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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Gesetze, Normen, Richtlinien<br />

Technische Redakteure und CE-Kennzeichnung<br />

In Bezug auf die CE-Kennzeichnung ergibt sich beim Blick in die Praxis<br />

nicht selten, dass Technische Redakteure mit der CE-Kennzeichnung<br />

befasst sind. Dies kann sich auf die bloße Darstellung der technischen<br />

Unterlagen beschränken, wie sie z. B. nach Vorgabe der EG-Maschinenrichtlinie<br />

2006/42 für die Marktüberwachungsbehörden aufzubereiten<br />

sind. Es lässt sich allerdings auch beobachten, dass Technische Redakteure<br />

mehr und mehr inhaltliche Verantwortung für den CE-Konformitätsbewertungsprozess<br />

übertragen bekommen. So kann es etwa sein,<br />

dass die Technischen Redakteure bewerten sollen, ob Normen, die der<br />

CE-Kennzeichnung zu Grunde gelegt werden, vom Produkt eingehalten<br />

sind.<br />

Es lässt sich mit Recht intensiv diskutieren, ob dies der richtige Weg<br />

sein kann und ob Technische Redakteure vor ihrem Ausbildungshintergrund<br />

hier überhaupt dazu befähigt sind, sachkundig CE-Konformitätsbewertung<br />

zu betreiben. Diese Diskussion lenkt indessen von einer sehr<br />

wichtigen Tatsache ab:<br />

CE-Konformitätsbewertung versteht sich als Prozess, der unternehmensübergreifend<br />

zu organisieren ist. Eine Konformitätsbewertung<br />

kann nur gelingen, wenn Konstruktion, Herstellung und Technische Redaktion<br />

Hand in Hand arbeiten. Grundlage dafür ist die Risikoanalyse,<br />

die möglichst schon beim Konstruktionsprozess Produktrisiken insbesondere<br />

im Hinblick auf den von der jeweiligen Richtlinie geforderten<br />

Sicherheitsstandard auszuschließen hat. Während der Herstellung<br />

wie auch letztendlich in der Technischen Redaktion bleibt dann diese<br />

Risikoanalyse immer wieder auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Der<br />

Organisationsprozess ist so zu gestalten, dass das Produkt auch jeweils<br />

nachgebessert wird, wenn sich neue Risiken zeigen sollten. Die Technische<br />

Redaktion ist nicht selten hier faktische „Endkontrolle“. Wenn in<br />

der Technischen Redaktion umfangreiche Warn- und Sicherheitshinweise<br />

entstehen, sollte dies Anlass sein, über die Sicherheit des Produktes<br />

nachzudenken. Dies gilt allemal dann, wenn sich für den Technischen<br />

Redakteur abzeichnet, dass das von ihm durch Warnhinweise<br />

abzuschirmende Risiko auch konstruktiv abgeschirmt werden könnte.<br />

Es gilt die Grundregel: Konstruktion vor Instruktion. Erst wenn die konstruktiven<br />

Sicherheitsmaßnahmen ausgeschöpft sind, bleibt Raum für<br />

die Gefahrabwendung mittels Warn- und Sicherheitshinweisen.<br />

Benutzerinformationen und Überwachung der CE-Kennzeichnung<br />

Die Technische Dokumentation ist in zweierlei Hinsicht Nahtstelle zur<br />

Überwachung der CE-Kennzeichnung.<br />

Zum einen entstehen in der Technischen Redaktion häufig auch die begleitenden<br />

Dokumente, wie z. B. die Konformitätserklärungen. Es ist an<br />

dieser Stelle Aufgabe des Technischen Redakteurs, die Richtigkeit der<br />

dort enthaltenen Angaben nachzuhalten. In der Praxis kommt es dabei<br />

immer wieder zu Fehlern, indem z. B. veraltete Richtlinien oder Normen<br />

angegeben werden. Dies gilt es in jedem Fall zu vermeiden. Fehler in<br />

den Konformitätserklärungen würden in jedem Fall eine Marktüberwachungsbehörde<br />

dazu veranlassen, tätig zu werden und den Konformitätsbewertungsprozess<br />

einer genauen Überprüfung zu unterziehen.<br />

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<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong>

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