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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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User Assistance<br />

Design-Thinking-Methode in Ausschnitten an. Wir führten Tiefeninterviews<br />

am Arbeitsplatz unserer Nutzer durch, um sie über die Nutzung<br />

der Dokumentation zu befragen und sie gleichzeitig bei deren Verwendung<br />

zu beobachten. Ein Design-Thinking-Coach führte das Team, das<br />

die Kundeninterviews durchführte, in die Methode ein und begleitete es<br />

während des gesamten Prozesses.<br />

Die Kundeninterviews<br />

Im Vorfeld der Interviews wurde genau definiert, welche Benutzerrollen<br />

Informationen wie die Dokumentation aktiv nutzen: Entwickler,<br />

Administratoren, Architekten, Entwicklungsberater, Technische Berater,<br />

Anwendungsberater und Businessberater. Vorbereitend wurde ein Interviewleitfaden<br />

erstellt und die Interviewteilnehmer wurden geschult,<br />

offene Fragen zu stellen, Beobachtungen im Arbeitsumfeld einfließen<br />

zu lassen und die Anwender ihre Geschichte erzählen zu lassen, um<br />

den Arbeitsalltag des Anwenders kennenzulernen. Ein Großteil der<br />

40 Kundeninterviews wurde bei den Kundenunternehmen vor Ort<br />

durchgeführt. Dabei befragte ein Interviewer jeweils einen Anwender<br />

direkt am Arbeitsplatz, während ein Protokollant Fragen und Antworten<br />

notierte. Die Interviewer ließen sich konkret zeigen, wie die Kunden die<br />

SAP Informationsportale nutzen, und konnten so auch Fragen aufgrund<br />

des Arbeitsumfelds stellen. Dabei stellte sich zum Beispiel heraus, dass<br />

sehr viele Kunden die Dokumentation kopieren, um diese lokal, d. h.<br />

ohne Internetverbindung, weiterzuverwenden, oder diese ausdrucken<br />

und teilweise mit Notizen verstehen.<br />

Synthesisworkshop<br />

Nach den Interviews wurde ein Synthesisworkshop durchgeführt. Dabei<br />

wurden die einzelnen Interviews ohne Wertung noch einmal wiedergegeben<br />

(Storytelling), wichtige Erkenntnisse auf Post-its notiert, an die<br />

Wand geheftet und später zu Gruppen zusammengefasst (Visualisierung).<br />

Es war sehr beeindruckend zu sehen, dass Technologieberater<br />

weltweit eine ähnliche Arbeitsweise haben. Sie nutzen das Hilfeportal<br />

auf vergleichbare Weise und benennen ähnliche Schwachstellen. Durch<br />

die Gruppierung wurden die wesentlichen Schwierigkeiten für die Anwender<br />

des Informationsangebots sofort deutlich. Das Ergebnis des<br />

Synthesisworkshops war die Erstellung von Personas, wie z. B. „Entwickler“<br />

oder „Administrator“. Diese Personas beschreiben die entsprechenden<br />

Anwendercharakteristika, Arbeitsverhalten, Ziele und Motivation<br />

sowie die zeitintensivsten Tätigkeiten und die damit verbundenen<br />

Bedingungen. Der besondere Wert dieser Personas besteht darin, dass<br />

sie seit ihrer Erstellung für mehrere dokumentationsrelevante Projekte<br />

verwendet wurden und werden.<br />

Umsetzung<br />

Durch die Personas war es möglich, das Anwenderverhalten im Hilfeportal<br />

so detailliert zu beschreiben, dass darauf basierend anwenderfreundlichere<br />

Lösungen entwickelt werden konnten, von denen zwei<br />

hier beispielhaft vorgestellt werden.<br />

Im ersten Beispiel haben wir das Hilfeportal so umgestaltet, dass sich<br />

Anwender leichter zurechtfinden können, nachdem wir durch Interviews<br />

und Beobachtung von Anwendern festgestellt hatten, dass diese<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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