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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Terminologie / Terminology<br />

TERM 4<br />

Fachvortrag<br />

Terminologie now – und was kommt dann?!<br />

Susanne Arndt, Institut für Verkehrssicherheit und Automatisierung, TU Braunschweig<br />

Terminologien als Sammlungen von Benennungen werden hauptsächlich<br />

in der Übersetzung und Technischen Redaktion eingesetzt.<br />

Begreift man sie jedoch als Modelle fachlichen Wissens, ergeben sich<br />

neue Einsatzgebiete für terminologische Daten. Im Projekt iglos req<br />

des Instituts für Verkehrssicherheit und Automatisierungstechnik (iVA)<br />

der TU Braunschweig wird eine Integration von Terminologien in das<br />

Requirements Engineering angestrebt. Im Vordergrund steht dabei die<br />

Entwicklung eines iglos-Plug-ins zur semantischen Optimierung natürlichsprachlicher<br />

Anforderungen, das in die Arbeitsumgebung von<br />

Anforderungsschreibern integriert ist und Terminologien als Wissensbasis<br />

für diese Zielgruppe nutzt. Hierfür kooperiert das iVA mit dem<br />

Softwareentwickler atego und begleitet zusätzlich das interdisziplinäre<br />

Großprojekt „Anwendungsplattform Intelligente Mobilität“ (AIM) des<br />

Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig.<br />

Einheitlichkeitsstreben<br />

und<br />

Parallelterminologien<br />

Isolierte Begriffe und<br />

Benennungsmanagement<br />

oder<br />

Begriffssysteme und<br />

Wissensmanagement?<br />

Terminologiemanagement now<br />

Das heutige Terminologiemanagement wird vor allem für bestimmte<br />

Anwender betrieben. Hauptsächlich zu nennen sind hierbei Übersetzer<br />

und Technische Redakteure, für die es vor allem darum geht, Wunschoder<br />

Vorzugsbenennungen zu gebrauchen. Einerseits sind terminologische<br />

Bemühungen natürlich getrieben vom Wunsch nach möglichst<br />

eindeutiger, reibungsloser Kommunikation mit Firmeninternen, mit<br />

Zulieferern und am wichtigsten mit den Kunden. Insbesondere der<br />

Kontakt mit letzteren sollte möglichst unter dem Prinzip der Verständlichkeit<br />

erfolgen. Dies erfordert gegebenenfalls eine Anpassung der<br />

Terminologie an deren Bedürfnisse. Es zeichnet sich hierdurch eine<br />

Entstehung von Parallelterminologien ab, deren Management noch<br />

erschwert wird, wenn Marketingstrategien weitere Anforderungen an<br />

die Unternehmenssprache stellen [CB11]. Andererseits ist das Terminologiemanagement<br />

auch dem Gedanken der Corporate Identity geschuldet,<br />

bei der auch ein einheitlicher sprachlicher Auftritt des Unternehmens,<br />

die Corporate Language, nicht fehlen darf – auch wenn diese sich<br />

manchmal von der fachlichen Terminologie unterscheidet [PD06].<br />

Der Fokus der heutigen Terminologiearbeit liegt größtenteils auf dem<br />

Benennungsmanagement. Es herrscht zwar eine Begriffsorientierung,<br />

doch der Begriff wird weniger als Wissenseinheit aufgefasst, sondern<br />

vielmehr als Bezugspunkt für die Benennungszuordnung. Mit terminologischen<br />

Verfahren wie der Termextraktion werden Benennungsbestände<br />

erhoben, die oft nicht konsistent sind. Das führt dazu, dass<br />

eine 1:n- oder n:1-Relation zwischen Begriffen und Benennungen<br />

vorliegt (Polysemie, Homonymie, Synonymie). Hier spielen ebenfalls<br />

Bindestrichschreibungen und Abkürzungen als Benennungsalternativen<br />

eine Rolle. Die Terminologiearbeit nach der Extraktion muss dann<br />

die bestenfalls eineindeutige Zuordnung von Benennung zu Begriff<br />

vornehmen, was beinhaltet, dass unerwünschte Benennungen ggf. als<br />

„abgelehnt“ deklariert werden müssen [DTT10], [FS10]. Der Zusammenhang<br />

der einzelnen Begriffe ist jedoch nicht so stark im Fokus der<br />

Terminologiearbeit [KDS05]. In der terminologischen Praxis wird hier<br />

allenfalls die Beziehung zwischen Oberbegriffen und ihren jeweiligen<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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