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vollständige Diplomarbeit - Socialnet

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vertiefenden zweiten Gesprächen mit den Interviewten wurde mit den Interviewten über das<br />

erste Gespräch und die Deutungen der Interviewerin diskutiert bzw. ein Raum eröffnet, in<br />

dem die Interviewten die ersten Interviews bzw. die erfolgte Analyse reflektieren oder auch<br />

revidieren konnten. Aus Zeitgründen wurden nur drei der vier geführten Interviews<br />

ausgewertet und in der <strong>Diplomarbeit</strong> präsentiert, da sich die Interviewanalyse inklusive<br />

kommunikativer Validierung als zeitaufwendiger erwiesen, als in der Planung<br />

angenommen 131 .<br />

6.4. Fragestellung im Rahmen qualitativ- empirischer Forschung<br />

Die vier geführten Interviews mit begutachtungserfahrenen bosnischen ‚traumatisierten’<br />

Frauen 132 streben ein Verstehen der interviewten Frauen an. Deren Positionen und<br />

Perspektiven zu den Themen Trauma und Begutachtung sollen präsentiert werden. Eine<br />

vorweg ausgearbeitete Hypothesenformulierung wird nicht entwickelt, da nicht vorab<br />

verfasste Theorien geprüft werden. Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, in dem nicht über<br />

Flüchtlinge geredet wird, sondern diese selbst zu Wort kommen, indem sie Gelegenheit haben<br />

„sich zu erklären“ (Bourdieu 1997/2002b, S. 792, Hervorhebung im Original). Daneben<br />

zielen die Interviews auf eine Selbst- und Verhältnisreflexion, angeregt durch das Interview,<br />

sowie durch die kommunikative Validierung. Die in den nachfolgenden Kapiteln vorgestellten<br />

Gespräche und deren Analysen dienen als Beispiele und Konkretisierungen aus der<br />

Perspektive von jeweils Lejla, Munira und Katarina zu den im theoretischen Teil verhandelten<br />

Themenkomplexen. Deren subjektive Mensch- Welt- Beziehung soll veranschaulicht werden.<br />

Nomothetisch- statistische Verallgemeinerungen aufgrund einzelner Interviews mit einer<br />

kleinen Anzahl von Subjekten sind weder Ziel der empirischen Studie, noch lägen sie in deren<br />

Möglichkeit. Genauso wenig wie „Häufigkeitsverallgemeinerungen“ (Markard 1993, S. 35)<br />

über die Verbreitung von Merkmalen bzw. über deren Häufigkeiten. Über die quantitative<br />

Relevanz der untersuchten Phänomene, also „wo und wie häufig das der Fall ist, kann auf<br />

Grund der Daten keine Auskunft getroffen werden“ (Markard 1993, S. 36). Aber in<br />

qualitativen Interviews sind, soweit Begründungsmuster expliziert werden, strukturelle<br />

Verallgemeinerungsaspekte in den Daten mit enthalten (vgl. ebd.). Mit dem<br />

Leitfadeninterview und in der kommunikativen Validierung soll die „praktische Vermittlung<br />

zwischen gesellschaftlicher und individueller Reproduktion je konkret, fallbezogen,<br />

theoretisch gefasst werden (Markard 1993, S. 44).<br />

131 Siehe dazu Anhang Sechs, anonymisiertes Transkript des Interviews mit Snežana auf CD- Rom.<br />

132 Von denen, wie schon oben angemerkt, drei Interviews ausgewertet wurden.<br />

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