28.05.2013 Aufrufe

vollständige Diplomarbeit - Socialnet

vollständige Diplomarbeit - Socialnet

vollständige Diplomarbeit - Socialnet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

subsumiert sind.“ (ebd. S. 90) Ergibt sich aus dem Gesprächsleitfaden kein problemzentriertes<br />

Gespräch, bzw. kommt das Gespräch bspw. ins Stocken, kann die Interviewerin ihre Fragen<br />

bzw. Aussagen modifizieren. Auch ist ein spontanes Nachfragen, Problematisierungen oder<br />

Vertiefungen der einzelnen angesprochenen Themenfelder möglich und erwünscht.<br />

„Das bedeutet, dass der Forscher/Interviewer auf der einen Seite den vom Befragten<br />

selbst entwickelten Erzählstrang und dessen immanente Nachfragen verfolgen muss,<br />

und andererseits gleichzeitig Entscheidungen darüber zu treffen hat, an welchen<br />

Stellen des Interviewablaufs er zur Ausdifferenzierung der Thematik sein<br />

problemorientiertes Interesse in Form von exmanenten Fragen einbringen sollte.“<br />

(ebd. S. 90)<br />

Der Interviewleitfaden wird flexibel als ein Forschungsinstrument benutzt, mit Hilfe<br />

dessen die vier Gespräche zu gleichen Themenkomplexen der Behandlung, Trauma und<br />

Begutachtung geführt werden. Neben einem allgemeinen Hintergrundwissen ist ein Wissen<br />

über die Art, wie bestimmte Themen eingeführt und verhandelt werden, bedeutsam. Auch<br />

wird insbesondere versucht, die verwendete Sprache auf die Interviewten auszurichten, indem<br />

bspw. fachliche Termini in Alltagssprache ausgedrückt werden. Es wird einerseits verfolgt,<br />

die unterschiedlichen Themenbereiche in allen Gesprächen anzusprechen, auf der anderen<br />

Seite auch auf Besonderheiten, Zwischentöne- soweit wahrgenommen- einsteigen zu können.<br />

So sind die Fokusse der Gespräche und die Fragen der Interviewerin im Gesprächsverlauf<br />

nicht identisch, sondern wägen ab zwischen einer Besprechung aller als wichtig erachteten<br />

Themenfelder und den von der Interviewten eingebrachten Strukturierungen und Bezügen der<br />

unterschiedlichen angesprochenen Themen. Deren Verknüpfungen und Bezüge der<br />

unterschiedlichen vorgegebenen Themenfelder werden berücksichtigt.<br />

6.6.3. Aufzeichnung und Dokumentation<br />

Alle Gespräche werden mittels eines digitalen Aufnahmegerätes aufgezeichnet. Diese werden<br />

als Sprachdateien verwahrt und neben den Transkripten im Prozess der Interviewanalyse<br />

eingesetzt. Neben den digitalen Aufzeichnungen aller verbalen Daten wird zu jedem Gespräch<br />

ein Postskriptum verfasst, in dem die „Ahnungen, Zweifel, Vermutungen,<br />

Situationseinschätzungen, Beobachtungen von besonderen Rahmenbedingungen des<br />

Interviews und von nonverbalen Elementen“ (Witzel 1982, S. 92) niedergeschrieben werden,<br />

auch erste Interpretationsgedanken erfolgen.<br />

Die Dokumentation der Interviews erfolgt Wort für Wort in Form eines Transkriptes.<br />

Dabei wird, in Unterkapitel 6.1. mit Bourdieu dargestellt, das Primat der Leserlichkeit<br />

verfolgt. Der Übergang vom Gesprochenen zum Geschriebenen erzwingt „Ungenauigkeiten,<br />

die zweifellos die Vorraussetzungen für Genauigkeiten sind“ (Bourdieu 1997/2002b, S. 798f).<br />

115

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!