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Banküberfällen, Schiffsunglücken, Geiselhaft, sexualisierter Gewalt, Militäreinsätzen, KZ-<br />
Haft etc.. All diese unterschiedlichen Themenbereiche sammelten sich in dem Diagnosebild<br />
einer PTSD (vgl. van der Kolk et. al., 2000b).<br />
3.2. Die Entwicklung der PTSD im DSM und ICD<br />
Die Impulse einer Entwicklung der PTSD als Diagnosekriterium gingen von US-<br />
amerikanischen gesellschaftlichen Entwicklungen aus. Daher schlug sich dies auch zuerst in<br />
dem US- amerikanischen Diagnostischen und Statistischen Manual (DSM) nieder und fand<br />
erst zeitverzögert im ICD Berücksichtigung 71 .<br />
In den vorhergehenden klinischen Klassifikationssystemen existierten jedoch<br />
Diagnosenbilder, die sich eigneten, als Reaktionen auf Kriegserfahrungen angewendet zu<br />
werden. Im ICD- 6 von 1948 existierte die Kategorie der ‚akuten situativen Fehlanpassung’<br />
(vgl. Brett 2000). „Vorübergehende situationsunabhängige Syndrome wurden als akute<br />
Reaktionen auf überwältigende Belastungen definiert, die sich bei Menschen zeigten, die<br />
keine prämorbide oder komorbide Psychopathologie aufwiesen“ (ebd. S. 132). Im ersten<br />
diagnostischen und statistischen Manual (DSM- I), herausgegeben im Jahre 1952, existierte<br />
das Diagnosebild einer ‚Schweren Belastungsreaktion’ (vgl. Brett 2000; Liebermann et. al.<br />
2001; Lützel 1999), welche „die Reaktionen auf Kriegserfahrung und zivile Katastrophen<br />
berücksichtigte“ (Liebermann et. al. 2001, S. 15). Dies geschah nicht zuletzt durch die Folgen<br />
des zweiten Weltkrieges. Das DSM- II (1968) orientierte sich stark an den Ausführungen zu<br />
psychischen Störungen des ICD- 8 (1969), in denen eine ‚Anpassungsstörung’ beschrieben<br />
wurde. Im DSM-II wurde das Diagnosebild einer ‚schweren Belastungsreaktion’ revidiert,<br />
zugunsten einer „Anpassungsstörung im Erwachsenenalter“ (ebd.). Hier wurde die Ursache<br />
einer Reaktion auf schwere Belastung erheblich eingeschränkt auf „unerwartete<br />
Schwangerschaft, Angst in Kampfhandlungen und das Erwarten der Todesstrafe“ (ebd.). Im<br />
1977 erschienenen ICD- 9 wurde das Kriterium einer ‚akuten Belastungsreaktion’<br />
aufgenommen (vgl. Brett 2000).<br />
Erst mit der Ausgabe des dritten diagnostischen und statistischen Manual (DSM- III) von<br />
1980 wurde das Diagnosebild einer PTSD im heutigen Sinne eingeführt. „Damit wurde auf<br />
die Symptome der aus dem Vietnamkrieg heimgekehrten Veteranen reagiert, die über<br />
71 Das DSM ist ein psychiatrisches statistisches Manual, herausgegeben von der American Psychiatric<br />
Association (APA), während das ICD ein klinisches Klassifikationssystem ist, in dem alle international<br />
anerkannten medizinischen Krankheiten definiert und klassifiziert sind. Herausgegeben ist das ICD von der<br />
Weltgesundheitsorganisation, auch wenn das Kapitel V des ICD durch psychiatrische Fachkreise entwickelt<br />
wird. Die psychiatrischen Diagnosebilder stellen nur ein Kapitel von 20 weiteren dar. So sind im ICD eher<br />
Diagnosen definiert, während im DSM über die Definition hinaus mehr Raum für Anleitungen zur<br />
Diagnoseerstellung, Prävalenzraten, Forschungsstand etc. eingeräumt wird.<br />
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