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Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen

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224 4. Kommentar<br />

Form des aktiven Partizips kāsû ( ”<br />

bindend“), wie aus der parallelen Form dalh˘ āti klar hervorgeht.<br />

CAD K 256b s. v. kāsû ist dementsprechend zu korrigieren.<br />

Für u 18 -lu(-gin 7 ) . . . dul s. oben S. 192, Kommentar zu § 1 : 54/55. Exemplar C 3 hat die Variante:<br />

”<br />

Der a-lá-Dämon“.<br />

Die Verbalform an-dul ist offenbar eine h˘ amṭu-Form, obwohl sie im sog. ‘Präsentischen Thema’<br />

steht. Die akkadische Übersetzung hat wohl zu Recht das Präsens-Futur.<br />

3/4) Die Gleichung ní˜g-lù-lù ‖ dalih˘ tu (Femininum des Adjektivs dalh˘ u) ist sonst nicht<br />

nachweisbar. Vgl. jedoch für lù-lù ‖ dalāh˘ u, dalh˘ u/dalih˘ tu oben zu Z. 1/2.<br />

Für ebenfalls nur hier belegtes ní˜g-lá ‖ kasītu ”<br />

Gebundenheit“ s. AHw 453 f. (gegen CAD K<br />

256b s. v. ∗ kāsû).<br />

5/6) Für dù ‖ kamītu ”<br />

Gebundenheit“ kann nur auf die lexikalische Gleichung dù ‖ kamû<br />

in VAT 9712 II 40 verwiesen werden (zitiert AHw 433 b s. v. kamû(m) III). Vermutlich ist sie,<br />

ebenso wie die akkadische Übersetzung an unserer Stelle, verkürzend abgeleitet aus šu–du 7 ‖<br />

kamû ”<br />

fesseln“. Vgl. dazu oben S. 213, Kommentar zu § 6 : 1/2. Auch <strong>sumerisch</strong>e Texte verwenden<br />

gelegentlich dù allein mit der Bedeutung von šu–du 7 , s. Edzard und Wilcke, Festschrift<br />

Kramer, S. 165 s. v. dù.<br />

7/8) Die Wiedergabe von tu-ra gig-ga ( ”<br />

die schlimme Krankheit“) mit mušamriṣātu ist frei;<br />

sowohl tu(-r) als auch gig kann mit marāṣu (und Derivaten davon) übersetzt werden.<br />

9/10) Zur Ergänzung [e]-nu in C 3 vgl. Z. 40 und 42 in diesem Exemplar.<br />

Für ní˜g-h˘ul-dím-ma ‖ lemnu (auch lemuttu und lemniš) s. noch Z. 43/44; CAD L 120 b s. v.<br />

lemnu, ibid. S. 119 s. v. lemniš (dazu Borger, AOAT 1, S. 6 Z. 61) und S. 127 s. v. lemuttu; Borger,<br />

JCS 21, 6 Rs. 10; As. IX 19/20 (= Thompson, CT 17, 9 : 19 f.).<br />

Die <strong>sumerisch</strong>e Wortform bedeutet eigentlich ”<br />

das Böses Bewirkende“ und verweist somit auf<br />

die schädigende Wirkung des ”<br />

bösen Blicks“. Diese Nuance ist weder in der akkadischen Wiedergabe<br />

mit lemnu noch bei der deutschen Übersetzung mit ”<br />

böse“ deutlich erkennbar.<br />

In den Textzeugen A 19 , C 3 (und wohl auch J) wurde pap-h˘al so aufgefaßt, als ob lú-u 18/19 -lu<br />

pap-h˘al-la im Text stünde, weshalb dann ana eingefügt wurde: ”<br />

zu dem Ruhelosen . . . blickte<br />

er hin“. In B 1 und S fehlt ana, sie haben korrekt das auf īnu bezogene Femininum muttalliktu<br />

”<br />

umherwandernd“. Daß dies richtig ist, zeigt Z. 17/18, wo der ”<br />

ruhelose Mensch“ an der<br />

passenden Stelle genannt ist.<br />

11/12) Agens zu ab-ši-in-bar ist igi aus Z. 9 (ebenso bis Z. 17), das dann jedoch nicht nochmals<br />

als nominaler Bestandteil des zusammengesetzten Verbums igi–bar wiederholt wurde.<br />

Dadurch ergibt sich hier scheinbar die Gleichung bar ‖ naplusu, die ansonsten nur selten belegt<br />

ist (s. oben S. 189, Kommentar zu § 1 : 13–16). Ebenso verhält es sich auch in Z. 41/42 und<br />

Z. 43/44, während in Z. 45/46 und 47/48 analog zu dieser Konstruktion igi weggelassen wurde,<br />

obwohl hier lú (und nicht mehr igi) als Agens eintritt.<br />

Für sug 4 ‖ râqu ”<br />

leer sein“ s. AHw 979 (Logogramm) und Wilcke, Lugalbandaepos S. 168–170<br />

( ”<br />

nackt sein“; ”<br />

leer sein“).<br />

Für ub ‖ tubqu ”<br />

Ecke“ s. AHw 1365; Oberhuber, ISL I.1 S. 489 Nr. 18 und CAD Š/I 82, šah˘ ātu<br />

A, 1 a 2 ′ .<br />

13/14) Für da ‖ šah˘ ātu ”<br />

Winkel“ s. AHw 1129 s. v. šah˘ ātu(m) I; CAD Š/I 81 ff. und Oberhuber,<br />

ISL I.1 S. 64 Nr. 1.<br />

15/16) Für ama 5 (A 19 und S 4 : ama) ‖ maštaku ”<br />

Gemach, Wohnraum“, hier mit Thomsen,<br />

JNES 51, 25 im Sinne von “living quarters” s. AHw 630; Oberhuber, ISL I.1 S. 28 Nr. 70 und<br />

S. 27 f. Nr. 69; CAD M/I 392 f.; Geller, AfO 35, 15 : 40.

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