vollständige Diplomarbeit - Socialnet
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Interviewerin haben könnten. Die Erklärungen der Interviewten werden auf ihre<br />
Widersprüchlichkeit hin überprüft.<br />
Diese Interpretationsschritte erfolgen in mehreren Durchgängen. Dabei wird sowohl auf<br />
das Material in Form des Transkriptes, als auch auf die Tonaufnahme zurückgegriffen. Für die<br />
Explizierungen, Kontextualisierungen sowie Problematisierungen werden Textstellen gesucht<br />
und im analytischen Vorwort nach der Interpretation in Klammern angeführt.<br />
Nach dieser Analysearbeit, im vorliegenden Falle der Ausarbeitung einer Einleitung, folgt<br />
nach Witzel (1982) eine kritische Diskussion im Forschungsteam. Auch Bourdieu et. al.<br />
(1997/2002) arbeiten in einer Forschungsgruppe, welche der Verfasserin einer <strong>Diplomarbeit</strong><br />
so nicht zur Verfügung steht. Aber gerade weil die Verfasserin eine Freundin der Interviewten<br />
und mit vielen Gesprächsinhalten auf verschiedene Weise vertraut ist, z.B. mit den<br />
institutionellen Kontexten der rechtlichen Grundlagen, der Traumatheorie, der Begutachtung<br />
und den konkreten Institutionen der psychosozialen Arbeit mit Flüchtlingen, erwies es sich als<br />
wichtig, sich mit dem Interviewmaterial sowie den vorläufigen Interpretationen nach außen zu<br />
gehen. Dies erfolgte durch die Präsentation des Interviewmaterials im Ausbildungsprojekt<br />
Subjektwissenschaftliche Berufspraxis (ASB), in Diskussionen mit dem Betreuer der<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> Morus Markard und durch das Einbinden von Mitstudierenden bzw.<br />
Außenstehenden in die Interpretation. Die Verfasserin bat in mehreren Stadien der<br />
Interpretation Außenstehende, das Transkript sowie Analyseteile zu lesen und Kommentare<br />
dazu abzugeben bzw. zu diskutieren, was ihnen bei den verbalen Daten auffällig erscheint,<br />
welche Gesprächsteile sie ohne Zusatzinformationen nicht verstehen, und ob sie die erfolgten<br />
Explizierungen, Kontextualisierungen sowie Problematisierungen nachvollziehbar und<br />
plausibel sind und welche Gesprächsteile ihnen widersprüchlich oder sonst wie prägnant<br />
erscheinen. Nach dieser Überprüfung der Analyse mit Außenstehenden wird mit neuen<br />
Impulsen von außen vertiefend analysiert, um die Analyse anschließend wieder einer<br />
Außenstehenden zu zeigen. Dieses kreisende Vorgehen stellt eine eingeschränkte Kontrolle<br />
und Validierung im Interpretationsprozess dar, die mit der kommunikativen Validierung<br />
weiter vertieft werden soll. Durch die Hinzuziehung des Forschungsinstrumentes der<br />
kommunikativen Validierung eröffnet sich die Möglichkeit einer Verständigung über<br />
Gespräch und Analyse, sowie einem nochmaligen Einsteigen in Themenbereiche, die im<br />
ersten Gespräch eher implizit im Raum standen.<br />
6.6.6. Kommunikative Validierung mit den Interviewten 139<br />
139 Theoretische Besprechung der kommunikativen Validierung erfolgt oben im Unterkapitel 6.2..<br />
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