14.03.2013 Aufrufe

download (3.897 KB) - sofia

download (3.897 KB) - sofia

download (3.897 KB) - sofia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Evaluation des UVPG des Bundes<br />

aktuellen Stand des Rechts, der Technik und der Wissenschaft sicher, veranschaulicht die einzelnen<br />

Verfahrensschritte mit Hilfe von best-practice-Beispielen und stellt einheitliche Untersuchungs-<br />

und Bewertungsmethoden dar. Damit erfüllt der Leitfaden eine Transaktionskosten<br />

senkende Bündelungsfunktion. An der Erstellung und Fortschreibung des Leitfadens sollten,<br />

wenn vorhanden, die „vorhabentypspezifischen Anlaufstellen“ (siehe dazu Abschnitt 6.3) mitwirken,<br />

da hier die aktuellen Informationen zu den UVP-Verfahren zusammenlaufen und die<br />

Mitarbeiter der Anlaufstellen in ihrer täglichen Arbeit mit den aktuellen Problemen der Behördenmitarbeiter<br />

im Rahmen des Verfahrens konfrontiert und sensibilisiert werden. Hier könnten<br />

auch geeignete Beispiele und best-practice-Fälle eingebracht werden. Gleichzeitig können und<br />

sollten die Mitarbeiter der Anlaufstellen und auch eingesetzte „Behördengutachter“ (siehe dazu<br />

Abschnitt 6.4) Nutzer der Leitfäden sein. Auch die Behördengutachter könnten, ähnlich den<br />

Anlaufstellenmitarbeitern, zur Erstellung der Leitfäden beitragen.<br />

Der Leitfaden kann außerdem Hinweise und ein Muster zum „Pflichtenheft“ (siehe dazu Abschnitt<br />

6.6.2) für den Vorhabenträger enthalten, damit die zuständige Behörde beim Erstellen<br />

des Pflichtenhefts alle wesentlichen Inhalte und Bearbeitungshinweise für den Vorhabenträger<br />

berücksichtigt. Darüber hinaus bietet es sich an, den Leitfaden in ein „Helpdesk“ (siehe dazu<br />

Abschnitt 6.5.4) zu integrieren. Da das „Helpdesk“ zur zielgerichteten Unterstützung der zuständigen<br />

Behördenmitarbeiter in den einzelnen Genehmigungsverfahren vorhabentypspezifisch<br />

konzipiert ist, stellt eine Integration der jeweiligen „vorhabentypspezifischen Leitfäden“ eine<br />

sinnvolle Ergänzung dar. Das „Helpdesk“ stellt dabei den ersten Bezugspunkt für allgemeine<br />

Fragen des Mitarbeiters dar, bei spezifischen Fragestellungen kann dieser dann auf die vorhabentypspezifischen<br />

Leitfäden zurückgreifen. Die Sammlung von Beispielen und best-practice-<br />

Fällen könnte auch auf das Instrument des „Helpdesks“ verlagert werden, was allerdings einen<br />

hohen Abstimmungsbedarf erfordern würde.<br />

6.5.2.7<br />

Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />

„Vorhabentypspezifische Leitfäden“ können die Mitarbeiter der zuständigen Behörden darin<br />

unterstützen, die UVP auf dem aktuellen Stand des Rechts, der Technik und der Forschung<br />

durchzuführen. Dies begünstigt eine rechtssichere und effiziente Durchführung der UVP-<br />

Verfahren, was den anfänglichen personellen und materiellen Mehraufwand bei der Erstellung<br />

der Leitfäden rechtfertigen könnte. Allerdings sind für eine hohe Wirksamkeit der Leitfäden bestimmte<br />

Anforderungen zu erfüllen, die im Wesentlichen auf eine hohe Praxisnähe der Darstellungen<br />

und eine gute Anwendbarkeit hinauslaufen. Werden diese Anforderungen erfüllt, dann<br />

ist damit zu rechnen, dass der Leitfaden durch die hohe Akzeptanz bei den Akteuren ein einheitliches,<br />

zielorientiertes Vorgehen bei der UVP unterstützt und so zu einer höheren Qualität,<br />

Transparenz, Vergleichbarkeit und Operationalisierbarkeit der Verfahren beiträgt. Die Erstellung<br />

der Leitfäden sollte durch fachübergreifende Teams unter Beteiligung von Praktikern und Experten<br />

durchgeführt werden. Bei Standardproblemen im Verfahren kann der Leitfaden eine abschließende<br />

Hilfestellung bieten; bei besonderem fachrechtlichem Prüfungsbedarf ist auf die<br />

Hinzuziehung der Fachbehörde oder externer Sachkenntnis nicht zu verzichten.<br />

Die „vorhabentypspezifischen Leitfäden“ können nicht alle möglichen Verfahrens- und Vorhabenkonstellationen<br />

abdecken. Im Rahmen dieser Materialien sind nur Hilfestellungen für typische<br />

Problemfelder in der Verfahrenspraxis zu erwarten. Selbst bei typischen Problemen sind die<br />

Leitfäden nicht unreflektiert und als abschließend anzuwenden, da ansonsten die Gefahr besteht,<br />

dass der Untersuchungsumfang im Einzelfall zunächst geringer ausfällt als dies fachlich<br />

angemessen wäre und ergänzender Untersuchungsaufwand erst später auffällt, was dann zu<br />

Zeitverzögerungen führt. Demgegenüber kann die schematische Einhaltung der Leitfadenemp-<br />

251

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!