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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Informationsdesign<br />

INF 8<br />

Workshop<br />

Informationsmodelle mit Hilfe von<br />

semantischen Elementen maßschneidern<br />

Brigitte Grether, Belimed Sauter AG, Sulgen<br />

Was ist ein Informationsmodell in der Technischen Dokumentation?<br />

Ein Informationsmodell für einen Dokumenttyp bildet die Struktur des<br />

Dokuments ab. Dabei kann man zwischen dem Makromodell (z.B. Dokument<br />

besteht aus Deckblatt, Impressum, Kapiteln und Abbildungsverzeichnis)<br />

und dem Mikromodell (z.B. jedes Kapitel besteht aus Titel<br />

und ein bis mehreren Absätzen, jeder Absatz kann aus Textkörper und<br />

Listen bestehen, jede Liste enthält ein bis mehrere Listeneinträge)<br />

unterscheiden. Das Informationsmodell kann, muss aber nicht in einer<br />

Document Type Definition (DTD) oder einer XML Schema Definition<br />

(XSD) umgesetzt werden. Auch wenn ein nicht XML-basiertes Textverarbeitungsprogramm<br />

verwendet wird, kann ein Informationsmodell<br />

für die Erstellung von Formatvorlagen hilfreich sein, wenn auch die<br />

Verschachtelung von Elementen ohne die Verwendung von XML in der<br />

Regel nicht dargestellt werden kann.<br />

Warum überhaupt ein neues Informationsmodell?<br />

Es gibt ja bereits bewährte Informationsmodelle für die Technische<br />

Dokumentation, wie DocBook, DITA oder PI-Mod. Auch die Hersteller<br />

von Redaktionssystemen liefern meistens eine brauchbare DTD oder<br />

XSD mit. Da müsste doch eigentlich eines passen, sollte man meinen,<br />

oder mit nur kleinen Anpassungen dazu gebracht werden, zu passen.<br />

Dennoch gibt es zwei Veranlassungen dafür, ein eigenes, neues Informationsmodell<br />

zu entwickeln:<br />

−−<br />

Man will einen neuen Dokumenttyp abbilden.<br />

−−<br />

Man will neue Wege gehen.<br />

Als Beispiel für einen neuen Dokumenttyp erwähne ich die Qualifizierungsdokumente<br />

für Anlagen für die Pharmaindustrie, die von unserer<br />

Dokumentationsabteilung ins Redaktionssystem übernommen werden<br />

sollten. Sie bestehen aus standardisierten Prüfanweisungen und Prüfprotokollen<br />

mit genauen Vorgaben für ihre Struktur. Mit dem vorhandenen<br />

Informationsmodell, der mit dem Redaktionssystem TIM-RS<br />

gelieferten FrameMaker-EDD, die auf Anleitungstexte ausgerichtet war,<br />

konnten sie nicht abgebildet werden.<br />

Was die neuen Wege betrifft, so bin ich zwar auch der Meinung, dass<br />

man nicht jeden Tag das Rad neu erfinden muss, aber ab und zu muss<br />

jemand die ausgetretenen Pfade verlassen und etwas ganz anders machen<br />

als bisher, sonst gibt es nie einen Fortschritt.<br />

Warum semantische Elemente verwenden?<br />

Die semantischen Elemente werden von Rockley (2003: 311f.) beschrieben.<br />

Rockley unterscheidet für jeden Dokumenttyp zwei Informationsmodelle:<br />

Das Informationsproduktmodell (Makromodell) zeigt die<br />

Grobstruktur des Dokumenttyps, das Elementmodell (Mikromodell) die<br />

vorkommenden Bausteintypen und die darin enthaltenen Elemente.<br />

Rockley verwendet die Bezeichnung «Element» nicht im Sinne eines<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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