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Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen

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4.10. Beschwörung 10 233<br />

Zi-pà-<strong>Beschwörungen</strong> deutlich genannt wird: sie sollen Fürsprache für den Kranken bei Šamaš<br />

einlegen und so seine Reinigung bewirken. Die folgenden ritualartigen Handlungen sind ursprünglich<br />

wohl nur sekundär; anders als im MET bewirken sie nicht die Wiederherstellung<br />

des Kranken, sondern sie begleiten sie lediglich.<br />

Es ist erkennbar, daß diese ritualähnlichen Passagen, die sich hier in <strong>Beschwörungen</strong> des<br />

PT finden, allmählich unter dem <strong>Ein</strong>fluß des MET stärker ausgebaut wurden. Dafür spricht<br />

die <strong>sumerisch</strong>e Imperativ-Form ˜gar-ra-ab in § 10 : 42, die eine erkennbar junge Formulierung<br />

darstellt.<br />

4.10.2 Bemerkungen zum Text<br />

1) Diese Beschwörung wird zitiert in dem Rezept Hunger, SpTU I Nr. 62 Z. 15 f. (vgl.<br />

Schramm, WO 10 [1979] 123) und in dem babylonischen Beschwörungskatalog BM 66565+,<br />

III 8 ′ : én udug h˘ul lú-ra kar-ra (vgl. dazu oben S. 12). Weiter findet sich ein Zitat in dem Beschwörungskatalog<br />

aus Ninive K.8689+, Vs. 11 (én udug h˘[ul-˜gál lú-ra . . . ], s. dazu oben S. 13),<br />

sowie in dem spätbabylonischen Beschwörungsritual von Weiher, SpTU V Nr. 235 Rs. 3 (én<br />

udug h˘ul-˜gál lú-ra in-kar-kar), vgl. dazu oben S. 22 und in der Serie bīt mēseri (von Weiher,<br />

SpTU III Nr. 69 § 35 Z. 2: udug h˘ul-˜gál lú-ra in-kar-kar).<br />

Für kar rauben“ (akk. mašā’u) s. CAD M/I 360b; vgl. auch die schwächer belegte allgemeinere<br />

”<br />

Bedeutung schädigen“ (akk. abālu), s. dazu George, OLA 40, S. 258 zu 26.<br />

”<br />

h˘<br />

2) šu–dab übersetze ich nach der <strong>sumerisch</strong>en Grundbedeutung mit ergreifen“ (vgl.<br />

”<br />

Cp. § 13 : 16 und § 14 : 10). Für šu–dab mit der Bedeutung ein-, zusammendrücken“ (akkadisch<br />

ṣapāru) vgl. Maul, Herzberuhigungsklagen S. 227 zu 18’. ”<br />

3) Für bar(-bar) planlos hin- und herlaufen“ (akk. parāru Ntn) vgl. oben S. 220, Kommentar<br />

zu Cp. § 7 : 5 ′ . Zu parāru Ntn mit Bezug auf einen Totengeist vgl. noch mītu(ÚŠ) mu-ut-tap-<br />

”<br />

ri-ir-ru Ebeling, KAR 32 Vs. 12.<br />

4) Vgl. die Parallele in Cp. § 6 : 7/8.<br />

6) Für šum schlachten“ (akk. u) vgl. AHw 1375 f.<br />

”<br />

ṭabāh˘<br />

7) Für ˜geš-šà-ká-na Türjoch“ s. AHw 293b; vgl. auch Schramm, GAAL 2, S. 45, Sb. I<br />

”<br />

59/60 und den Kommentar dazu ibid. S. 68.<br />

Der Lautwert šak in K entstammt dem akkadischen Syllabar.<br />

10-11) Gemeint sind offenbar die Geister von Toten, die in die Steppe geworfen“, somit<br />

”<br />

also nicht bestattet sind und nun frei umherschweifen ( losgelassen sind“). Vgl. dazu unten<br />

”<br />

Z. 28 (Var. A 16 ) und den Kommentar dazu; Thompson, CT 16, 10 IV 47 ff. (Uh˘. Tf. IV); Geller,<br />

FUH Z. 314-317; Borger, AOAT 1, S. 6 f. § XIII.<br />

Die Variante zu šu bar-ra-meš in K ist unklar.<br />

16) Für an-usan, an-úsan (an) Abend“ vgl. Sg. I 97/98 (‖ šimētān); Sjöberg und Bergmann,<br />

”<br />

TCS 3, 71; CAD Š/III 5.<br />

17) Für á-gú-zi-ga Morgen“ (akk. šēru) s. oben S. 217, Kommentar zu Cp. § 6 : 36/37.<br />

”<br />

25) Zu a-ri-a Ödland, Steppe“ (akk. nawûm, namû, auch arbu) s. Falkenstein, ZA 45<br />

”<br />

(1939) 178 zu 43; AHw 771 und CAD N/I 249. Die Variante eri-a<br />

h˘<br />

in K wird durch die ebenfalls<br />

belegten Schreibungen e-ri-a und é-ri-a gestützt.<br />

27) Was mit líl-lá ˜gá-e (A 16 ) bzw. líl-lá GA (K) gemeint ist, bleibt unklar (der Text ist wohl<br />

korrupt).

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