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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Hochschule und Wissenschaft<br />

HUW 1<br />

Fachvortrag<br />

Technische Kommunikation als<br />

Forschungsgegenstand: Fragen,<br />

Ergebnisse, Perspektiven<br />

Prof. Dr. Michael Meng, Hochschule Merseburg<br />

Wie Markus Nickl in verschiedenen Beiträgen herausgearbeitet hat, ist<br />

die Arbeit Technischer Redakteure in den letzten Jahren einem grundlegenden<br />

Wandel unterworfen, den Nickl als „Industrialisierung des<br />

Schreibens“ bezeichnet (z. B. Nickl, 2005). Kennzeichen dieses Prozesses<br />

sind zunehmende Standardisierung, Modularisierung, Prozessorientierung<br />

sowie eine größere Bedeutung von Forschung und Entwicklung.<br />

Brauchen wir mehr Forschung in der Technischen Kommunikation?<br />

Welche Bereiche kann Forschung hier in den Blick nehmen? Welche<br />

Ergebnisse hat die Forschung in den letzten Jahren geliefert?<br />

Brauchen wir mehr Forschung?<br />

Neben der Rechtssicherheit soll gute Technische Dokumentation vor<br />

allem drei Kriterien genügen: Sie soll lerneffektiv, vollständig und<br />

dazu kostengünstig zu produzieren, zu pflegen und zu verteilen sein.<br />

Wie jeder Praktiker aus eigener Erfahrung bestätigen kann, stellt der<br />

betriebliche Alltag Technische Redakteure sehr häufig vor Entscheidungen,<br />

bei denen diese Kriterien in Konflikt geraten. Welche Inhalte<br />

sollen in das Handbuch aufgenommen und wie ausführlich sollen diese<br />

Informationen dargestellt werden? Welche Inhalte sind zwingend erforderlich,<br />

um die zuverlässige Bedienung eines Geräts oder das Erlernen<br />

eines Softwareprogramms zu ermöglichen? Welche Information wird<br />

besser durch Sprache und welche besser durch Bilder und Screenshots<br />

vermittelt?<br />

Probleme wie diese können zwar mit Erfahrungswissen, „Best<br />

Practice“-Ansätzen und viel Bauchgefühl schnell einer pragmatischen<br />

Lösung zugeführt werden. Aber spätestens, wenn unterschiedliche<br />

Lösungsansätze konkurrieren, wird deutlich, dass die Basis für eine<br />

begründete und nicht allein ökonomisch getriebene Entscheidung für<br />

oder gegen einen Lösungsansatz oftmals fehlt. In diese Begründungslücke<br />

kann und muss angewandte Forschung zur Technischen Kommunikation<br />

stoßen.<br />

Was für Forschung brauchen wir?<br />

Mit Blick auf den Prozess der Technischen Kommunikation kann Forschung<br />

drei verschiedene Bereiche beleuchten (vgl. Krings, 1996): den<br />

Prozess der Erstellung Technischer Dokumentation, den Prozess der<br />

Rezeption Technischer Dokumentation durch die Anwender und die<br />

entstandenen Texte selbst. In jedem dieser Bereiche gibt es Ansatzpunkte<br />

für praxisrelevante Untersuchungen. Damit Forschung aber<br />

tatsächlich handlungsleitend werden kann, muss sie nach Krings (1996)<br />

folgende Kriterien erfüllen:<br />

−−<br />

Sie muss konkret sein und einen kausalen Zusammenhang zwischen<br />

Text-/Bildmerkmalen auf Merkmale der Textverarbeitung oder der<br />

Produktnutzung nachweisen.<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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