dann diese Möglichkeit hatte, zu zeigen und ein Visum zu bekommen.“ - Dieser Kontakt, diese Stellungnahme im vergleich zu anderen Stellen, wie zum Beispiel in der Ausländerbehörde, zum Beispiel, wenn man dort hingeht und seine Geschichte erzählen muss, ist da ein Unterschied? Bei der Therapeutin oder bei- Lejla- Also bei der Ausländerbehörde, da musste ich nichts erzählen. Weil, keiner fragt dich was. Das ist ja wichtig, wenn du was schriftliches mitbringst. Obwohl, ich glaube, die lesen auch nicht so viel. Einfach, wenn du Glück hast, kriegst du so eine Duldung, oder so was. Aber für mich war die Therapie sehr wichtig und sehr nützlich und noch dazu, dass ich dann diese Möglichkeit hatte, zu zeigen und ein Visum zu bekommen. Aber das war für mich, wenn ich zur Ausländerbehörde gehe, so eine Formalität. Wie, wenn man zur Apotheke geht und ein Rezept bringt. Also, ehm- „Ich wollte wirklich so eine Befugnis haben, um einen Job zu finden, dass ich dann von niemandem abhängig bin.“ - Du hast keine Angst gehabt? Lejla- Keine Angst. Wirklich, weil. Obwohl ich immer gewusst habe, dass ich eine Aufenthaltsbefugnis kriege, dass ich so- Es geht immer, dann hab ich mir einfach so einen Rat gesucht. Dann hab ich was gefunden, aber ich konnte nicht arbeiten, weil ich eine Duldung hatte und so weiter und immer, wenn du zum Sozialamt gehst, wie die Leute dich, ehm, also, das ist ja so unangenehm. Und ich wollte wirklich so eine Befugnis haben, um einen Job zu finden, dass ich dann von niemandem abhängig bin. - Und du hast deine Befugnis 2000 bekommen, hattest du schon gesagt, gab’s da irgendwelche Probleme mit der Anerkennung oder wie ist es gelaufen, als du die bekommen hast? Lejla- Einfach, ich habe schon bevor ich eine Aufenthaltsbefugnis gekriegt hab, hab ich schon drei mal immer ein Jahr gekriegt, so Duldung für ein Jahr und dann war ich irgendwann im September bei der Ausländerbehörde, ich hab wieder ein Jahr bekommen und dann im Februar 2000 hab ich schon eine Einladung bekommen, dass ich hinkommen sollte. Und es stand nirgendswo warum, und zu einem Gespräch, in dieses Zimmer und so weiter, um wie viel Uhr stand da. Nur, für mich war es so, da unten, wenn ich vom Sozialamt komme, dass ich da so eine Bescheinigung mitbringe oder 20 Mark für mich und für meinen Sohn bezahlen muss. Und dann irgendwie, das heißt, dass ich dann eine Aufenthaltsbefugnis kriegen würde. Und da bin ich hingegangen und- - Und hast du den Antrag auch gestellt gehabt? Lejla- Nein, wir haben das nicht. Weil, es war, nachdem dieses Gesetz für die Leute, die traumatisiert sind, die werden das kriegen und dann bin ich nicht zu einem Anwalt gegangen. Ich hab das nur durch diese Trauma- also durch diese Atteste, die ich immer hingebracht habe, das waren vier oder drei Atteste und dann war das so. - Und diese vier oder drei Atteste, die waren immer von dieser A? Lejla- Ne, mein erstes, das war von B und nachdem waren dann die drei von A. - Und jetzt bei der Verlängerung von der Befugnis- Lejla- Ne, also, ich brauchte nichts. Ich habe nichts mitgenommen, weil dann bin ich später zu einer Gruppentherapie gegangen, bei B und D, die haben zusammen, die haben sich aufgeteilt, sechs, sechs Frauen, für die sie Atteste geschrieben haben und das war so, dass ich dann von dieser Gruppe, dann von A waren zwei, die letzten zwei hatte ich von dieser Gruppe gehabt. Von B und D, das war der Stempel von beiden. Aber die alle waren auf dieser Liste von den Ärzten. Aber, ich hab das nicht beantragt, ich hab das nach dem Gesetz bekommen. - Bei der Verlängerung, da- Lejla- Da hatte ich nichts. Die hat mich nur gefragt, ob ich immer noch Therapie 138
mache. Ich hab gesagt, ich mach das noch, soll ich dann eine Bescheinigung nachreichen. Sie sagte, nein, nein, ich frage nur. Weil ich gezeigt habe, dass ich arbeite, also damals habe ich schon gearbeitet und dann, ich weiß nicht, warum sie mich das gefragt hat, aber sie hat das mich gefragt. Ich hab gesagt, ja, ja mach ich Therapie und ich hab auch meine Einzeltherapie und im Juni habe ich mit der Gruppe aufgehört, weil das schon drei Jahre war, aber Einzeltherapie mach ich immer noch. In Einrichtung B oder so was, das ist in C. Dann hatte ich, also als ich bei A dieses Attest gemacht hatte, nachdem ich zurück war aus Bosnien 152 , da hatte sie auch gesagt, es wäre gut, dass mein Sohn auch eine Therapie macht. Dann hat sie uns diese Adresse gegeben, wo ich meine Einzeltherapie machen kann und mein Sohn auch. Und dann waren wir beide da. Ich gehe noch, aber mein Sohn hat letztes Jahr aufgehört. - OK, dann sind wir fertig, das war’s. 152 Nach der Beerdigung ihres Ehemannes in Bosnien und Hercegovina. 139
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Freie Universität Berlin Fachberei
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Kapitel Eins Einleitung 1.1. Proble
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auf welche sich in der empirischen
