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Evaluation des UVPG des Bundes<br />
kommt, weil sie die wichtigsten entscheidungserheblichen Grundlagen zusammenstellt, sondern<br />
möglicherweise auch, weil sie eine gewisse „Anreizfunktion“ erfüllt. Danach könnte eine qualitativ<br />
hochwertige „Zusammenfassende Darstellung“ aufgrund der sich darin abbildenden Qualitätskriterien<br />
auf die Durchführung der „Bewertung“ und die „Entscheidung“ wirken. Dieser<br />
Anreiz kann sowohl positiv wie negativ sein, je nach Qualität der „Zusammenfassenden Darstellung“.<br />
Somit ist – vor allem auch im Rahmen der Instrumentenentwicklung – zu berücksichtigen,<br />
dass der Qualität der „Zusammenfassenden Darstellung“ sowie der „Bewertung“ für die gesamte<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung ein sehr hoher Stellenwert zukommt.<br />
4.6.5.2<br />
Bedeutung des Ausbildungshintergrundes<br />
In der Praxis bestehen bei den befragten Mitarbeitern sehr große Unsicherheiten in Bezug auf<br />
Inhalte und Ausgestaltung der „Zusammenfassenden Darstellung“ und der „Bewertung“. Nach<br />
eigenem Bekunden fehlt den Bearbeitern sehr häufig umweltfachliche und auch umwelttechnische<br />
Kompetenz, um die Thematik vollständig und angemessen zu durchdringen. Diese Einschätzung<br />
durch die Mitarbeiter selbst deckt sich auch mit den Befunden, wonach Unterschiede<br />
in der Qualität je nach Ausbildungshintergrund festzustellen sind. 109 Es zeigt sich, dass gerade<br />
bei den Juristen, die überwiegend auf Ministeriumsebene eingesetzt sind, die Qualität der UVP-<br />
Stationen durch die Evaluatoren am schlechtesten bewertet wird: Die „tatsächliche Qualität“ der<br />
„Zusammenfassenden Darstellung“ liegt hier bei einer mittleren Qualität von 3,12 bzw. für die<br />
„Bewertung“ bei 2,98. Allerdings liegen diesem Ergebnis nur sehr geringe Fallzahlen zugrunde<br />
(N 7). Deutlich besser schneiden die Mitarbeiter mit Ausbildung zur Verwaltungsfachkraft mit<br />
einer mittleren Qualität von 2,91 für die „Zusammenfassende Darstellung“ und 2,78 für die<br />
„Bewertung“ (N 26) ab. Die besten Bewertungen erhielten die Behördenmitarbeiter mit umweltfachlichem<br />
Hintergrund oder Ingenieurausbildung. Sie erzielen bei der „Zusammenfassenden<br />
Darstellung“ eine mittlere Qualität von 2,56 und bei der „Bewertung“ von 2,60 (N 8).<br />
Das bessere Abschneiden der Mitarbeiter mit Verwaltungsausbildung gegenüber den Juristen<br />
legt auf den ersten Blick die Vermutung nahe, dass die Mitarbeiter auf Ministeriumsebene –<br />
häufig Juristen – strukturell schwierigere Bedingungen zu bewältigen haben. Unter anderem<br />
deshalb, weil sie teilweise nicht an den vorangegangenen UVP-Stationen mitwirken, wie beispielsweise<br />
am Erörterungstermin, da hierfür z.T. allein die Anhörungsbehörde zuständig ist.<br />
Gerade auch die Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten wird von vielen Mitarbeitern auf den<br />
unteren Behördenebenen als Vorteil bei der Einschätzung der Umweltbelange angegeben.<br />
Durch den relativ starken direkten Austausch mit dem Vorhabenträger und gegebenenfalls mit<br />
den Umweltverbänden bei zuständigen Mitarbeitern, die sämtliche UVP-Stationen begleiten,<br />
könnte eine stärkere Sensibilisierung für sämtliche Belange gegeben sein. Allerdings ergibt eine<br />
Auswertung der Qualität des Bewertungsvorganges über die Behördenebenen hinweg, dass<br />
keine statistisch signifikanten Ergebnisse vorliegen. Auf Ministeriumsebene werden somit ähnlich<br />
gute oder auch schlechte Bewertungen durchgeführt, wie auf mittlerer oder unterer Ebene.<br />
Als Fazit lässt sich festhalten, dass der umweltfachliche Hintergrund der Bearbeiter mehr Einfluss<br />
auf die Qualität der „Zusammenfassenden Darstellung“ und der „Bewertung“ hat als die Verwaltungsebene.<br />
Anreizanalytisch ist das interessant, da es darauf hindeutet, dass unter Umständen<br />
kein Ebenenproblem besteht und Defizite dann auch nicht durch geänderte Hierarchiestrukturen<br />
zu lösen sind. Offenbar ist die Komplexität so groß, dass Kontrollaspekte in keinem Fall für<br />
109 Angaben zum Ausbildungshintergrund durch die Mitarbeiter ergeben einen Anteil von 15% umweltbezogener Ausbildungen<br />
(einschließlich Ingenieuren), von 13% mit juristischem Hintergrund, von 47% mit einer verwaltungsbezogenen Ausbildung und<br />
von sonstigen Ausbildungsgängen in 24% der Fälle (N 55). Eine Ausbildung im Bereich Biologie kam nur in einem Fall vor.<br />
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