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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Visuelle Kommunikation<br />

Wirkung<br />

Wenn wir eine Sprache nicht sprechen, können wir einen Text nicht<br />

verstehen. Der Text kann seine Botschaft nicht entfalten. Der Wirkung<br />

eines Bildes aber kann sich der Betrachter nicht entziehen – auch wenn<br />

er die Botschaft, die übermittelt werden soll, nicht versteht.<br />

Die unmittelbare Wirkung eines Bildes knüpft direkt an verschiedene<br />

Erfahrungen an, die Menschen im Laufe ihres Lebens gemacht haben.<br />

Hierzu gehören Körper- und Umwelterfahrungen ebenso wie Erfahrungen<br />

aus dem soziokulturellen Umfeld. So reagieren wir auf Farben (z. B.<br />

kalt/warm), Formen (z. B. hart/weich) und Proportionen (z. B. ausgewogen,<br />

spannungsvoll), organisieren und strukturieren Gesehenes automatisch<br />

ohne unser bewusstes Dazutun (Gestaltgesetze, Trennung von<br />

Figur und Grund, räumliches Sehen).<br />

Die reine Wirkung eines Bildes ist für Technische Dokumentationen<br />

natürlich nicht ausreichend, spielt aber für deren werbenden Charakter<br />

eine wesentliche Rolle: Bilder können positiv oder negativ auf<br />

den Rezipienten wirken, können abschrecken oder Interesse wecken,<br />

können und sollen den Charakter eines Produktes oder einer Marke<br />

widerspiegeln.<br />

Ikonizität<br />

In Technischen Dokumentationen steht meist das Abbilden von Produkten<br />

im Vordergrund – und damit die Ikonizität, also die Ähnlichkeit<br />

zwischen Abbild und Original. Anhand von Farben, Formen oder anderen<br />

spezifischen Merkmalen, die dem Original gleichen, können wir als<br />

Betrachter Objekte identifizieren.<br />

Dabei ist es nicht zwingend von Vorteil, die größtmögliche Ähnlichkeit<br />

zu erzeugen. Oftmals sind auch verschiedene Grade von Abstraktionen<br />

mittels unterschiedlicher Darstellungstechniken (Fotografie, Illustration,<br />

Strichzeichnung – farbig oder schwarz-weiß) von Vorteil, um auf<br />

Wesentliches zu verweisen.<br />

In Bildern wird die dreidimensionale Welt auf zwei Dimensionen reduziert.<br />

Damit eröffnet auch die gezielte Auswahl verschiedener Projektionsformen<br />

(Parallelprojektionen – 2D und 3D, Perspektiven) unterschiedliche<br />

Möglichkeiten zwischen Maß- und Wahrnehmungstreue.<br />

Konventionen<br />

Wenn Wissen und Informationen über die Ähnlichkeit hinaus visuell<br />

explizit und präzise vermittelt werden sollen, steht der Technische Redakteur<br />

vor der Herausforderung, stringente Konventionen einzuführen<br />

bzw. umzusetzen.<br />

Konventionen beruhen auf Festlegungen und Regelungen. Diese<br />

können<br />

−−<br />

in Form von (inter-)nationalen Normen vorliegen (z. B. Farben und<br />

Formen der Sicherheitszeichen oder die Bedeutung bestimmter Piktogramme);<br />

−−<br />

individuell für einzelne Dokumente festgelegt werden (z. B. das Einfärben<br />

von Bauteilen, die in einer Handlungsanweisung bewegt werden<br />

sollen, oder die Zuweisung von Farben einzelner Kapitel eines<br />

Produktkataloges).<br />

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<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong>

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