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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Karriere<br />

KAR 4<br />

Workshop<br />

Tempo raus, Ruhe rein!<br />

Heidi Wahl, Trainerin. Autorin. Coach., München<br />

Zu spät ins Büro gekommen, 120 E-Mails im Account, das Telefon klingelt<br />

ständig und die Headline soll noch schnell geändert werden. Sie<br />

wissen manchmal nicht mehr, wo Ihnen der Kopf steht? Mit diesem<br />

Gefühl sind Sie nicht allein: In einer aktuellen Umfrage des Nürnberger<br />

Marktforschungsunternehmens GfK klagte fast jeder zweite Befragte<br />

(47,4 Prozent) der 30- bis 39-Jährigen über ständigen Termin- und<br />

Zeitdruck.<br />

Was Stress ist und wie er entsteht<br />

Markante Veränderungen in der Arbeitswelt, die ständige Erreichbarkeit<br />

durch E-Mail und Mobiltelefon, hoher Erfolgsdruck und Arbeitsumfäge<br />

mit 60 Wochenstunden oder mehr führen zu Überlastung,<br />

zu Stresssymptomen und im schlimmsten Fall zu Burn-out, also zum<br />

Ausgebranntsein. Neben psychischen Reizereignissen (Stressoren)<br />

wie Angst vor Jobverlust, finanzielle Sorgen, hohe Verantwortung,<br />

Über- oder Unterforderung, Termindruck, Konflikte oder Verunsicherung<br />

führen auch körperliche Stressoren wie Lärm im Büro, Hitze oder<br />

Schlafentzug zu Stress. Der Körper sendet bei chronischer Überlastung<br />

Warnsignale aus. Typische Stressreaktionen sind Konzentrationsschwierigkeiten,<br />

Schlafprobleme, scheinbar grundlos auftauchende<br />

Angst oder Panik, Engegefühl in der Brust, Magen- oder Herzbeschwerden.<br />

Und das Gefühl, nicht mehr abschalten zu können. Nicht mal mehr<br />

im Urlaub.<br />

Dabei ist Stress prinzipiell völlig o.k. Es ist nicht der Stress an sich, der<br />

Angestellten und Freiberuflern zu schaffen macht. Denn nicht immer<br />

stresst Stress, manchmal macht er sogar riesigen Spaß, gibt Kraft und<br />

Energie, unterstützt die persönliche Weiterentwicklung und verleiht uns<br />

Flügel. Experten unterscheiden zwischen Eustress (angenehm, positiv)<br />

und Disstress (krankmachend). Akutes Stressverhalten bezeichnen Psychologen<br />

als Kampf- bzw. Fluchtreaktion.<br />

Körpereigenes Doping<br />

Wer eine „gefährliche“ Situation wahrnimmt wie etwa den wütenden<br />

Chef in der Tür oder einen unzufriedenen Kunden am Telefon, bei dem<br />

passiert Folgendes: Alle Körperfunktionen schalten auf Flucht oder Angriff.<br />

Das Gehirn gibt über das vegetative Nervensystem den Befehl aus:<br />

Stresshormone ausschütten. Damit kann der Organismus Leistungen<br />

erbringen, die er normalerweise nicht schafft. Das körpereigene Doping<br />

lässt Atmung, Puls, Blutdruck, Herzschlag und Muskeltonus ansteigen,<br />

Reaktionszeit und Konzentration verbessern sich. Man achtet nicht<br />

mehr auf sich, sondern auf die Situation, das Ziel. Normalerweise folgt<br />

der Anspannung eine Entspannungsphase. Doch heutzutage ist dieses<br />

Gleichgewicht gestört, auf Anspannung folgt Anspannung folgt Anspannung.<br />

Wer jedoch ständig unter Strom steht, muss mit schwerwiegenden<br />

Folgen rechnen: Nervenzellen sterben ab, Wahrnehmungsfähigkeit und<br />

Konzentration sind reduziert, Emotionen verflachen, alles wird gleichgültig<br />

und manche verfallen in Depressionen.<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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