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Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen

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4.12. Beschwörung 12 239<br />

4.12 Beschwörung 12<br />

4.12.1 Allgemeines<br />

Auch dieser Text stellt ein Beschwörungsritual des Marduk-Ea-Typs vor, wie die charakteristische<br />

Marduk-Ea-Formel in Z. 11 (und Z. 11a–f) erkennen läßt. Es ergibt sich folgender<br />

Aufbau des Textes:<br />

1. Präsentisches Thema (Z. 1):<br />

Nennung des ”<br />

Regensturmes des Landes“ als schädliche Erscheinung;<br />

2. Präteritales Thema (Z. 2–10): Aufzählung von Krankheiten und anderen Übeln, die der<br />

Wind des Landes“ herbeibrachte und deren Auswirkungen auf den Menschen (Z. 9-10);<br />

”<br />

3. Marduk-Ea-Formel (Z. 11 und 11a-f);<br />

4. Ritualanweisungen (Z. 12–15):<br />

Reinigung des Kranken mit einem abgekniffenen Stück Lehm;<br />

5. Schlußthema (Z. 16–20)<br />

4.12.2 Bemerkungen zum Text<br />

1) Diese Beschwörung wird zitiert in dem babylonischen Beschwörungskatalog BM<br />

66565+, III 10 ′ (én im kalam-ma ki-a), vgl. dazu oben S. 12. Weitere Zitate finden sich in dem<br />

Beschwörungskatalog aus Ninive K.8689+ Vs. 14 (én im k[alam-ma . . . ]), vgl. dazu oben<br />

S. 13, und in dem spätbabylonischen Beschwörungsritual von Weiher, SpTU V Nr. 235 Rs. 9 f.<br />

(én ⌈ im ⌉ [kalam-ma] / ki-a mu-un-˜gál), vgl. dazu oben S. 22.<br />

Zur Lesung im vgl. Cavigneaux und Al-Rawi, ZA 85 (1995) 188–190 Anm. 11.<br />

Exemplar m (und wohl auch m 1 ) formulieren anders als die jüngeren Textzeugen, die ki–˜gar<br />

” gründen“ durch ki-a ˜gál ” auf der Erde vorhanden sein“ ersetzt haben: Beschwörung. Der<br />

”<br />

Regensturm ist im Lande aufgekommen“ (ebenso auch in der Wiederholung Z. 11b).<br />

2) Für igi-gig (akkadisch muruṣ īni) Augenkrankheit“ vgl. Thompson, CT 16, 31 : 96 f.<br />

”<br />

3) Für zú-gig (akkadisch muruṣ šinni) Zahnkrankheit“ s. As. XI 36 ′ /37 ′ und Thompson,<br />

”<br />

CT 16, 31 : 94 f.<br />

Für sa-gig (akkadisch maškadu) s. CAD M/I 368 und AHw 626 ( eine Gelenkkrankheit“).<br />

”<br />

4) Zu šà-gig (akkadisch muruṣ libbi) und lipiš-gig (akkadisch kīs libbi) s. oben S. 190,<br />

Kommentar zu § 1 : 33–37.<br />

4a–4b Diese nur in Exemplar m 1 enthaltenen Zeilen sind unklar. Vgl. die Diskussion bei<br />

Cavaigneaux und Al-Rawi, ZA 85 (1995) 192 f. (zu MB 6 und 7).<br />

6) Zu nu-gig (akkadisch qadištu) Hierodule“ s. AHw 891b und vgl. AHw 399b s. v.<br />

”<br />

ištarītu(m). Zur Erwähnung von nu-gig und nu-bar sowie für die Varianten in Exemplar m<br />

und m 1 vgl. Cavaigneaux und Al-Rawi, ZA 85 (1995) 193 f. (zu MA 7).<br />

7) Vgl. Sg. IV 21/22 (Thompson, CT 17, 19 : 21/22), wo izi šub-bu-da mit šá ina i-šá-ti<br />

na-du-ú übersetzt wird. Vgl. aber auch izi-šub-ba (akkadisch izišubbû) Blitzschlag“ (CAD I/J<br />

”<br />

319).<br />

Für die Varianten in Exemplar m und m 1 vgl. Cavaigneaux und Al-Rawi, ZA 85 (1995) 193 (zu<br />

MA 8).

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