Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen
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4.1. Beschwörung 1 191<br />
ni-iš da-ád-me ú-šam-ra-ṣu zu-mur-ši-na ú-ṣar-ra-[pu]<br />
they were plaguing the (prolific) population of the cities, pestering their bodies“.<br />
”<br />
(Reiner, Šurpu S. 36, VII 9 f. [modifiziert]).<br />
Zur sonst nicht belegten Gleichung sa 5 ‖ uššatu vgl. Maul, Herzberuhigungsklagen, S. 239<br />
Rs. 3 f. (mu-un-sa 5 -ga ‖ uš-šu-šá-ku) und ibid. Z. 56 f. (sa 5 -ga ‖ a-šu-uš-tú) sowie Deimel, ŠL<br />
123, 7.<br />
Als Entsprechung zu qiddatu ist KA-H˘ AR(-H˘ AR) bisher nicht belegt, sondern nur ur 5 (ur) und<br />
ur 5 -ur 5 (ur-ur), s. AHw 920b; CAD Q 250a; Oberhuber, ISL I.1 S. 510 Nr. 67 und S. 512 Nr. 76;<br />
Geller, AfO 35, 15 Z. 37. Von den verschiedenen Lesungen, die KA-H˘ AR(-H˘ AR) haben kann<br />
(s. Civil, JNES 43, 294 ff.), scheint an unserer Stelle gù-mur-mur-ra mit der Bedeutung ”<br />
(lautes)<br />
Jammern, Wehgeschrei“ am besten zu passen, ähnlich wie in der akkadischen Entsprechung<br />
nubbû, s. dazu Civil, JNES 43, 295 oben.<br />
46/47) Für ur 5 -gin 7 (ur-gin 7 ) ‖ kīam s. CAD K 325 f. (lex.) und vgl. ur 5 -gin 7 -nam ‖ kīam<br />
Volk, FAOS 18, 82 : 42.<br />
Das folgende ne-ne-àm ist problematisch: folgt man der akkadischen Übersetzung šunūti, so<br />
wäre /e-ne-ne-àm/ zu restituieren. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da die enklitische Kopula<br />
die Kongruenz des Numerus beachtet. Man müßte also /e-ne-ne-meš/ ”<br />
. . . sind sie“ erwarten,<br />
oder /e-ne-àm/ ”<br />
. . . ist er/sie“ (vgl. auch die Variante e-n[e ? - in C). Im übrigen muß šunūti auf<br />
nišī in Z. 44 bezogen werden, also sollte hier das Personalpronomen der 3. Pers. Pl. fem.(!) stehen.<br />
Wahrscheinlicher ist daher, daß ne-ne-àm als /ne-en-àm/ zu deuten ist. Dies kann, ebenso<br />
wie ne-en, mit kīam übersetzt werden (CAD K 326a). Für ne-en (akkadisch kīam) vgl. Sjöberg,<br />
Mondgott S. 43 Anm. 42; Wilcke, Lugalbandaepos S. 164 zu Z. 105; Behrens, Enlil und Ninlil<br />
S. 117 Anm. 212 (mit etwas anderer Bedeutung, cf. Green, BiOr 39 [1982] Sp. 342). Wenn<br />
šunūti infolge einer Fehldeutung von /ne-en-àm/ in die akkadische Übersetzung geriet, hatte<br />
kīam seinerseits keine Entsprechung mehr im <strong>sumerisch</strong>en Text; ich nehme an, daß ur 5 /ur-gin 7<br />
deshalb nachträglich eingefügt wurde.<br />
Die Form ˜géštu-ga-a-ni verstehe ich als Korruptel aus /˜geš tuku-a-ni/ (pronominale Konjugation).<br />
Die akkadische Übersetzung uzunšunu ”<br />
ihr Ohr“ (oder ”<br />
ihr Gemüt“) ergibt keinen Sinn.<br />
Am Ende von Z. 46 ist wohl -[. . . -bar] zu ergänzen; vgl. für igi zi–bar ‖ kīniš naplusu in Bilinguen<br />
CAD K 385a; Oberhuber, ISL I.1 S. 232, 8.4–8.6 (Emesal).<br />
Zum Inhalt dieser und der beiden folgenden Zeilen vgl.:<br />
u 4 -bi-a d En-líl-lá dimma-bi ˜geš bí-in-tuku-a<br />
inim šà-bi-šè ba-an-gíd-i<br />
damals nahm sich Enlil, der diese Nachricht hörte, die Sache zu Herzen.“<br />
”<br />
i-nu-šu d En-líl ṭè-e-ma šu-a-tu 4 iš-me-ma<br />
a-ma-ta ana lìb-bi-šú iš-du-ud<br />
damals hörte Enlil diese Nachricht und nahm sich die Sache zu Herzen.“<br />
”<br />
(Thompson, CT 16, 19 : 52–55, Udug-h˘ul Tf. XVI)<br />
Möglicherweise ist auch am Ende von Z. 48/49 ähnlich zu ergänzen, also in Z. 48 ba-an-[gíd-i]<br />
(falls šà-ta für übliches šà-šè eintreten kann) und in Z. 49 uš-tal-[di-id] (falls eine Š-Form in<br />
nicht-kausativer Bedeutung denkbar ist). Für šà-šè–gíd ”<br />
sich zu Herzen nehmen“ vgl. Römer,<br />
AOAT 209/1, S. 50 f. zu Z. 15–17; Cooper und Heimpel, JAOS 103 (1983) 80 zu 25.<br />
48/49) nam-lú-[ùlu] á-nir-ra-bi ist gewiß als vorangestellter Genitiv aufzufassen. In á-nir,<br />
das in der akkadischen Übersetzung Wort für Wort wiedergegeben wurde (á ‖ emūqu und nir