgleichszahlung bei Versetzung in den Bundesindustrie<br />

wichtiger sind als die berechtigten Sorgen der dienst, die Verbesserung der Vergütung von IT-Fach-<br />

Menschen im Umfeld von Anlagen, die gefährliche kräften oder des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der<br />

Stoffe produzieren oder verarbeiten. Die Redebeiträge Bundeswehr sowie die Anerkennung von Kinderbetreu-<br />

übernahmen wortwörtlich die Forderungen der Chemieungs- und Pflegezeiten.<br />

industrie, wie wir sie auch der Presse entnehmen können.<br />

Bis 2025 wird die Zahl der erwerbsfähigen Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger um etwa 6,7 Millionen abnehmen.<br />

Die Grünen unterstützen die von der Kommission Diese Entwicklung werden auch die Ministerien und Be-<br />

vorgeschlagenen Verbesserungen bei der Bürgerinforhörden zu spüren bekommen. Schon heute ist ein Großmation<br />

und Bürgerbeteiligung beim Umgang mit gefährteil der Beschäftigten dort Mitte 50 oder älter. Deshalb<br />

lichen Stoffen im neuen Richtlinienentwurf ausdrück- agiert die Regierungskoalition und setzt den kontinuierlich.<br />

Wir sehen eher die Notwendigkeit, die Liste der lichen Prozess einer verbesserten Fachkräftegewinnung<br />

gefährlichen Stoffe zu erweitern und über ihren Einsatz konsequent fort.<br />

größtmögliche Transparenz herzustellen. Wir wollen,<br />

dass Deutschland und die Europäische Union auf diesem<br />

Weg weitergehen.<br />

Wie sehr der Schuh von allen Seiten drückt, zeigt sich<br />

alleine an den vielfältigen Initiativen der Wirtschaft,<br />

zum Beispiel der Aktion „MINT- Zukunft schaffen“ von<br />

BDI und BDA oder dem Netzwerkprojekt „Fachkräfte-<br />

Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />

gewinnung“ der einzelnen Industrie- und Handelskam-<br />

Wir kommen zur Abstimmung. Der Ausschuss für mern. Im Mai 2011 waren auf dem freien Markt mehr als<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit empfiehlt in 150 000 Stellen für Hochqualifizierte in den Bereichen<br />

seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 17/5891, in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Tech-<br />

Kenntnis der Unterrichtung eine Entschließung anzunehnik, kurz „MINT“, unbesetzt. 43 Prozent der Unterneh-

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