tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Junge Technische Redakteure −− Frauen bevorzugen beim Kauf technischer Geräte eine Ansprache auf Augenhöhe, Männer informieren sich in der Regel umfassend im Vorwege und bevorzugen im Verkaufsgespräch eine Ansprache als Experte. −− Frauen kennzeichnen ihre Äußerungen häufig als Bitten, Männer tendieren zu direkten Aufforderungen. −− Frauen bewerten das Vorhandensein von Weißraum in Bedienungsanleitungen im Durchschnitt positiver als Männer. −− Frauen sind eher als Männer geneigt, ein Produkt aufgrund einer mangelhaft erscheinenden Dokumentation als unattraktiv einzustufen. Gestaltungsempfehlungen Aus den Befunden lassen sich die folgenden Gestaltungsempfehlungen ableiten: Bedienungsanleitungen, die sich an Frauen und Männer richten, sollten −− konkrete Hinweise zum Produktnutzen geben, bevorzugt in von den Handlungsanweisungen isolierten Abschnitten oder Kapiteln; −− das Leistungspotential des Produktes deutlich machen, z. B. über die technischen Daten oder ein eigenständiges Kapitel; −− das dahinterliegende Funktionsprinzip, getrennt von den Handlungsanweisungen, erklären; −− alle Informationen und Handlungsanweisungen schriftlich geben, um die Anwendung verbaler Lösungsstrategien zu unterstützen; −− alle Handlungsanweisungen mit Bildern umfassend unterstützen, um die Anwendung räumlicher Lösungsstrategien zu unterstützen; −− bei Handlungsanweisungen immer vom Benutzenden ausgehen („Schalten Sie das Gerät über die Taste (1) ein.“) und nicht das Gerät ohne den Benutzenden beschreiben („Das Gerät wird über die Taste (1) eingeschaltet.“); −− neben der Inbetriebnahme konkrete, typischerweise von der Zielgruppe zu erwartende Nutzungsanlässe erklären; −− alle Funktionen und Optionen des Gerätes vollständig erklären; −− Probleme im Umgang mit Technik angemessen würdigen, z. B. über konkrete Hilfestellungen in den Handlungsanweisungen oder eigenständige Kapitel; −− Leserinnen und Leser, die sich im Umgang mit Technik wenig zutrauen, positiv in ihren Fähigkeiten bestärken, z. B. durch mutmachende Elemente; −− Nutzende auf gleicher Augenhöhe ansprechen, ohne Wissensunterschiede zu betonen; −− Handlungsanweisungen verwenden, die nicht als „befehlsartig“ empfunden werden, z. B. „Schalten Sie das Gerät ein.“ statt „Gerät einschalten.“; −− über ein übersichtliches Layout verfügen. Ausblick Geschlechtsdifferenzen sind immer im Rahmen ihres gesellschaftlichen und zeitlichen Kontextes zu sehen und nicht auf jedes Mitglied der jeweiligen Geschlechtsgruppe zu verallgemeinern. Grundsätzlich sollte immer geprüft werden, inwieweit sich innerhalb einer Zielgruppe 136 tekom-Jahrestagung 2012
Junge Technische Redakteure geschlechtstypische Bedürfnisse isolieren lassen und mit welchen Gestaltungsstrategien in der Bedienungsanleitung diesen Bedürfnissen dann angemessen Rechnung getragen werden kann. für Rückfragen: kirsten.brettschneider@gmx.de tekom-Jahrestagung 2012 137
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