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Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen

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192 4. Kommentar<br />

‖ etellu), 11 sehe ich eine unorthographische Schreibung für a-nir (akkadisch u) Seufzen,<br />

tānēh˘ ”<br />

Mühsal, Leid“, vgl. dazu noch Cp. § 6 : 21/22 und 23/24 sowie AHw 1319a; Krecher, Kultlyrik<br />

S. 91 f.; Maul, Herzberuhigungsklagen S. 397.<br />

Für das Ende der beiden Zeilen vgl. oben zu Z. 46/47.<br />

50/51) Für lú mu 7 -mu 7 , akkadisch (w)āšipu(m), in Bilinguen s. AHw 1487 f., CAD A/II<br />

431. Danach folgt sowohl im <strong>sumerisch</strong>en wie im akkadischen Text noch ein Wort. Mit dem<br />

Beschwörungspriester“ ist Enki/Ea gemeint (vgl. Z. 46 ff.).<br />

”<br />

Das Verbum igi–du 8 ‖ amāru leitet den Abschnitt ein, in dem Enki eingreift und die magische<br />

Wirksamkeit des Ritualmittels kuš-gu 4 -gal konstituiert. Auch in § 8 : 21/22 findet sich igi–du 8<br />

in dieser Funktion.<br />

Für igi–du 8 ‖ amāru s. Deimel, ŠL 449, 105a–b; CAD A/II 5 f. und 64 f. s. v. āmiru; Oberhuber,<br />

ISL I.1 S. 236 Nr. 27.<br />

52/53) Für kuš-gu 4 -gal ‖ kušgugalû vgl. noch Z. 54/55, Z. 56/57 und Z. 78 (Unterschrift)<br />

sowie Cp. § 9 : 24. Außer an diesen Stellen ist das Wort in <strong>sumerisch</strong>en Texten nicht belegt,<br />

sondern begegnet nur noch in akkadischen Texten als Logogramm für das späte Lehnwort<br />

kušgugalû. Diese syllabisch nicht belegte akkadische Lesung wurde von CAD K 599 angezweifelt,<br />

da der langvokalische Auslaut -û, -ê gegen die zu erwartende Form ∗ kušgugallu spräche.<br />

Die in § 1 : 55 und 57 gebotenen akkadischen Schreibungen MIN-û neben MIN (§ 1 : 53) legen<br />

jedoch kušgugalû als Lesung nahe. Da das Wort nur in späten Texten belegt ist, sollte man der<br />

fehlerhaften Bildung des Wortauslautes nicht allzuviel Bedeutung zumessen. Das zeigt gerade<br />

Z. 15 unseres Textes, wo u 4 uš-gal-lu (Exemplar A) neben u 4 uš-gal-lu-u (Exemplar C) steht.<br />

Die Form mit langem Auslautvokal<br />

-h˘<br />

kann im übrigen wohl als<br />

-h˘<br />

Analogiebildung zu anderen in<br />

Ritualen öfters vorkommenden Begriffen wie gizilû, ultuppû, udutilû oder mašh˘ urudu nigkalagû<br />

erklärt werden. Zur Lesung vgl. auch Reiner, RA 63 (1969) 170 f. (schlägt alû vor); dazu ablehnend<br />

Cooper, AnOr 52 S. 151 Anm. 2.<br />

Außer der logographische Schreibung KUŠ-GÚ-GAL bei von Weiher, SpTU II Nr. 5 : 69 ist<br />

noch SpTU II Nr. 16 II 14 und von Weiher, SpTU III Nr. 69 § 35 Z. 4 (bīt mēseri) in den<br />

Wörterbüchern (AHw 516b und 1570a, hier s. v. kuškugalû; CAD K 598 f.) nachzutragen.<br />

An sämtlichen Stellen, an denen kušgugalû belegt ist, kommt es neben urudu nigkalagû vor.<br />

Es sind dies alles akkadische Rituale (oder Ritualkommentare, wie Epping und Strassmeier,<br />

ZA 6, 242 : 19 f. und Zimmern, BBR Nr. 27 : 9), in denen die Verwendung des kušgugalû<br />

konkret vorgeschrieben wird. Man beachte, daß auch in der vorliegenden Sammlung <strong>sumerisch</strong>er<br />

<strong>Beschwörungen</strong> die beiden Gegenstände nebeneinander vorkommen: § 2 konstituiert ja<br />

das urudu nigkalagû als Ritualmittel. Diese Tatsache und die Hinweise auf den Lärm“ der beiden<br />

Gegenstände, durch den sie die Dämonen vertreiben sollen, machen es wahrscheinlich,<br />

”<br />

daß kušgugalû die Bespannung, urudu nigkalagû der Körper einer Pauke (oder eines ähnlichen<br />

Schlaginstrumentes) ist.<br />

Zur Übersetzung eines <strong>sumerisch</strong>en Possessivsuffixes mit dem selbständigen Personalpronomen<br />

im Akkadischen vgl. [ala]n-ne-ne-a ‖ šá ṣal-me šú-nu-ti (Geller, AfO 35, 19 Z. 74) und die<br />

zahlreichen Fälle, in denen das demonstrativ gebrauchte Possessivsuffix -bi mit šū etc. wiedergegeben<br />

wird (Poebel, Grundzüge § 230 und unten S. 202, Kommentar zu § 6 : 38/39).<br />

54/55) Für den Vergleich u 18 -lu-gin 7 . . . dul ‖ kīma alê katāmu s. auch § 8 : 1/2, Al. III+y<br />

17/18 und van Dijk, Lugal ud me-lám-bi I Z. 8. Ähnlich ist auch Thompson, CT 16, 24 I 8 f. und<br />

11 Sicher verkürzt aus nir-˜gál, doch ist auch die Entsprechung nir ‖ etellu in Syllabaren belegt (s. CAD E 381a).

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