vollständige Diplomarbeit - Socialnet
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Dokumentation und Präsentation der Interviews, da die Forschungsarbeit in deutscher Sprache<br />
geschrieben ist und Originaldiskurse potentiell durchdringender sind.<br />
Aufgrund der benannten unterschiedlichen Bezüge der Gesprächspartnerinnen zueinander<br />
verfügen jeweils beide über ein geteiltes Kontextwissen, welches im Gespräch nicht näher<br />
expliziert werden muss. Dies kann auch dazu führen, dass bestimmte Gesprächsteile beiden<br />
Gesprächspartnerinnen so naheliegend sind, dass sie auf potentiell diskutierbare Themen und<br />
Widersprüche nicht eingehen, da sie diese als selbstverständlich voraussetzen. Dies soll,<br />
soweit es vorkommt bzw. bemerkt wird, in der analytischen Einleitung der Interviews<br />
angemerkt werden. Die Gesprächspartnerinnen verfügen zu unterschiedlichen Graden über<br />
ein Kontextwissen über ‚jugoslawische’ kulturelle Bedeutungen und Umgangsweisen, über<br />
die rechtlichen Bestimmungen und ihre Auswirkungen, unter denen bosnische Flüchtlinge in<br />
Deutschland leben, über die damit einhergehenden Lebenslagen, über die psychosozialen<br />
Einrichtungen, in denen die Interviewten behandelt oder begutachtet wurden etc..<br />
6.6. Konzeptionalisierung und methodisches Vorgehen<br />
Ziel dieses Abschnitts ist das Transparentmachen des Interviewplanungs-<br />
Interviewdurchführungs- sowie Auswertungsprozesses. Präsentiert werden die Ergebnisse<br />
dieses Arbeitsprozesses in den nachfolgenden Kapiteln Sieben bis Neun in denen die<br />
Gespräche mit Lejla, Munira und Katarina und deren Analysen vorgestellt werden.<br />
6.6.1. Bezug theoretischer Teil zum empirischen Teil<br />
Durch die ähnlich gelagerten Positionen der Gesprächspartnerinnen findet eine<br />
Kontextualisierung und Explikation bzw. Problematisierung der Gesprächsinhalte bereits<br />
durch den theoretischen Teil der Arbeit statt. Die Kapitel Zwei bis Fünf dieser Arbeit dienen<br />
auch dazu, den RezipientInnen ein Hintergrundwissen zur Verfügung zu stellen, mit dem sie<br />
die verbalen Daten, ebenso wie die Analyse und das Nachgespräch besser verstehen können.<br />
Die in theoretischen Teil der Arbeit verhandelten Felder stellen gemeinsame Bezugspunkte<br />
der Interviewten dar. Wie sie sich darauf beziehen und in welchen spezifischen Kontexten,<br />
bzw. auf welche Weise sie das tun, ist jeweils unterschiedlich. Auf diese feinen Unterschiede<br />
bzw. Positionen und Perspektiven der Interviewten wird in den einleitenden Analysen in<br />
Anlehnung an Bourdieu et. al. (1997/ 2002) sowie Witzel (1982) eingegangen, bzw. in den<br />
Präsentationen der Interviews selbst, bzw. in der kommunikativen Validierung. Hauptsächlich<br />
dient der theoretische Teil aber einer theoretischen Aufarbeitung des Feldes. Wechselseitig<br />
dienen indessen auch die empirischen Daten einer Konkretisierung der angesprochenen<br />
Themenkomplexe aus der Perspektive der Begutachtungserfahrenen.<br />
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