tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

Sprachtechnologie / Language Technology
Sprachunabhängige
Regeln
Meta-Regeln
Sprachspezifische
Regeln
Allgemein gültige Regeln, die sprachunabhängig gelten können und
auch in Style Guides für unterschiedliche Sprachen zu finden sind, wie
z. B.
−−
Satzlängenbeschränkungen
−−
Ziel der Handlung vor der Handlung selbst nennen
−−
Anzahl der Klammereinschübe pro Satz beschränken
−−
Zahlen immer durch Ziffern darstellen
So genannte Meta-Regeln, die sich auf sprachübergreifende Phänomene
beziehen, deren sprachliche Realisierung aber sprachspezifisch ist.
Dazu zählen z. B. folgende Regeln:
−−
unpersönliche Formulierungen vermeiden
– Mehrdeutigkeiten vermeiden
−−
komplexe Attribute vermeiden
Sprachspezifische Regeln, die ausschließlich für eine Sprache relevant
sind. Beispiele fürs Deutsch sind:
−−
elliptische Kompositakonstruktionen vermeiden (Ein- und Ausbau)
−−
Distanz zwischen Verb und abgetrenntem Präfix minimieren
−−
Substantivform ohne Schwa-Auslaut verwenden (Tür vs. Türe)
Umsetzung in Sprachprüfsoftware
Sofern kein Weltwissen und kein textpragmatisches Wissen vorausgesetzt
wird, können alle Regeln von Sprachprüfwerkzeugen überprüft
werden. Manche Regeln können mit rein statistischen Verfahren überprüft
werden, so dass die Überprüfung auch sprachunabhängig stattfinden
kann. Dies gilt vor allem für die Regeln der ersten Kategorie, bei
denen kein sprachliches Wissen nötig ist.
Der Großteil der Regeln kann jedoch nur mit linguistisch basierten
Programmen überprüft werden, die auf sprachspezifischen Analysekomponenten
basieren. So muss für eine maschinelle Überprüfung der
Vorgaben zumindest pro Sprache ein Prüfprogramm zur Verfügung stehen.
Unterschiedliche Regelausprägungen und -zusammenstellungen,
die unterschiedlichen Anwendungsszenarien geschuldet sind, können
im Einzelnen über eine entsprechende Konfigurationskomponente der
Prüfsoftware verwaltet und gepflegt werden.
für Rückfragen: ureuther@congree.com
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