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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Sprachtechnologie / Language Technology<br />

LT 7<br />

Fachvortrag<br />

Problemstellung<br />

TMs werden<br />

immer größer<br />

Reif für die Prüfung? – Linguistische Verfahren<br />

zur Kontrolle von Translation Memorys<br />

Prof. Dr. Christoph Rösener, Institut der Gesellschaft zur Förderung der Angewandten<br />

Informationsforschung (IAI), Saarbrücken / Studiengang Internationale<br />

Fachkommunikation (IFK), Fachhochschule Flensburg<br />

Immer mehr Firmen sind zunehmend mit dem Problem konfrontiert,<br />

dass ihre mittlerweile über Jahre hinweg angewachsenen Übersetzungsspeicher<br />

zwar eine Vielzahl von wertvollen Übersetzungseinheiten<br />

enthalten, in gleichem Maße jedoch auch unbrauchbare bzw. fehlerhafte<br />

Segmente. Der Beitrag versucht, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie<br />

mit Hilfe von linguistisch intelligenten Verfahren existierende Translation<br />

Memorys überprüft und von unbrauchbaren und fehlerhaften<br />

Übersetzungseinheiten „gereinigt“ werden können.<br />

Ausgangssituation<br />

Translation Memory Systeme sind aus dem Arbeitsalltag von Übersetzern,<br />

sei es im freiberuflichen Kontext oder in Übersetzungsagenturen,<br />

nicht mehr wegzudenken. Der Einsatz hat sich, nicht nur in großen<br />

Unternehmen, als sehr sinnvoll und effizient erwiesen. Da jedoch einige<br />

der Nutzer von Translation-Memory-Systemen diese mittlerweile<br />

schon über einen längeren Zeitraum einsetzen, treten nun interessante<br />

Phänomene auf, die zu Beginn der Nutzung nicht offensichtlich waren:<br />

die wachsende Größe der Translation Memorys und die teilweise immer<br />

schlechter werdende Qualität derselben.<br />

Aktuelle Zahlen zeigen, dass die von Übersetzern genutzten Translation<br />

Memorys (TMs) in ihrer Größe stetig wachsen. Dies belegen beispielsweise<br />

Größenangaben der Fa. SDL Trados, die diese auf Anfrage<br />

übermittelte [1]. Demnach kann man zwar schwer eine durchschnittliche<br />

Größe von TMs bestimmen, da diese je nach Kunde – Freiberufler,<br />

Übersetzungsagentur, Unternehmen – bzw. der Art der TM-Organisation<br />

(Produktbereiche, Marketing, Fachgebiete etc.) sehr stark variieren<br />

kann. Nichtsdestotrotz gibt die Firma aber folgende Näherungswerte für<br />

die durchschnittliche Größe von TMs an:<br />

−−<br />

Freiberufler – ca. 20.000 bis 50.000 Übersetzungseinheiten<br />

−−<br />

Übersetzungsagenturen – ca. 80.000 bis 100.000 Übersetzungseinheiten<br />

−−<br />

Unternehmenskunden – ca. 50.000 bis 250.000 Übersetzungseinheiten<br />

Die Bandbreite insbesondere bei den Unternehmenskunden erklärt<br />

sich dadurch, dass jeweils zu unterscheiden ist, wie viele Sprachpaare<br />

und welche Themenbereiche mit dem TM abgedeckt werden. U. U. können<br />

dadurch die TMs teilweise enorme Größen erreichen. Als größter<br />

Umfang eines Kunden-TMs wurden in der Anfrage 3,5 Millionen Übersetzungseinheiten<br />

(Nur-Lese-Zugriff) bzw. 1,5 Millionen Übersetzungseinheiten<br />

(Lese- und Schreibzugriff) genannt.<br />

Zugleich lässt die Qualität solcher Translation Memorys oft über die<br />

Jahre nach. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig. An dieser Stelle seien<br />

nur beispielhaft fehlende anfängliche Qualitätskontrollen, System- und<br />

Formatänderungen, Zusammenführung von Beständen etc. genannt.<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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