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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Lokalisierung und Übersetzung / Localization<br />

LOC 22<br />

Tutorial<br />

Post-Editing maschineller<br />

Übersetzung in der Praxis<br />

Ingo Schumann, Eule Lokalisierung, Kiel<br />

Mathan Sivaloganathan, Delta, Bonn<br />

Geschichtlicher Überblick<br />

Während das Langzeitziel des „Post-Editierens“ von maschinell erzeugten<br />

Übersetzungen bereits 1949 im sog. Weaver-Memorandum definiert<br />

wurde, brauchte es weitere 50 Jahre, bis Ende der 90er eine Definition<br />

in der Fachwelt akzeptiert war: die von Tony Veale (USC Dublin) und<br />

Andy Way (DCU Dublin, EAMT President) postulierte „Korrektur der<br />

MT-Ausgabe durch Übersetzer und Editoren aus Fleisch und Blut“.<br />

Allerdings war keine große Akzeptanz des eigentlichen Prozesses vorhanden.<br />

Unter der Gleichung MT+TM+QA prognostizierte Alan Melby<br />

1995, dass schon in fünf bis zehn Jahren TM und MT-Systeme konvergieren<br />

werden und der Übersetzer die Steuerungshoheit über dieses<br />

„integrierte System“ besitzt. Diese Gleichung ist bis heute noch nicht<br />

aufgegangen, aber die Zeit dafür ist reif. Im neuen Jahrtausend hatten<br />

empirische Untesuchungen von Hans P. Krings (2001) wesentlich dazu<br />

beigetragen, dass man es nun verstand, Texte mit zielführender Herangehensweise<br />

zu reparieren.<br />

In diesem Tutorial werden wir nachweisen, dass sich die Nachredaktion<br />

von maschinellen Übersetzungen inzwischen mit einigen Erfahrungswerten<br />

so gut organisieren lässt, dass mit richtig angewendeten<br />

Arbeitssschritten und -methoden der Einsatz von MÜ wirtschaftlich<br />

sinnvoll wird.<br />

Typen von Post-Editing<br />

In der Expertenwelt unterscheidet man drei Spielarten des<br />

Post-Editings.<br />

−−<br />

Beim konventionellen Post-Editing (CPE) geht es darum, einen Text<br />

zu erzeugen, der so stark wie möglich einer vom Menschen erstellten<br />

Übersetzung ähnelt (auch Full PE, FPE)<br />

−−<br />

Beim schnellen Post-Editing (RPE) soll ein korrekter Text auf sprachlicher<br />

und inhaltlicher Ebene mit minimalen Anpassungen erzeugt<br />

werden (auch Gist PE, GPE).<br />

−−<br />

Beim integrierten Post-Editing kommt die von Melby prognostizierte<br />

Variante ins Spiel: der Schritt von a) einem TM-System, das Textteile<br />

automatisch sucht und ihre Trefferrelevanz auf einer Skala bewertet<br />

und b) einem MT-System, das diese Textteile zu einem Satz in der<br />

Zielsprache zusammensetzt zu c) einem TMT-System, das, im Idealfall<br />

noch mit einem Terminologiemanagement-System ausgerüstet,<br />

dem Übersetzer Segmente präsentiert, die durch möglichst kleine Bearbeitungsschritte<br />

zu einer finalen Übersetzung geschliffen werden.<br />

Vorstellung von Post-Editing-Umgebungen<br />

Einige Anbieter von CAT-Tools haben bereits damit begonnen, Post-<br />

Editing-Module in ihre Systeme zu integrieren, z. B. MemSource. Post-<br />

Editing-Analysen vergleichen darin die MT-Ausgabe mit der posteditierten<br />

Übersetzung. Auf ähnliche Weise wie bei Translation Memory<br />

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<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong>

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