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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Terminologie / Terminology<br />

Besonderheiten<br />

des Requirements<br />

Engineerings<br />

und in dem erforderlichen Detaillierungsgrad verstanden sind, (2) die<br />

involvierten Stakeholder [= Anforderungssteller, S.A.] eine ausreichende<br />

Übereinstimmung über bekannte Anforderungen erzielen,<br />

(3) alle Anforderungen konform zu den Dokumentationsvorschriften<br />

dokumentiert bzw. konform zu den Spezifikationsvorschriften<br />

spezifiziert sind“ ([KP07]: 705)<br />

Die Anforderung (oder en. requirement) hat dabei drei Definitionen und<br />

wird verstanden als: „(1) Eine Bedingung oder Eigenschaft, die ein System<br />

oder eine Person benötigt, um ein Problem zu lösen oder ein Ziel<br />

zu erreichen. (2) Eine Bedingung oder Eigenschaft, die ein System oder<br />

eine Systemkomponente aufweisen muss, um einen Vertrag zu erfüllen<br />

oder einem Standard, einer Spezifikation oder einem anderen formell<br />

auferlegten Dokument zu genügen. (3) Eine dokumentierte Repräsentation<br />

einer Bedingung einer Eigenschaft wie in (1) oder (2) definiert.“<br />

([KP07]: 697)<br />

In der Fachliteratur zum Requirements Engineering wird der Einsatz<br />

von Glossaren bereits gefordert. Im Fokus steht hier ebenfalls oft die<br />

Suche nach Homonymen und Synonymen, die zu Missverständnissen<br />

während des Entwicklungsprozesses führen können (vgl. [KP07],<br />

[TW08]). Allerdings wird hier auch schon immer auf die Gefahren hingewiesen:<br />

„Der Aufbau eines Glossars ist in der Praxis mit vielen Problemen<br />

verbunden. Es ist eine unliebsame Aufgabe, die niemand gerne<br />

übernehmen möchte, geschweige denn motiviert durchführt. Damit hat<br />

man schon ungünstige Startbedingungen. Oft verschwindet das Glossar<br />

in einem Dokument, das niemand liest.“ ([TW08]: 146)<br />

Um den ungünstigen Start der Terminologiearbeit im Requirements<br />

Engineering zu vermeiden, müssen dessen Besonderheiten bei der<br />

Terminologiebereitstellung berücksichtigt werden. Nur dadurch können<br />

Motivationsfaktoren genutzt werden, die helfen, die Terminologiearbeit<br />

in diesem Bereich zu etablieren.<br />

Hier ist zunächst die Vielzahl der unterschiedlichen Beteiligten zu<br />

berücksichtigen, aufgrund derer es zu interdisziplinärer Kommunikation<br />

zwischen Experten auf unterschiedlichen Gebieten, aber auch zu<br />

Experte-Laie-Kommunikation kommen kann. Diese unterschiedlichen<br />

Beteiligten gehen unterschiedlich mit den in Anforderungsdokumenten<br />

präsentierten Informationen um, so dass ein gegenseitiges Verstehen<br />

unter Umständen nicht gewährleistet werden kann [KP07]. Die Terminologie<br />

kann hier als Interpretationshilfe dienen, mit der das gemeinsame<br />

Verständnis erreicht und potentielle Missverständnisse offengelegt<br />

werden können.<br />

Des Weiteren muss berücksichtigt werden, dass die Anforderungserhebung<br />

ein teilweise mit kreativen Mitteln durchgeführter Prozess ist.<br />

Pohl nennt als Techniken der Erhebung und Gewinnung z. B. Brainstorming<br />

oder Mind-maps. Mit diesen Techniken werden zunächst die<br />

wichtigsten Bedürfnisse an das zu entwickelnde Produkt erfasst. Im<br />

Sinne einer ersten Ideensammlung sind solche Anforderungen naturgemäß<br />

nicht nur gedanklich vage und unpräzise, sondern auch sprachlich.<br />

Das ist vor allem bei Kundenanforderungen so [KP07], aber auch bei<br />

Experten ist das nicht ungewöhnlich. Hier zeigt sich, dass das Erheben<br />

von Anforderungen in einer Detaillierungsspirale erfolgt, in der vor<br />

allem Dekompositionen und Spezialisierungen erfolgen [FG12], [ES99].<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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