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tekom-Jahrestagung 2012 - ActiveDoc

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Mobile Dokumentation / Mobile Documentation<br />

Lange Jahre hat das ziemlich gut funktioniert. Mit Adobe Director von<br />

Macromedia stand ein Autorensystem zur Verfügung, mit dem auch<br />

solche Menschen Multimedia-Anwendungen herstellen konnten, die<br />

zuvor kein Informatikstudium absolviert hatten. Die Lernkurve war<br />

steil, weil sich Anwendungen auf einer grafischen Oberfläche nach dem<br />

Baukastenprinzip entwickeln ließen. Bei komplexeren Aufgaben half<br />

die Skriptsprache Lingo, mit der sich alle Medienjobs inklusive 3D erledigen<br />

ließen. Und zwar plattformübergreifend fürs Web, als Desktop-<br />

Anwendung auf DVD, als Kiosk-System sowohl für Windows als auch<br />

für Mac-OS.<br />

Steve Jobs und ein offener Brief<br />

Die heile Welt zerbrach 2005: Adobe kaufte Macromedia und schickte<br />

die alte Dame Director geradewegs aufs Abstellgleis. Nur die kleine<br />

Schwester Flash passte ins CS-Konzept und sie sollte fortan im Zusammenspiel<br />

mit der Laufzeitumgebung AIR das zentrale Autorentool sein.<br />

Damit sollte es später prinzipiell möglich sein, auch native Apps zum<br />

Beispiel für iOS und Android zu entwickeln. Mit der Version CS5 (Frühjahr<br />

2010) bot Flash einen iOS-Packager, mit dessen Hilfe sich native<br />

iPhone-Apps (*ipa) erzeugen ließen. Doch Pustekuchen: Solche Apps<br />

blieben mangels Reinrassigkeit prompt in Apples Endkontrolle hängen.<br />

Und im April 2010 erklärte Steve Jobs persönlich in einem viel beachteten<br />

offenen Brief an die Kollegen von Adobe Flash kurzerhand für tot.<br />

Tenor: Flash sei ein proprietäres Format, viel zu träge für die neue mobile<br />

Welt. Die Zukunft gehöre offenen Standards. HTML5 werde Flash<br />

schon bald als Multimedia-Frachter überholt haben.<br />

Doch schon im darauf folgenden September machte Apple eher kleinlaut<br />

eine Rolle rückwärts. Flash als Web-Format blieb für den mobilen<br />

Safari-Browser zwar weiterhin außen vor, mit dem Programm Flash<br />

Professional produzierte Apps hingegen wurden fortan akzeptiert.<br />

Flash bot sich damit als plattformübergreifendes Autorensystem an<br />

und wurde bis zur aktuellen Version CS6 konsequent in diese Richtung<br />

weiterentwickelt. Ähnlich wie Director hat das Tool eine grafische Oberfläche,<br />

unter der sich einfache Aufgaben schnell arrangieren lassen. Für<br />

individuelle Jobs steht die Skriptsprache ActionScript3 zur Verfügung.<br />

Annähernd alle Ziel-Plattformen können laut Adobe so aus einer Entwicklungs-<br />

bzw. Programmierumgebung heraus erreicht werden: Ausführbare<br />

bzw. installierbare Windows- und Mac-OS-Anwendungen für<br />

Desktop, DVD oder Kiosk, Webversionen für Browser mit Flash-Player<br />

und native Apps für Apple (*.ipa) und Android (*.apk).<br />

Mehr Licht als Schatten<br />

Zwei Jahre lang hat der Referent Flash als Autorenwerkzeug genutzt<br />

und dabei plattformübergreifende Applikationen produziert. Sein Fazit:<br />

Viel Licht und ein paar Schatten.<br />

Das Licht: Mit der Kombination AIR und Flash erreicht man tatsächlich<br />

alle wichtigen Ziel-Plattformen. ActionScript3 bietet viele Möglichkeiten,<br />

um auf die gängigsten Schnittstellen zur Hardware (z. B. GPS, Sensoren,<br />

Kameras) und Software (z. B. Dateisystem, Player) der einzelnen<br />

Gerätetypen und Plattformen Zugriff zu haben. Zwar ist der Entwicklungsaufwand<br />

nicht für alle Betriebssysteme zu 100 Prozent identisch.<br />

<strong>tekom</strong>-<strong>Jahrestagung</strong> <strong>2012</strong><br />

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