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vollständige Diplomarbeit - Socialnet

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Diese Begutachtungen können in Form von Stellungnahmen der/s Behandelnden<br />

TherapeutIn eingereicht werden, wenn die BehandlerIn allerdings nicht auf der sog.<br />

BegutachterInnenliste 102 vertreten ist, müssen sich die betroffenen AntragstellerInnen auf<br />

Aufenthaltsbefugnis einer Begutachtung einer Person dieser Liste unterziehen, meist auch<br />

diese Begutachtung selbst bezahlen.<br />

5.3. Richtlinien und Qualitätsstandards der Begutachtung in aufenthaltsrechtlichen<br />

Verfahren<br />

Die Richtlinien der BAFF stellen eine Handlungsanleitung für das Vorgehen einer<br />

Begutachtung dar, während sich die Arbeitsgruppe SBPM eher um eine Anleitung zur<br />

Entscheidungsfindung der Zulassung von Personen als BegutachterInnen darstellen. Mittels<br />

der Standards zu Begutachtung der Arbeitsgruppe SBPM, wurden von den Ärztekammer<br />

Berlin und Psychotherapeutenkammer Berlin Listen erstellt, die bestimmte Personen als<br />

BegutachterInnen privilegieren 103 . Die Standards der BAFF und der SBPM ergänzen sich<br />

durch die unterschiedlichen Fokussierungen. Beide tragen zu einer zunehmenden Ausfeilung<br />

und Professionalisierung der Begutachtungspraxis bei. Sie setzen Standards, aus der<br />

Motivation, die eigene Berufsgruppe und ihr Klientel vor Kritiken und Infragestellungen von<br />

außen, bzw. der restriktiven Begutachtung durch MitarbeiterInnen von Gesundheitsämtern,<br />

dem polizeiärztlichen Dienst, BAFl/ BAMF- EinzelentscheiderInnen oder<br />

VerwaltungsrichterInnen Expertisen entgegenzusetzen. Außerdem werden dadurch die<br />

Ansprüche an Umfang, Inhalt und Durchführung einer Begutachtung zunehmend höher. Die<br />

Folge ist eine zunehmende Einschränkung auf einen kleinen ExpertInnenkreis, welcher<br />

exklusiv befugt ist, Begutachtungen in aufenthaltsrechtlichen Verfahren durchzuführen.<br />

5.3.1. Richtlinien der BAFF<br />

Im Jahr 2000 publizierte der Dachverband der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und<br />

Folteropfer BAFF e.V. zum ersten Mal „Richtlinien für die psychologische und medizinische<br />

Untersuchung von traumatisierten Flüchtlingen und Folteropfern“ zunächst im Selbstverlag.<br />

Diese Richtlinien wurden bereits zweimal überarbeitet. Sie liegen nun in der dritten Auflage<br />

vor und finden breite Anerkennung als Richtlinien in dem Bereich der Begutachtung von<br />

Flüchtlingen. Nun werden sie vom Deutschen Psychologenverlag herausgegeben. In den<br />

Richtlinien werden in unterschiedlichen Artikeln eine Vielzahl von Gegenständen der<br />

Begutachtung von unterschiedlichen MitarbeiterInnen der Behandlungszentren angesprochen.<br />

102 Siehe Kapitel Zwei.<br />

103 Siehe zu diesen Listen Kapitel Zwei.<br />

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