vollständige Diplomarbeit - Socialnet
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Schwägerin ist auch- mein Bruder ist mit<br />
einer Serbin verheiratet. Sie musste auch A<br />
verlassen, wegen Serben und sie hat nur<br />
eine einzige Mutter und die Mutter ist<br />
alleine geblieben, die ist alt und kann kaum<br />
laufen, sie ist jetzt so alt. Die Mutter hat<br />
niemanden, nur diese eine Tochter und sie<br />
musste sie auch verlassen und weggehen.<br />
Mir kann keiner sagen, dass nur eine<br />
Religion leidet. Und wie ich mich fühle,<br />
ich weiß nicht, vielleicht wenn ich hier<br />
eine andere Zukunft hätte, von Anfang an,<br />
dass ich zum Beispiel ein Visum gekriegt<br />
hätte und Arbeit gefunden hätte und dann<br />
könnt ich sagen, ja, ich lebe jetzt hier, ich<br />
versuche das zu vergessen, den Krieg.<br />
Vergessen kann man einfach nicht, aber<br />
danach war hier Kampf. (Pause)<br />
- Kann ich dich noch einmal fragen mit<br />
dieser Stellungnahme. Du hattest gewusst,<br />
dass sie dieses Trauma für dich bestätigen<br />
soll?<br />
Katarina- Ja.<br />
- Du hattest Antrag auf Befugnis gestellt?<br />
Katarina- Ja.<br />
- War das dann so, dass sie dann extra für<br />
dich Gespräche gemacht hat, um das Attest<br />
zu schreiben?<br />
Katarina- Sie hat mit mir einen Termin<br />
gemacht. Ja, weil, ich bin lange in<br />
Behandlung bei ihr gewesen.<br />
- Bei diesem Termin, worum ging es da,<br />
was hat sie dich gefragt? Weißt du das<br />
noch?<br />
Katarina- Sie hat nur noch mal, also ich<br />
hab diese, diese Vorgelegt 195 .<br />
- Das kannte sie auch gar nicht selber?<br />
Katarina- Ne, ne, weil, sie hatte auch<br />
keinen Kontakte mit Hilfsorganisationen.<br />
Sie hatte nur ein paar mal in der Zeitung<br />
gelesen. Sie hat mir auch ein paar mal so<br />
diese Zeitungsartikel ausgeschnitten und<br />
mit der Post zu mir nach hause geschickt.<br />
Also ich hatte hier irgendwo auch... (sucht<br />
in ihrem Ordner) Hier ist mein Antrag für<br />
Befugnis. 2000 ist das. Und 2001 im<br />
Dezember hab ich Befugnis gekriegt.<br />
195 Informationsschreiben der Ausländerbeauftragten<br />
Berlins zu den Anforderungen an psychologische<br />
Stellungnahmen (vgl. Senatsverwaltung für Arbeit,<br />
Soziales und Frauen 2001).<br />
- (guckt auch auf den Antrag) Ende Mai<br />
2000 und dann ein Jahr später hast du’s<br />
bekommen.<br />
Katarina- Ja, (Pause), mehr als ein Jahr,<br />
ein einhalb Jahre. Weil Mai und ich hab es<br />
im Dezember gekriegt. Da hab ich meiner<br />
Ärztin dieses Informationspapier gegeben.<br />
Na ja für Ärzte und Psychotherapeuten aus<br />
Einrichtung A, die wussten schon alles,<br />
wie man das schreiben muss, aber meine<br />
Ärztin, sie wusste das gar nicht. Deswegen<br />
das erste Attest hat sie falsch geschrieben.<br />
- In dem Sinne falsch, weil die nicht<br />
geschrieben hatte, Trauma, PTSD.<br />
Katarina- Ja. Sie hat alles richtig<br />
geschrieben, aber sie hatte nicht diese,<br />
diese Worte. (längere Pause)<br />
- Gut.<br />
Katarina- Läuft es 196 noch?<br />
- Jetzt läuft es noch, aber dann können wir<br />
jetzt auch Kaffe trinken. Fertig.<br />
Katarina-Fertig.<br />
196 Das Aufnahmegerät.<br />
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