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5.2.2<br />

Würdigung<br />

Evaluation des UVPG des Bundes<br />

5.2.2.1<br />

Einordnung der Ergebnisse im Rahmen anderer Studien zur UVP<br />

Vergleicht man die Befunde aus den Fallstudien mit den Aussagen in der Literatur, ergibt sich<br />

eine weitgehende Übereinstimmung in den Ergebnissen, wie die folgende Zusammenstellung<br />

auf der Basis der stationenbezogenen Darstellung ergibt.<br />

Station „Scoping“<br />

Die in vielen Fällen nicht ausreichende oder fehlende Festlegung des Untersuchungsrahmens<br />

wird auch von Bechmann (2003, 181) konstatiert, was seines Erachtens zur Auswahl von zu<br />

kleinen Untersuchungsräumen und zu frühzeitigem Abbruch von Wirkungsuntersuchungen<br />

führt. Auch Wende stellt hier auf der Basis einer umfangreichen Fallstudienuntersuchung fest,<br />

dass die Qualität des „Scopings“ in vielen Fällen Verbesserungspotenzial erkennen lässt, nachdem<br />

bei 44,7% der Fallstudien eine kaum intensive und bei 31,8% eine teilweise intensive Erarbeitung<br />

des Untersuchungsrahmens konstatiert wird (Wende 2001, 188f.). Nach Klaffl, Bergthaler<br />

et al. (2006, 76) ergibt die Befragung der Antragsteller von UVP-pflichtigen Vorhaben in Österreich,<br />

dass die Festlegung des Untersuchungsrahmens beim Detaillierungsgrad und bei den<br />

anzuwenden Methoden Defizite aufweist.<br />

Station „Unterlagen des Vorhabenträgers“<br />

Im Rahmen der Erstellung der Unterlagen nach § 6 UVPG stellt Wende (2001, 189 ff.) ähnliche<br />

Defizite fest. So werden bei knapp einem Viertel der Fallstudien (23,3%) die anlagebedingten<br />

Wirkfaktoren kaum intensiv und bei mehr als einem Drittel (37,7%) teilweise intensiv bearbeitet.<br />

Bei den baubedingten Wirkfaktoren stellt sich dies weitaus schlechter dar: In 45,2% der Fälle<br />

erfolgt eine kaum intensive und bei 28,1% eine teilweise intensive Bearbeitung. Besonders eindeutig<br />

stellt sich auch in der zitierten Studie das Defizit hinsichtlich der Intensität der Beschreibung<br />

und Analyse der Auswirkungen auf die Umwelt dar: In 38,6% der Fälle erfolgt diese kaum<br />

intensiv und in 33,1% der Fälle zumindest teilweise intensiv.<br />

Station „Zusammenfassende Darstellung“<br />

Bei der „Zusammenfassenden Darstellung“ wird ebenfalls konstatiert, dass deren Erarbeitung in<br />

38,1% der Fälle kaum intensiv erfolgt, was bei 40,5% zumindest teilweise gegeben ist (Wende<br />

2001, 199).<br />

Behandlung der Wechselwirkungen<br />

Im Hinblick auf die Behandlung der Wechselwirkungen im Rahmen der Bestandserhebung und<br />

der Bewertung der Umweltauswirkungen, gelangt Wende zu dem Ergebnis, dass diese wenig<br />

adäquat bearbeitet werden (in 90,3% der Fälle „kaum intensiv“; Wende 2001, 197); er fordert<br />

neben einer intensiveren Kontrolle eine methodische Weiterentwicklung (ebd., 221).<br />

Die Evaluationsstudie zur UVP in Österreich ergibt, dass die Wechselwirkungen zu wenig sorgfältig,<br />

systematisch und nachvollziehbar abgehandelt werden. Klaffl, Bergthaler et al. (2006, 97)<br />

machen dafür die Abstraktheit des Themas, Definitionsprobleme und Unklarheiten bei der Umgangsweise<br />

verantwortlich.<br />

Anhaltspunkte zur Bedeutung der Defizite<br />

Wende stellt fest, dass defizitäre Auswirkungsanalysen durch weitere Verfahrensschritte kaum<br />

ausgeglichen werden (Wende 2001, 209). Dies sei umso schwerwiegender einzustufen, als dass<br />

sich in den Zulassungsentscheidungen zum einen die Intensität der Berücksichtigung von räumli-<br />

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