14.03.2013 Aufrufe

download (3.897 KB) - sofia

download (3.897 KB) - sofia

download (3.897 KB) - sofia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse und Universität Kassel<br />

tragsunterlagen in der Öffentlichkeitsbeteiligung und der Aufforderung zur Stellungnahme der<br />

zu beteiligenden Behörden erfolgen. Wenn die „Anlaufstelle“ erst später hinzugezogen wird, so<br />

sollte zumindest in der Veröffentlichung der Entscheidung die Beteiligung der „Anlaufstelle“<br />

dokumentiert werden.<br />

Eine solche Transparenzherstellung kann durchaus auch positive Effekte für die Beteiligung und<br />

die Akzeptanz der Entscheidung mit sich bringen. Die „vorhabentypspezifische Anlaufstelle“<br />

vereinigt eine hohe Sachkompetenz und hat einen umfassenden Überblick über viele ähnliche<br />

Verfahren, so dass die Einschätzungen der Entscheidungsbehörde unter dem Einfluss einer „Anlaufstelle“<br />

in ihrer Akzeptanz bei allen Beteiligten eine Steigerung erfahren können.<br />

6.3.5<br />

Erzielbarer Nutzen und Aufwand<br />

Der mögliche Nutzen von „vorhabentypspezifischen Anlaufstellen“, die alle Zulassungsverfahren<br />

mit UVP abdecken, ist im Vorigen ausführlich dargestellt. Er besteht zusammengefasst in einer<br />

wesentlichen Steigerung des umweltbezogenen Zielerreichungsgrades der UVP 178 , in einer Steigerung<br />

der Rechtssicherheit der Entscheidungen und in einer Optimierung und gegebenenfalls<br />

auch Verkürzung der Verwaltungsverfahren und damit in einer Steigerung der Effizienz der UVP-<br />

Verfahren. Die im Rahmen dieses Forschungsvorhabens festgestellten Defizite insbesondere im<br />

Bereich der erforderlichen zulassungsbehördlichen Kompetenzen und Strukturen können damit<br />

zu einem gewissen Teil aufgefangen werden. Das Instrument der „vorhabentypspezifischen Anlaufstelle“<br />

stellt einen deutlich effizienteren Ansatz dazu dar als eine rein mitarbeiterbezogene<br />

Steigerung der Sachkompetenzen durch Fortbildung von Einzelpersonen, die zwar wünschenswert<br />

und in gewissem Maße auch nicht substituierbar ist, in dem hier ermittelten erforderlichen<br />

Umfang aber nicht leistbar erscheint. Da bereits erste Ansätze von „Anlaufstellen“ in der Behördenpraxis<br />

bestehen und diese nach den Untersuchungsergebnissen der Ebene 3 auch qualitativ<br />

höherwertige Umweltverträglichkeitsprüfungen zur Folge haben, kann hier eindeutig von einem<br />

hohen Nutzen bei genereller Einführung dieses Instruments ausgegangen werden.<br />

Demgegenüber steht ein Aufwand, der, gemessen an der derzeitigen Effektivität und damit<br />

auch Effizienz der UVP-Verfahren und einer Qualifizierungsoptimierung sämtlicher Mitarbeiter<br />

der zuständigen Behörden, nicht als übermäßig hoch erscheint. Der Aufwand kann im Rahmen<br />

dieses Forschungsvorhabens, nicht monetär beziffert werden. Es werden aber im Folgenden<br />

zumindest einige Aussagen der Befragten in den Vertiefungsinterviews auf Ebene 4 dargelegt,<br />

die hier einige Hinweise geben können.<br />

Zunächst wird von allen Befragten darauf hingewiesen, dass je nach dem Umfang der Zuständigkeit<br />

einer „Anlaufstelle“ (Vorhabentypen/Vorhabengruppen, Anzahl der Verfahren, Anzahl<br />

der zugehörigen Zulassungsstellen etc.) auf jeden Fall eigenständige Personalstellen (Vollzeitstellen)<br />

erforderlich sind und dass diese Aufgaben nicht im Rahmen anderweitiger Stellen bzw.<br />

Aufgabenbereiche geleistet werden können. Im optimalen Fall ist von einem mehrköpfigen<br />

Team (zwei bis drei Personen, eventuell mehr) mit möglichst unterschiedlicher Sachkompetenz/<br />

Ausbildungsrichtung auszugehen. Die Befragten der „Anlaufstellen“ geben an, dass 75% bis<br />

100% ihrer Stellen mit dieser Funktion ausgefüllt sind und dass diese Kapazitäten zur Erfüllung<br />

aller der hier beschriebenen Aufgaben (siehe dazu Abschnitt 6.3.4.1) nicht ausreichen.<br />

Die Häufigkeiten der Nutzung werden für die „Anlaufstellen“ angegeben zwischen<br />

− obligatorisch in jedem Verfahren<br />

178<br />

Damit verbunden wäre auch eine Steigerung des gesamtgesellschaftlichen Nutzens der UVP in Bezug auf die Verbesserung des<br />

Umweltschutzes.<br />

222

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!