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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Forum 82079<br />

82079/7<br />

Fachvortrag<br />

Checkliste?<br />

Hilfspersonal?<br />

Abschließender<br />

Anforderungskatalog?<br />

Präzise Anforderungen?<br />

IEC 82079-1: Herstellung der<br />

Konformität mit dieser Norm<br />

Roland Schmeling, Schmeling + Consultants GmbH, Heidelberg<br />

Angesichts der ohnehin hohen und weiterhin gestiegenen Bedeutung<br />

der IEC 62079 und damit der zu erwartenden Bedeutung der<br />

IEC 82079‐1 stellt sich zu Recht die Frage, wie die Konformität mit der<br />

Norm sichergestellt werden kann.<br />

Die Norm widmet der Beantwortung dieser Frage eigens das Kapitel 7.<br />

In diesem Kapitel sind wichtige Aussagen enthalten, die mit einigen<br />

Fehlverständnissen der Vergangenheit aufräumen.<br />

Bisher herrschte die Meinung vor, dass eine Checkliste ausreicht, um<br />

eine Anleitung gegen die Anforderung der Norm zu prüfen. Das ist<br />

falsch.<br />

Richtig ist, dass ein fundiertes Verständnis der gesamten Norm unabdingbar<br />

ist, um eine Prüfung nach der Norm durchführen zu können.<br />

Bisher herrschte die Meinung vor, dass mit Hilfe der Checkliste auch<br />

„Hilfspersonal“ in der Lage ist, die Prüfung nach der Norm durchzuführen.<br />

Auch dies ist falsch.<br />

Richtig ist, dass die Prüfung einer Anleitung nach der Norm eine der<br />

höchsten Anforderungen an die Qualifikation der Prüfer stellt. Die Qualifikation<br />

von Verantwortlichen für die Informationsentwicklung wird<br />

in der Norm erstmalig beschrieben (Kapitel 4.2). Dabei werden Attribute<br />

wie „Experte“ und „Spezialist in der technischen Kommunikation“<br />

verwendet.<br />

Bisher herrschte die Meinung vor, dass es einen abschließenden Katalog<br />

an Anforderungen gibt, den eine Anleitung erfüllen muss. Das ist<br />

falsch.<br />

Richtig ist, dass die Norm fordert, dass die spezifischen Anforderungen<br />

an eine konkrete Anleitung im Einzelfall zunächst recherchiert werden<br />

müssen. Dabei geht es nicht nur um produktspezifische Normen, sondern<br />

auch um „weichere“ Faktoren wie die Zielgruppenanalyse und die<br />

Risikobeurteilung.<br />

Damit kommen jedoch auch Aspekte des Informationsentwicklungsprozesses<br />

in den Fokus einer Konformitätsprüfung. Ein seriöses Prüfprogramm<br />

für die Konformität muss folgerichtig auch den Erstellungsprozess<br />

hinterfragen.<br />

Bisher herrschte die Meinung vor, dass die normativen Anforderungen<br />

an eine Anleitung präzise definiert sind oder zumindestens präzise definiert<br />

werden können. Das ist falsch.<br />

Richtig ist, dass die Norm den Prüfprozess als subjektiv beschreibt.<br />

Die Prüfung nach der Norm besteht danach in einer Beurteilung durch<br />

einen Experten anhand der Kriterien der Norm mit dem Ergebnis weitgehend<br />

subjektiver Optimierungsvorschläge. Dem liegt die Erkenntnis<br />

zugrunde, dass Informationsqualität nicht in gleicher Weise gemessen<br />

werden kann wie beispielsweise die Entflammbarkeit eines Kabels oder<br />

die Größe eines möglicherweise verschluckbaren Kleinteils.<br />

24<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong>

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