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unbewusst eine spezifische, d.h. verfälschende Version ihrer Erfahrungen zu konstruieren, die<br />
sich nicht (oder nur begrenzt) mit ihren Sichtweisen deckt“ (ebd. S. 245), sowie durch eine<br />
„Herstellung von Transparenz über den Forschungsprozess“ (ebd. S. 248f) 124 .<br />
Ein anderer Weg ist die Einbeziehung der Interviewten in den Forschungsprozess. In<br />
einem zweiten Termin nach Abschluss des Interviews und abgeschlossener Transkription<br />
wird eine „inhaltliche Zustimmung des befragten Subjekts zu seinen Aussagen eingeholt“<br />
(ebd. S. 245). Die Position Flicks ist, dass eine kommunikative Validierung zum Transkript,<br />
jedoch nicht zur Analyse verbaler Daten sinnvoll sei. Er begründet dies mit den „bei der<br />
Konfrontation mit Interpretationen auftretenden ethischen Problemen“ (ebd.). So habe sich<br />
eine Validierung der Interviewanalyse in der Forschungsgemeinde nicht durchsetzen können.<br />
Den Grundgedanken der kommunikativen Validierung formuliert Mayring hingegen offener<br />
als eine Methode, „eine Einigung bzw. Übereinstimmung über die Ergebnisse der Analyse<br />
zwischen Forschern und Beforschten diskursiv herzustellen“ (Mayring 1993, S. 106). Die<br />
kommunikative Validierung soll auch „zur Selbstverständigung der Menschen über ihre<br />
Alltagspraxis“ (ebd.) beitragen.<br />
Kritisch zur kommunikativen Validierung merkt Flick (2000) an, dass nicht befriedigend<br />
beantwortet sei, „wie das methodische Vorgehen bei der kommunikativen Validierung zu<br />
gestalten“ (ebd. S. 245) sei. Auf der Suche nach einer für den Kontext dieser Forschungsarbeit<br />
anwendbare Vorgehensweise, schien auch das von subjektwissenschaftlicher Praxisforschung<br />
vorgeschlagene Vorgehen (vgl. Fahl & Markard 1993; Markard 2000b), für den Kontext der<br />
Validierung der Gespräche mit Lejla, Munira und Katarina eher wenig praktikabel.<br />
Vorgeschlagen wird hier, das niedergeschriebene Interviewtranskript der/dem Interviewten<br />
zum Lesen zu geben, mit der Aufforderung, es so zu überarbeiten, „dass der von ihnen<br />
gemeinte Text aus seiner Sicht optimal enthalten war“ (Markard 2000b, S. 227).<br />
Kommentare, Problematisierungen und Nachfragen sollen von Seiten der InterviewerIn und<br />
Interviewten in Form von Fußnoten erfolgen. Die von der/dem Interviewten „autorisierte<br />
Fassung des Interviews“ (ebd.) bildet eine Grundlage der Gruppendiskussion im<br />
Ausbildungsprojekt subjektwissenschaftliche Praxisforschung (ASB), die ebenfalls<br />
transkribiert und kommentiert wird. Diese subjektwissenschaftliche Vorgehensweise bot<br />
Anregung zur Durchführung einer kommunikativen Validierung der Gespräche. Allerdings<br />
wurde eine abgewandelte Vorgehensweise der kommunikativen Validierung entwickelt, denn<br />
die wenig kommunikative Autorisierung durch das Kommentieren in Form der Fußnoten<br />
erfolgt in Form einer gesprochenen Kommunikation.<br />
124 Diese soll durch das nachfolgende Unterkapitel 6.3. hergestellt werden.<br />
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