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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Terminologie / Terminology<br />

Unterbegriffen modelliert. In der Terminologienormung wird jedoch<br />

von weiteren Begriffsrelationen ausgegangen, die zur Modellierung<br />

eines Begriffssystems herangezogen werden können. Hierzu zählen hierarchische<br />

Beziehungen (Abstraktionsbeziehung, Bestandsbeziehung)<br />

und nicht-hierarchische Beziehungen (sequentielle Beziehungen, oppositionelle<br />

Beziehungen, pragmatische Beziehungen) [2330].<br />

Synergieeffekte<br />

durch Terminologie<br />

Neue<br />

Terminologieersteller =<br />

neue<br />

Terminologieverwender?<br />

Terminologiemanagement für Anforderungsschreiber?<br />

Oft wird die zentrale Erarbeitung einer unternehmensweiten Terminologie<br />

dadurch begründet, dass durch eine konsistente Sprache<br />

−−<br />

viele Recherchearbeiten und Nachfragen der einzelnen Mitarbeiter,<br />

−−<br />

eine inkonsistente Dokumentation,<br />

−−<br />

auf der inkonsistenten Dokumentation basierende inkonsistente<br />

Übersetzungen und<br />

−−<br />

generell Missverständnisse in der gesamten internen und externen<br />

Kommunikation<br />

vermieden werden können [MB10]. Hierfür wird empfohlen, möglichst<br />

früh im Produktionsprozess mit der Terminologieerhebung zu beginnen.<br />

Das erfordert, dass weitere Unternehmensangehörige ins Boot geholt<br />

werden, die nicht Redakteur, Übersetzer oder Terminologe sind, die<br />

aber dennoch für eine frühzeitige Konsistenz der Benennungen sorgen<br />

sollen, indem ihnen sprachliche Leitfäden zur Anleitung und Unterstützung<br />

gegeben werden [EW08]. In diesem Rahmen werden alle Personen<br />

relevant, die an einer – für welche Zwecke auch immer gedachten – Informations-<br />

und Dokumentationserstellung beteiligt sind. Dabei sind<br />

eigentlich fast alle Unternehmensbereiche aus allen Produktlebenszyklusphasen<br />

vertreten [SS10].<br />

Im Anschluss an die Terminologieerhebung kann die an den verschiedenen<br />

Stellen und mit unterschiedlichen Beteiligten erhobene Terminologie<br />

für das gesamte Unternehmen verfügbar gemacht werden, damit<br />

jeder am Corporate Wording und den Vorteilen einer störfreieren Kommunikation<br />

teilhaben kann [HL11], [CB11]. Solange jedoch die Strukturierung<br />

der Terminologien sich hauptsächlich auf Benennungen und<br />

deren Verhältnis zu Begriffen bezieht, bleibt ihr unmittelbar erkennbarer<br />

Nutzen auf bestimmte Nutzergruppen beschränkt – namentlich die<br />

Technischen Redakteure und die Übersetzer.<br />

Ein Blick auf mögliche weitere Einsatzorte von Terminologien ist jedoch<br />

selten. Warburton nennt zum Beispiel „computer-assisted translation<br />

[…], controlled authoring, product classification, spell checking, indexing,<br />

keyword management, glossary publishing, and search engine optimization<br />

“ ([KW11]: 488). Voraussetzung für einen derartigen Einsatz sei<br />

jedoch die Einhaltung bestimmter Grundsätze für die Datenverwaltung,<br />

die herkömmliche, oft übersetzungsorientierte Terminologieverwaltungssysteme<br />

nicht leisten können [KW11].<br />

Es ist notwendig, nutzerorientierte Terminologiearbeit zu betreiben,<br />

die Terminologie neu interpretiert – und zwar im Licht der potentiellen<br />

Zwecke, die sie für neue Anwender haben kann. Ein zentraler<br />

möglicher Einsatzort ist die Anforderungserhebung und -dokumentation<br />

(auch als Requirements Engineering oder Produktspezifikation<br />

bezeichnet). In der Softwareentwicklung wird Requirements Engineering<br />

als „kooperativer, iterativer, inkrementeller Prozess, dessen Ziel es<br />

ist zu gewährleisten, dass (1) alle relevanten Anforderungen bekannt<br />

448<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong>

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