tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

Offene technische Standards
OTS 5
Fachvortrag
Nachhaltige logistische Unterstützung in
Zeiten des Wandels am Beispiel der ASD-
Spec S1000D, S2000M und S3000L
Jörg Rogge, Consinto GmbH, Siegburg
Einleitung
Seit rund 25 Jahren wird die Entwicklung der Spezifikationen „S1000D“
für Technische Dokumentation und S2000M für Material-Management
von der europäischen Luftfahrtindustrie vorangetrieben. Ursprünglich
für militärische Großprojekte der Luftfahrt konzipiert, haben sich diese
Spezifikationen in einer Vielzahl verschiedenster Projekte bewährt und
gewinnen zwischenzeitlich auch für zivile Anwendungen an Bedeutung.
Dabei kommen bei den meisten bisherigen Projekten in Deutschland
überwiegend frühe Versionen der o. a. Spezifikationen zum Einsatz und
verwenden bis heute Datenformate, die zwischenzeitlich technologisch
weiterentwickelt wurden.
Damit stellt sich für viele Projekte mit z. Z. sehr langen Nutzungszeiten
die Frage, ob man auf den bisherigen Versionen verharrt oder ob man
neue Versionen der Spezifikationen anwenden soll bzw. wie ein Übergang
mit vertretbarem Aufwand möglich ist.
Die Suite der ASD-Spezifikationen
Wenn man sich heute mit den Spezifikationen der ASD, der AeroSpace
and Defence Industries Association befasst, erkennt man schnell, dass
die Familie der ASD Specs gewachsen ist und weiter wächst.
Neben den beiden oben genannten Werken sind in der Zwischenzeit die
Spezifikationen ASD S3000L für eine „Logistic Support Analysis (LSA)“
und eine Schnittstellenspezifikation ASD S1003X für den Austausch von
Daten zwischen den Spezifikationen S3000L und S1000D veröffentlicht
worden. Eine Spezifikation ASD S4000M für das Thema der „Planbaren
Materialerhaltung“ steht vor der Veröffentlichung, weitere Specs wie
die ASD S5000F für ein Data-Feedback aus der Nutzungsphase oder die
ASD SX000I als Handbuch für den „Integrated Logistic Support (ILS)“
werden derzeit erarbeitet. Weitere Spezifikationen zur Beschreibung
des Datenaustauschs oder z. B. zum Thema Ausbildung befinden sich in
der Planungsphase und werden inzwischen mit starker Unterstützung
der US-amerikanischen Industrie und den US-Streitkräften gemeinsam
entwickelt.
Insgesamt sind in den nächsten zwei bis drei Jahren rund ein Dutzend
neuer Versionen oder ganz neuer Spezifikationen zu erwarten.
Die Herausforderung
Die ersten großen Projekte, bei denen die ASD-Spezifikationen in ihren
frühen Versionen zur Anwendung gekommen sind, z. B. der Eurofighter
„TYPHOON“, befinden sich noch im ersten Drittel ihrer Gesamtnutzungszeit.
Die Softwaretools, mit denen die Daten nach S1000D bzw.
S2000M erstellt wurden, sind inzwischen rund 15 Jahre alt und erreichen
damit langsam ein kritisches Alter für Software. Damit stellt sich
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