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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Terminologie / Terminology<br />

TERM 11<br />

Fachvortrag<br />

Unternehmen in der Terminologiefalle<br />

Rainer Lotz, Konica Minolta Business Solutions Europe GmbH, Hannover<br />

Ausgangslage für Terminologiefalle<br />

Es gibt eine bestehende Software mit z. B. 20.000 lines of code, übersetzt<br />

in 15 oder 20 Sprachen. Die Vorübersetzungen sind im Laufe der Jahre<br />

entstanden und terminologisch nicht konsistent.<br />

Man hat sich entschieden, Terminologie einzuführen und zukünftig<br />

anzuwenden.<br />

Man extrahiert z. B. aus dieser Software 100 Begriffe und übersetzt diese<br />

separat und trägt sie in einer Terminologie Datenbank ein und wendet<br />

diese 100 Begriffe bei einer Erweiterung der Software an.<br />

Oder man wartet auf einen Übersetzungsauftrag für die Erweiterung<br />

dieser Software, extrahiert bei diesem Auftrag z. B. 100 Begriffe, übersetzt<br />

diese separat und trägt diese Übersetzung in eine gesonderte<br />

Terminologie-Datenbank ein und verwendet sowohl bei diesem Erweiterungsauftrag<br />

als auch zukünftig nur noch diese Übersetzung.<br />

D. h., die Erweiterung der Software ist dann terminologisch konsistent.<br />

Was hat man dadurch erreicht? Nur und ausschließlich die Erweiterung<br />

ist konsistent. Wenn man jetzt die gesamte Software terminologisch<br />

konsistent machen wollte, müsste man alle bestehenden Übersetzungen<br />

an die Terminologie angleichen. Dies wird aus Kosten- und Zeitgründen<br />

häufig nicht geschehen, sondern man belässt die alten Übersetzungen,<br />

wie sie sind.<br />

Man befindet sich in der Terminologiefalle: Einerseits ist die Erweiterung<br />

konsistent, aber bestehende Übersetzungen bleiben inkonsistent,<br />

d. h., man hat trotz Terminologie Inkonsistenzen.<br />

Komplettes Angleichen<br />

Partielles Angleichen<br />

Ausgangssprache<br />

durchgehen<br />

Wege aus der Terminologiefalle<br />

Man betrachtet auch die Vorübersetzungen und gleicht diese an die Terminologie<br />

an. Dadurch hat man aber einen erheblich höheren und längeren<br />

Aufwand, denn ursprünglich war ja nur die Erweiterung von z. B.<br />

1000 neuen line of codes geplant. Außerdem sollte man bei Änderungen<br />

in den Übersetzungen auch weiterführende Prozesse (z. B. Softwareentwicklung)<br />

im Auge haben.<br />

Komplettes Angleichen wird in den seltensten Fällen aus Zeit und Kostengründen<br />

durchgeführt.<br />

Man sucht absolute key-key Begriffe, die man unbedingt angleichen will<br />

und muss. Und der Rest? Dann könnte man die Terminologie gleich nur<br />

auf diese 10 key-key Begriffe beschränken. Auch hier gilt wieder: Nachfolgende<br />

Prozesse: Wenn man innerhalb von kurzen Zeitabständen 300<br />

Altübersetzungen ändert und in 2 Monaten wieder 500, dann könnte<br />

dies zu Verwirrungen bei der Softwareentwicklung führen.<br />

Ein möglicher Weg ist auch, die Ausgangssprache zu analysieren und<br />

bei den Entwicklungsabteilungen anzufragen, ob tatsächlich jeder übersetzte<br />

String in der aktuellen Software-Version benötigt wird.<br />

474<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong>

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