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Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse und Universität Kassel<br />

1<br />

Einleitung<br />

Die Evaluierung der Wirksamkeit der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und der Steuerungsfunktion<br />

der ihr zu Grunde liegenden Normen nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVPG) sind zentrale Anliegen des von der Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse<br />

(<strong>sofia</strong>: Hochschule Darmstadt und Georg-August-Universität Göttingen) in Kooperation<br />

mit der Universität Kassel im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführten Forschungsvorhabens.<br />

Das Forschungsvorhaben untergliedert sich in zwei Phasen: Die in Phase I erstellte „Machbarkeitsstudie“<br />

entwickelt die Methodik sowie die Vorgehensweise und das Erhebungskonzept. Sie<br />

umfasste auch die Durchführung von Pretests zur Erhebung.<br />

Phase II begann Ende 2006 und schließt mit diesem Bericht ab. Aufbauend auf den Ergebnissen<br />

der Phase I, wurde eine umfangreiche empirische Erhebung durchgeführt und anschließend potenziell<br />

einsetzbare Instrumente zur Optimierung der UVP entwickelt. In diesem Bericht werden<br />

die Ergebnisse aus Phase I (bzw. aus der „Machbarkeitsstudie“), soweit notwendig, noch einmal<br />

kurz aufgegriffen und dargestellt. Ansonsten stehen die Ergebnisse der Phase II im Vordergrund.<br />

1.1<br />

Zielsetzung und Forschungsfragen<br />

Ziel der Untersuchung ist es, die Auswirkungen des UVPG auf den Vollzug des Umweltrechts<br />

und auf die Durchführung von Zulassungsverfahren für Industrieanlagen und Infrastrukturmaßnahmen<br />

zu ermitteln und zu bewerten, etwaige Schwachstellen zu identifizieren und mögliche<br />

Verbesserungsmaßnahmen für einen effektiven und effizienten Vollzug zu entwickeln.<br />

Die Auswirkungen des Instruments UVP lassen sich nach Nutzen und Kosten unterteilen. Dabei<br />

wird unter Nutzen zunächst die Stärkung der Umweltbelange (Schutzgüter des § 2 Abs. 1 Satz 2<br />

UVPG) im Zuge der Zulassung von Vorhaben verstanden, soweit dies umwelt- und zulassungsrechtlich<br />

sowie im UVPG selbst angelegt ist. Dies umfasst beispielsweise auch den unmittelbaren<br />

Nutzen für die betroffene Wirtschaft etwa durch Ressourceneinsparungen (etwa Einsparpotenziale<br />

von Wasser oder Energie) oder für die Anwohnerschaft (z.B. im Hinblick auf die Luftqualität<br />

im unmittelbaren Wohnumfeld oder die Sicherung/Entwicklung von Erholungsgebieten). Ein<br />

möglicher Nutzen besteht darüber hinaus im Kontext des Verfahrensgangs, beispielsweise bezüglich<br />

einer eventuellen Akzeptanzstärkung und Vermeidung von Rechtsmitteln oder hinsichtlich<br />

größerer Rechtssicherheit (Herbeiführung rechtmäßiger Entscheidungen) durch frühzeitige<br />

und umfassende Untersuchung denkbarer Alternativen.<br />

Zu dem mit der UVP verbundenen Aufwand gehören etwa denkbare zeitliche Verzögerungen,<br />

unmittelbare Kosten für Gutachten, Projektmodifikationen und dergleichen oder die von den<br />

Behörden zu erbringenden zusätzlichen Leistungen im Rahmen der einschlägigen Verwaltungsverfahren.<br />

Berücksichtigt werden müssen auch Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft<br />

von Unternehmen und andere psychologisch wirksame Momente.<br />

Die Untersuchung widmet sich folgenden Forschungsfragen:<br />

(1) Welchen Anreizen unterliegen die Projektbeteiligten, den Anforderungen der UVP tatsächlich gerecht<br />

zu werden? Welche legislativen Anreizlücken bestehen hinsichtlich der Funktionen der UVP? Welche<br />

Anreizlücken entstehen im Vollzug?<br />

(2) Welcher Nutzen ist mit der UVP in der gegenwärtigen Form (rechtliche Ausgestaltung und Vollzugspraxis)<br />

verbunden bzw. welcher Nutzen ist seit Einführung des Instruments seit 1990 zu erkennen (Berücksichtigung<br />

von Entwicklungsaspekten)? Entfaltet die UVP die beabsichtigten proaktiven Beiträge<br />

der Akteure zur Minderbeanspruchung von Umwelt?<br />

12

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