Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen
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4.7. Beschwörung 7 221<br />
11 ′ /12 ′ ) Für -ta ‖ ana s. oben S. 187, Kommentar zu § 1 : 1–4.<br />
Für sa˜g-ki–gíd ‖ nekelmû böse (an)blicken“ s. Römer, SKI S. 82 Anm. 8; Gragg, AOATS 5,<br />
”<br />
S. 63 f.; Klein, Three Šulgi Hymns S. 110 zu Z. 249; AHw 775 f. und CAD N/II 152b.<br />
13 ′ –16 ′ ) In Exemplar A 18 ist der Text in zwei <strong>sumerisch</strong>e und zwei akkadische Zeilen aufgeteilt<br />
(Reihenfolge: 13 ′ , 15 ′ , 14 ′ , 16 ′ ), wobei die zweite akkadische Zeile (16 ′ ) abgebrochen<br />
ist. In Exemplar B weicht die Zeileneinteilung ab. Zur Ergänzung der Verbalformen in Z. 13 ′ f.<br />
vgl. Al. III+y : 20. Zum Wechsel von Singular- und Plural-Formen vgl. hier Z. 11 ′ f. und Z. 19 ′ f.<br />
17 ′ /18 ′ ) Für bir-bir ‖ u D zusammenhanglos machen“ vgl. AHw 1024 f.; CAD S<br />
sapāh˘ ”<br />
151 ff. und ibid. 154a zur Übersetzung ( they . . . have made his limbs disjointed“); Oberhuber,<br />
”<br />
ISL I.1 S. 59 Nr. 31; Römer, AOAT 209/1, S. 60 zu 38; Klein, Three Šulgi Hymns S. 117 zu 346.<br />
Diese Aussage ist wohl so zu verstehen, daß der Kranke seine Glieder nur noch unkoordiniert<br />
bewegen kann.<br />
19 ′ /20 ′ ) Die Formulierung dimma-bi ba-an-kúr seinen Verstand verwirrte er“ (akkadisch<br />
”<br />
verwirrten sie“) erinnert an die Krankheitsbezeichnung dimma-kúr-ra, akkadisch dimmakurû<br />
”<br />
(oder demmakurû), die etwa Geistesverwirrung, Wahnsinn“ bedeutet. Vgl. dazu Schramm,<br />
”<br />
BiOr 48, Sp. 162; Thomsen, Zauberdiagnose S. 71 Anm. 17.<br />
Für h˘a-lam ‖ mašû vergessen“ s. AHw 631 f.; CAD M/I 397 f.; Cohen, Sumerian Hymnology<br />
”<br />
S. 173 zu 34–35; Sjöberg, JCS 29, 5 f. zu 90.<br />
21 ′ /22 ′ ) Für a gig-ga i-i ‖ marṣiš nâqu schmerzlich aufschreien“ vgl. AHw 744b s. v.<br />
”<br />
nâqu(m) I 2; CAD N/I 341b (lies jedoch i-na-qu statt i-na-aq, s. unten) und M/I 290b sowie<br />
Geller, AfO 35, 14 : 34 96 ; Geller, Festschrift Sjöberg S. 195 Z. 11 (zur akkadischen Übersetzung<br />
s. ibid. S. 202).<br />
Nach dem Original ist i-na-qu zu lesen (mit CAD M/I 290b), gegen AHw 772a s. v. nazāqu(m)<br />
G, I 1c, obgleich die Form korrekt inâq lauten müßte.<br />
Die akkadische Übersetzung marṣiš für a gig-ga ist idiomatisch, da a gig-ga wörtlich das ”<br />
schmerzliche oh weh“ bedeutet. Vgl. dazu Cp. § 12 : 9 (nur <strong>sumerisch</strong>) und Falkenstein, LSS<br />
NF 1, S. 52 Anm. 1. Falkenstein übersetzte klagt das Ach des Kranken“; gig-ga sollte jedoch<br />
”<br />
adjektivisch aufgefaßt werden, da der Kranke“ in <strong>Beschwörungen</strong> gewöhnlich mit lú-tu-ra bezeichnet<br />
wird.<br />
”<br />
Für a oh weh“ (Schmerzensschrei) vgl. die akkadischen Entsprechungen ai, ū’a, ū’i oh weh!“<br />
” ”<br />
(Krecher, SKLy S. 146 und ZA 58, 64; Oberhuber, ISL I.1 S. 3 Nr. 3 und S. 6 f. Nr. 14), weiter<br />
ulap (es ist) genug!“ (Krecher, SKLy S. 146; Oberhuber, ISL I.1 S. 1 f. Nr. 2; Maul, Herzberuhigungsklagen<br />
S. 392) und ach!“ (Cooper, Iraq 32, 66; Maul, Herzberuhigungsklagen<br />
nūh˘ ”<br />
ah˘ ”<br />
S. 392) sowie a ‖ nâqu aufschreien“ (AHw 744b; CAD N/I 341, nâqu A).<br />
”<br />
26 ′ /27 ′ ) Die Übersetzung von dù mit akkadisch madādu ausmessen“ ist nur hier belegt.<br />
”<br />
Ich nehme an, daß die <strong>sumerisch</strong>e Formulierung von Z. 26 ′ inhaltlich mit Z. 28 ′ zu verbinden<br />
ist: wenn du diesen Menschen (nach)geformt hast, (d. h.) eine Rohrfigur (von ihm) hergestellt<br />
”<br />
hast“. Es genügt dann, für dù von der wohlbekannten Bedeutung erschaffen“ (akkadisch banû)<br />
”<br />
auszugehen, freilich mit der Nuance einer reproduzierenden Schöpfung ( nachformen, nachbilden“).<br />
Die akkadische Übersetzung verwandelte diese eher allgemeine Angabe in eine präzise<br />
”<br />
Handlungsanweisung, die dem tatsächlichen Vorgehen im Ritual entsprochen haben dürfte.<br />
28 ′ /29 ′ ) Zu gi-sa˜g-da/du-sá-a ‖ gisandasû vgl. oben S. 219.<br />
96 Die Ergänzung der akkadischen Übersetzung ist dort wohl nach unserer Stelle zu korrigieren (lies am Ende der Zeile<br />
in Exemplar F i-nu(-uq)-q]u.