14.03.2013 Aufrufe

download (3.897 KB) - sofia

download (3.897 KB) - sofia

download (3.897 KB) - sofia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Evaluation des UVPG des Bundes<br />

ten dazu auch nicht unbedingt regelmäßig angeboten werden, sondern nach Bedarf wenn sich<br />

z.B. die Rechtslage grundlegend ändert.<br />

Eine weitere mögliche Aufgabe ist die Erstellung von „vorhabentypspezifischen Leitfäden“. Die<br />

im Rahmen der Bearbeitung gewonnenen Erkenntnisse bieten sich regelrecht dazu an, langfristig<br />

gesehen auch Leitfäden zu entwickeln oder zumindest an einer solchen Ausarbeitung mitzuwirken.<br />

Bereits bestehende „vorhabentypspezifische Leitfäden“ wie beispielsweise die des<br />

Eisenbahnbundesamtes (EBA) zu den von dieser Behörde durchgeführten Planfeststellungsverfahren<br />

erfreuen sich einer regen Nutzung und werden von den befragten Nutzern in den Vertiefungsinterviews<br />

als äußerst hilfreich eingestuft. Dieses Instrument wird daher auch in Abschnitt<br />

6.5.2 detaillierter behandelt.<br />

Darüber hinaus ist auch die Dokumentation von UVP-Verfahren über die „Anlaufstellen“ denkbar,<br />

die erstens hier eine gute Übersicht haben dürften und zweitens als „Meldestelle“ für ein<br />

UVP-Register besonders geeignet erscheinen. Diese Funktion würde sich auch in die Forderung<br />

der Europäischen Kommission nach einer Dokumentation sämtlicher UVP-Verfahren in den Mitgliedsländern<br />

einfügen (Europäische Kommission 2002, 8). 177 Außerdem könnte auch der Aufbau<br />

einer Datenbank mit UVP-Fällen anvisiert werden, damit ein Austausch über die Verfahren<br />

auch ohne direkten Kontakt mit der „Anlaufstelle“ ermöglicht werden kann. Hier sollte eine<br />

schlagwortartige Problemdarstellung erfolgen, so dass die Informationen in einzelnen Verfahren<br />

direkt angewendet und vergleichend herangezogen werden können. Eine solche Datenbank<br />

wäre nach Einschätzung der Befragten als sehr hilfreich einzustufen.<br />

6.3.4.2<br />

Befugnisse der „Anlaufstelle“<br />

In den Fallstudien zu den „Anlaufstellen“ ergibt sich ein unterschiedliches Bild hinsichtlich der<br />

Praxis zur Ausübung von Kontrollfunktionen. Teilweise ist die Beteiligung der jeweiligen „Anlaufstelle“<br />

generell oder in bestimmten Fällen obligatorisch und inhaltlich besteht eine Benehmenspflicht.<br />

Ansonsten ist die Nutzung der „Anlaufstelle“ freigestellt und es erfolgt eher eine<br />

„weiche“ Form von Steuerung durch Beratung und Empfehlungen, auch verbunden mit Hinweisen<br />

auf erkennbare Schwächen und Fehler. Hier kann bei Häufung dann z.B. über das Angebot<br />

einer Schulung oder auch über die Zusammenstellung von Hintergrundinformationen von Seiten<br />

der „Anlaufstelle“ in gewissem Maße ein Eingreifen erfolgen.<br />

Eine direkte Kontrollfunktion wird von den „Anlaufstellen“ selbst und den Nutzern unterschiedlich<br />

beurteilt. Die „Anlaufstellen“ sehen hier einen Bedarf aus verschiedenen Gründen. So sind<br />

ihrer Einschätzung nach häufig Fehler mit größerer Bedeutung im Hinblick auf die Bearbeitung<br />

der Umweltaspekte zu bemerken, so dass eine frühzeitige Einschaltung der „Anlaufstelle“ in<br />

vielen Fällen für erforderlich gehalten wird. Auch die Gewährleistung eines einheitlichen Verwaltungsvollzugs<br />

sowie die Anwendung einheitlicher methodischer Standards spielen hier eine<br />

wichtige Rolle. Eine Kontrollfunktion wird dementsprechend auch zur Qualitätssicherung befürwortet<br />

sowie zu einer Optimierung des Ablaufs der UVP. Auf Seiten der Nutzer ist hier eher Zurückhaltung<br />

zu bemerken und es wird deutlich, dass die Beratungsfunktion, allerdings zum Teil<br />

bei obligatorischer Beteiligung, als ausreichend erachtet wird.<br />

Hier wären verschiedene Modelle einer Kontrollbefugnis bzw. Beteiligungserforderlichkeit denkbar.<br />

Vor dem Hintergrund der unterschiedlich vorhandenen Sachkompetenz bei den Mitarbeitern<br />

der Zulassungsstellen und auf der anderen Seite des sehr hohen Aufwands einer obligatori-<br />

177 Empfohlen wird eine jährliche Berichterstattung und Überwachung der UVP-Verfahren in einer systematischen Form für die<br />

Bereitstellung zuverlässiger Daten zur Zahl und Art von UVP-Vorhaben und zu deren Entscheidungen. Die Mitgliedstaaten könnten<br />

dadurch auch die erreichte Qualität und den Stand des UVP-Vollzugs besser beurteilen.<br />

217

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!