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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Professionelles Schreiben / Technical Authoring<br />

Tool-Gläubigkeit darf uns nicht zu der Annahme verleiten, man könne<br />

STE auf Knopfdruck bekommen. Die Warnung auf der Website der<br />

ASD-STE100 spricht für sich: „Always remember: Tools will not think in<br />

your place. Software is not a substitute for good training.“<br />

Natürlich können uns Tools bei der Arbeit unterstützen, aber es gibt<br />

keine Prüfalgorithmen, die die Semantik berücksichtigen. Die wichtigste<br />

Komponente des STE – das strukturierte Denken – kann uns kein<br />

Tool abnehmen.<br />

These 7: STE wirkt sich negativ auf den Autor aus<br />

Einige Übersetzer und englische Muttersprachler stoßen sich daran,<br />

dass Regelbasierte Texte „zu einfach“ klingen und ihre Sprachästhetik<br />

beleidigen. Oft wird in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass<br />

der Autor durch STE monoton formuliert, weniger kreativ wird etc.<br />

Auch hier muss ganz klar differenziert werden, denn es gilt der Leitsatz<br />

für Technische Kommunikation: „If your goal is to write a novel, this is<br />

not your job.“ Mit STE sollen technische Inhalte kurz, klar und eindeutig<br />

vermittelt werden, d. h. der Anwendungsbereich ist eingeschränkt.<br />

Bewusst mehrdeutige oder assoziative Texte mit blumiger und synonymreicher<br />

Sprache können damit nicht erstellt werden.<br />

Meine Erfahrungen zeigen, dass sich STE durchaus positiv auf den<br />

Autor auswirkt. Wer sich intensiv mit diesem Sprachstandard beschäftigt,<br />

wird durch das Regelwerk immer weiter auf den Weg geführt,<br />

strukturiert zu denken und dies in Text umzusetzen. Der Autor muss<br />

seine Gedanken und Informationen gemäß dem Regelwerk/Dictionary<br />

mit wenigen erlaubten Worten und verbindlichen Regeln umsetzen, also<br />

höchst kreativ arbeiten. Um die Inhalte eindeutig und sicher dem Leser<br />

zu vermitteln, müssen diese konkretisiert und von allem unnötigen<br />

Ballast befreit werden.<br />

Fazit:<br />

STE hat sich in 26 Jahren als ausgereifter und konsequenter Standard<br />

bewährt. Wenn die Voraussetzungen stimmen, kann STE als ideales<br />

Kommunikationsmittel in beiden Szenarien eingesetzt werden.<br />

Szenario 1 – externe globale Kommunikation<br />

In STE erstellte Technische Dokumentation wird von Anwendern mit<br />

minimalen Englischkenntnissen sofort verstanden und kann 1:1 umgesetzt<br />

werden. Dies kann kostentreibende Übersetzungen überflüssig<br />

machen. Wenn Übersetzungen in andere Sprachen gefordert sind, können<br />

diese wesentlich günstiger erstellt werden.<br />

Szenario 2 – interne globale Kommunikation<br />

Für Technische Kommunikation kann STE als firmenspezifische „lingua<br />

franca“ oder „Master-Sprache“ genutzt werden. Die klaren und verbindlichen<br />

MUSS-Regeln dieses Sprachstandards gleichen sprachliche und<br />

interkulturelle Kommunikationsbarrieren aus und garantieren Konsistenz<br />

und einheitliche Qualität.<br />

Website für STE: http://www.asd-ste100.org<br />

für Rückfragen: info@kaiser-fachkom.de<br />

402<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong>

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