14.03.2013 Aufrufe

download (3.897 KB) - sofia

download (3.897 KB) - sofia

download (3.897 KB) - sofia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Evaluation des UVPG des Bundes<br />

mierungsempfehlungen in den Kapiteln 4 bis 6 wiederfinden, da sie für die gesamte UVP und<br />

deren Inhalte eine beträchtliche Wirkung entfalten können.<br />

Mögliche Handlungsansätze sind<br />

− die Verstärkung der Kontrollfunktion der „zuständigen Behörde“ insbesondere im Hinblick<br />

auf die Aussagen zur Auswirkungsanalyse in den Unterlagen des Antragstellers nach § 6<br />

Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 UVPG, wie dies auch schon Wende (2001, 220) beispielsweise in der Form<br />

einer expliziteren gesetzlichen Prüfverpflichtung empfiehlt.<br />

− die stärkere Sicherstellung der erforderlichen Kompetenzen und Qualifizierungen bei den<br />

Behördenmitarbeitern z.B. durch Fortbildung, stärkere Berücksichtigung des Ausbildungshintergrundes<br />

(insbesondere bei den Mitarbeitern der „zuständigen Behörden“) oder externe<br />

Unterstützung sowie bei den Erstellern der Antragsunterlagen bzw. der Gutachter z.B. durch<br />

Zertifizierungen.<br />

− die vorhabentypspezifische Konkretisierung von Leitfäden und Anforderungsprofilen für eine<br />

weitest mögliche Präzisierung für die praktische Anwendung der UVP.<br />

− die Anpassung von Beteiligungsstrukturen gemäß ihrer Bedeutung für die Qualität der UVP<br />

z.B. durch eine frühzeitigere Beteiligung oder Abstimmungspflichten zwischen der „zuständigen<br />

Behörde“ und den beteiligten Behörden.<br />

− die Schaffung neuer und die Verbesserung bestehender Informationsquellen wie Raum-/<br />

Umweltinformationssysteme, zentrale Datenerfassung im Zuge von Umweltprüfungen etc.,<br />

damit die Datengrundlage zur Erarbeitung von UVP-relevanten Aspekten vereinfacht und<br />

konkretisiert werden kann. Dazu kann auch die Einführung einer Überwachung zu UVP-<br />

Verfahren beitragen.<br />

− die Beachtung von erforderlichen Personalkapazitäten bei der Aufgabenverteilung bzw. den<br />

Umstrukturierungen in den Behörden zur Aufrechterhaltung der UVP-angepassten Arbeitsfähigkeit.<br />

5.2.4<br />

Zusammenfassung<br />

Die Befunde der untersuchten Fallstudien machen deutlich, dass es Defizite gibt, die Umweltauswirkungen<br />

vorhabenspezifisch und raumkonkret zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten.<br />

Das äußert sich unter anderem darin, dass die Auswahl der zu untersuchenden Schutzgüter<br />

und Wirkungen der Vorhaben sowie die Festlegung des Untersuchungsraumes wenig plausibel<br />

erscheinen. Dies gilt sowohl für die Station des „Scopings“ als auch für die „Unterlagen des<br />

Vorhabenträgers“ nach § 6 UVPG. Letztere weisen zudem teilweise eine wenig intensive Auseinandersetzung<br />

mit den spezifischen Umweltauswirkungen des Vorhabens auf. Stattdessen findet<br />

sich vielfach eine Auflistung generell möglicher Wirkungen des betreffenden Vorhabentyps,<br />

welche dann relativ pauschal abgehandelt und oftmals als „nicht erheblich“ eingestuft werden.<br />

Diese Form der Behandlung der Umweltauswirkungen betrifft auch die Stationen der „Zusammenfassenden<br />

Darstellung“, der „Bewertung“ und der „Berücksichtigung der UVP-Ergebnisse<br />

bei der Entscheidung“ bzw. die Formulierung des Beschlusses.<br />

Die Auswahl der wesentlichen Umweltaspekte für die UVP bzw. eine fehlende Konzentration<br />

des Verfahrens darauf bildet einen weiteren bedeutenden Mangel der UVP-Verfahren. In den<br />

gestuften UVP-Verfahren wird im „Scoping“ keine nachvollziehbare Abstimmung der Abschichtung<br />

zwischen den vor- und nachgelagerten Verfahren vorgenommen.<br />

In den untersuchten Fallstudien ist die Auswahl der zu beschreibenden Aspekte der Umweltsituation<br />

und die Auswahl der zu untersuchenden Umweltauswirkungen in den „Antragsunterlagen“<br />

nach § 6 UVPG häufig nicht plausibel dargestellt. Die allgemein verständliche Zusammenfassung<br />

gibt außerdem die relevanten Aussagen nicht immer ausreichend wieder. Gleiches gilt<br />

163

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!