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aufenthaltsrechtlichem Verfahren un
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Im Kapitel Fünf wird auf die Begut
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TEIL EINS ANALYSE DES KONTEXTES DER
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konstruieren“ (Becker 2002a, S.72
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einen Vorrang gegenüber ‚Auslän
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für Inneres. Ihre Aufgabe ist die
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Es besteht die Möglichkeit, gegen
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Ausreisefrist in der Grenzübertrit
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Überprüfung der Atteste nur in
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Senatsverwaltung des Innern eine Ve
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Vortrag“ (ebd. S. 4) ist eine Auf
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emängelt, dass diese Härtefallkom
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Flüchtlinge, die den Kriterien die
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Individuums. Der gesellschaftliche
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3.1.2. ‚Hysterische Patientinnen
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Der erste Weltkrieg konfrontierte a
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Flashbacks und Alpträumen und brac
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Alpträume, Flashbacks und Übererr
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eine andauernde Persönlichkeitsän
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Welt, durch sozialen Rückzug, Gef
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Die in anderen Kontexten getroffene
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Symptome (vgl. Becker 2001). In sei
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Zerstörung gehe, „sondern vielme
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Okkupation der Niederlande in den J
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Nicht die Qualität und Quantität
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Lebensbedingungen in Deutschland al
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operiert hätten. Es seien sehr vie
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Perspektive gegenüber einer eng ge
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In der psychosozialen Arbeit werden
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wieder zu bestätigen. Dies stellt
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Die Konzentration auf die belastend
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Kapitel Fünf Begutachtungspraxis m
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machen, warum sie Asyl beantragen,
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elevanten Prüfinstanz eines Selekt
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Bezug genommen wird hier hauptsäch
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egistrieren, inwiefern klinisch rel
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werden die Fortbildungen von Fachkr
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Begutachtungen Hilfsinstrumente zur
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äußert, „vielleicht hab ich vie
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Traumatisierte eine Erklärung für
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Kapitel 10 Resümee In diesem Kapit
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ist, als in der ‚Normalbevölkeru
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Kranke bzw. ‚wirklich’ politisc
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und Immunisierung nach außen, eins
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Therapie und Begutachtung als posit
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und aufgewachsen. Für diese Person
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LITERATURNACHWEIS UND ANHÄNGE Lite
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Birck, Angelika (2003a): Zusammenha
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Gäbel, Ulrike; Ruf, Martina; Schau
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Koch, Dietrich & Winter, Deirdre (2
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Pro Asyl (2004a). Das Zuwanderungsg
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Weber, Ralf (1998): Extremtraumatis
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Psychotherapeutenkammer Berlin (200
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Anhang Zwei Interviewleitfaden Einl
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Anhang Vier Leitfaden Kommunikative
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Anhang Sechs CD- Rom mit volständi