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Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen

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196 4. Kommentar<br />

folgende Stellen nachzutragen: von Weiher, SpTU II Nr. 5 : 69; Nr. 16 II 15 (beides Rituale) und<br />

der Kommentar Köcher, BAM IV 401 : 9 (zitiert CAD M/II 113a).<br />

Anders als Cooper, AnOr 52 S. 153, möchte ich jedoch annehmen, daß ní˜g-kalag-ga tatsächlich<br />

”<br />

Kupferpauke“ bedeutet. Cooper schlägt vor, urudu ní˜g-kala-ga als ”<br />

fanciful representation<br />

of the mythical copper-monster of the Ninurta tradition“ anzusehen. Diese Deutung paßt gut<br />

zu den Stellen innerhalb der Ninurta-Mythen, doch läßt sie außer acht, daß – wie auch Cooper<br />

feststellt – in den Ritualen kuš-gu 4 -gal fast immer mit urudu ní˜g-kala-ga zusammen vorkommt,<br />

wie ja auch die beiden Gegenstände in den §§ 1 und 2 des ‘Compendiums’ nebeneinander behandelt<br />

werden. Diese Verbindung kann offenbar nicht im Rückgriff auf die Ninurta-Mythen<br />

erklärt werden. Sie erscheint jedoch sinnvoll, wenn urudu ní˜g-kala-ga den Körper, kuš-gu 4 -gal<br />

die Bespannung einer Pauke (oder eines ähnlichen Perkussionsinstrumentes) bezeichnet. Vielleicht<br />

wurden diese Wörter gerade wegen ihrer mythischen Konnotation gewählt, um im Ritual<br />

Gegenstände zu benennen, die außerhalb des Rituals ganz anders genannt wurden. In diesem<br />

Sinne, nämlich als profane Synonyme, verdienen die Lesungsvorschläge von E. Reiner, RA 63<br />

(1969) 171 Beachtung.<br />

Die Übersetzung von Wright, Disposal S. 63 Anm. 135 als ”<br />

copper bell“ halte ich nicht für zutreffend.<br />

Vgl. im übrigen auch oben S. 192, Kommentar zu § 1 : 52/53 (zu kuš-gu 4 -gal).<br />

1 ′ /2 ′ ) d Nin-á-gal wird in Götterlisten als ”<br />

Ea der Schmiede“ bezeichnet 18 , er ist also der Gott<br />

des Schmiedehandwerks. Der Zusammenhang mit dem Gegenstand des Textes, der Kupferpauke,<br />

ist evident. Auch im Erra-Epos wird Nin-á-gal im Zusammenhang mit der Bearbeitung von<br />

Kupfer erwähnt 19 .<br />

3 ′ /4 ′ ) In Z. 4 ′ ist vielleicht zu ergänzen (Exemplar A): a-na qa-t[i-šu ellēti umallīma].<br />

Für -ta ‖ ana oder ina vgl. oben S. 187, Kommentar zu § 1 : 1–4 und S. 190, Kommentar zu<br />

§ 1 : 38–41.<br />

5 ′ /6 ′ ) Die Variante kir 4 (für gir 4 ) in Exemplar B 13 ist wohl ohne Bedeutung, da auch die<br />

akkadische Übersetzung in diesem Textzeugen unklar ist. Auch ein Hinweis auf Finkel, MSL<br />

16, 296 Nabnītu O Z. 334 (zitiert AHw 484b und CAD K 415b) hilft wohl kaum weiter.<br />

7 ′ /8 ′ ) Für ní˜g-nam ‖ mimma šumšu s. Deimel, ŠL 597, 108b; Oberhuber, ISL I.1 S. 374<br />

Nr. 53 (nì-nam-ma); CAD M/II 73b ist jedoch zu korrigieren, s. sogleich zu ní˜g-˜gál-la. Die<br />

Variante nam (für ní˜g-nam) in B 13 ist wohl fehlerhaft.<br />

Die Gleichung ní˜g-˜gál-la ‖ mašrû (mešrû) ist bisher nur hier belegt 20 . Vgl. jedoch šu-ní˜g-˜gál-la<br />

‖ meš-ru-u Landsberger, MSL 5, 10 : 18 und doch wohl ⌈ é ⌉ š[u]- ⌈ ní˜g ⌉ - ⌈ ˜gál ⌉ - ⌈ la ⌉ ⌈ d ⌉ ⌈alad ⌉ [ . . . ]<br />

‖ ina bīt(É) bal-ti u meš-re-[e . . . ] Thompson, CT 16, 21 : 174 f. 21<br />

9 ′ /10 ′ ) Für za-gìn ‖ ellu in Bilinguen s. CAD E 104a und 105b; Oberhuber, ISL I.1 S. 531<br />

Nr. 14.<br />

Für ˜geš-nu 11 ‖ nūru ”<br />

Licht“ s. CAD N/II 347 f.<br />

18 So in An–Anum ša amēli Z. 126, Bearb. Litke, An-Anum S. 258; ähnlich auch in An-Anum II 346, Bearb. Litke, An-<br />

Anum S. 128. Vgl. auch CAD N/I 307b; Deimel, Pantheon S. 198a; Pantheon 2 S. 111 Nr. 921, 370; Thureau-Dangin<br />

RAcc S. 46 Z. 31.<br />

19 Cagni, Epopea S. 74 f. I 159 f., s. auch den Kommentar dazu ibid. S. 196.<br />

20 In CAD M/II 73b wurde diese Gleichung nicht erkannt, sondern ní˜g-nam ní˜g-˜gál-la wurde insgesamt als Entsprechung<br />

zu mimma šumšu aufgefaßt (zitiert als CT 17, 4 ii 6 f.).<br />

21 Vgl. AHw 629b; die in CAD M/I 386a gebotene Lesung é.níg.ga.ra x x [. . . ] paßt schlecht zu den Spuren in Thompson,<br />

CT 16, 21.

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