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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Visuelle Kommunikation<br />

VISU 2<br />

Fachvortrag<br />

Ohne Worte – visuelle Vermittlung<br />

von Informationen<br />

Prof. Anja Grunwald, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft<br />

Bilder verwenden – warum?<br />

Die Aufgaben der Technischen Redakteure werden umfangreicher:<br />

Immer komplexere technische Produkte verlangen ebenso komplexe<br />

Dokumentationen. Hinzu kommen stetig kürzer werdende Produktlebenszyklen<br />

und Fragen des Übersetzungsmanagements, etwa in Form<br />

der z. B. von der Maschinenrichtlinie geforderten Übersetzung und Lokalisierung<br />

der Dokumentation für sämtliche Zielländer des Produktes.<br />

Das Ersetzen der Texte in sprachneutrale (Achtung: nicht gleich kulturneutrale!)<br />

Bilder ist sowohl aus Kostenperspektive als auch im<br />

Sinne der Attraktivität der Dokumentationen sinnvoll: Während große<br />

Textmengen den Nutzer eher abschrecken, sind Bilder zumeist motivierender<br />

und verschaffen den Lesern einen schnellen Überblick.<br />

Unterschiede zwischen Text und Bild<br />

Nur selten kann eine Dokumentation vollständig durch Bilder ersetzt<br />

werden. Für welchen Zweck aber wird welches Medium sinnvoll eingesetzt?<br />

Worin besteht überhaupt der Unterschied zwischen Text und<br />

Bild?<br />

−−<br />

Bilder haben den Vorteil gegenüber Texten, dass sie ganzheitlich und<br />

simultan wahrgenommen werden. Texte hingegen müssen linear<br />

Wort für Wort gelesen werden.<br />

−−<br />

Können Bilder vor allem Räumliches oder Objekthaftes sowie Farben<br />

oder Materialität gut darstellen, erfassen Texte besser Abstraktes sowie<br />

kausale Zusammenhänge – aber auch komplexe temporale Strukturen,<br />

die über eine reine Abfolge hinausgehen.<br />

Die unterschiedlichen Möglichkeiten der beiden Medien stehen dabei<br />

nicht in Konkurrenz zueinander, sondern machen sie zu Partnern, die<br />

sich gut ergänzen.<br />

Bilder rezipieren – wie?<br />

Während Sprache an einem komplexen – mehr oder weniger eindeutigen<br />

– Regelwerk orientiert ist, das wir zunächst intuitiv und später in<br />

der Schule auch analytisch erlernen, sind wir bei der Rezeption von Bildern<br />

auf uns selbst gestellt. Die Visual literacy, also die Fähigkeit, Informationen,<br />

die in Form von Bildern dargestellt werden, zu deuten, ist nur<br />

an wenigen Stellen Bestandteil der schulischen Ausbildung. Trotzdem<br />

oder gerade deshalb sollte ein Technischer Redakteur genau wissen,<br />

wie Bilder vom Betrachter rezipiert werden, um Bildmaterial sinnvoll zu<br />

erstellen.<br />

Für die Informationsvermittlung durch Bilder sind hierbei drei Kategorien<br />

hilfreich: Wirkung, Ikonizität und Konvention.<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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