25.12.2013 Aufrufe

Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen

Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen

Ein compendium sumerisch-akkadischer Beschwörungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.6. Beschwörung 6 215<br />

Vgl. immerhin téš–tuku ‖ būšta išû ”<br />

Würde haben“ CAD B 352a; Römer, SKI S. 126 Anm. 28<br />

sowie Thompson, CT 16, 30 I A Z. 9–10 80 :<br />

udug h˘ul-˜gál gal 5 -lá ˜geš nu-tuku<br />

udug h˘ul-˜gál gal 5 -lá téš nu-tuku<br />

ú-tuk-ku lem-nu gal-lu-u/ú la še-mu-ú<br />

ú-tuk-ku lem-nu gal-lu-u/ú šá [bu-u]l-ta/bul-tu 4 /bal-tú/bu-u[l-x] la i-šu-ú<br />

” der böse udug (utukku), der gal 5-lá (gallû), der nicht erhört,<br />

der böse udug (utukku), der gal 5 -lá (gallû), der keine Würde hat.“<br />

15/16) Auch an einigen anderen Stellen ist davon die Rede, daß die Dämonen mit dem Tempel<br />

É-kur oder mit Enlil in Verbindung stehen, s. Geller, FUH S. 40 Z. 360 und S. 42 Z. 393;<br />

CAD E 70b s. v. ekur 81 ; AHw 196a. Mit é-kur dürfte tatsächlich der Tempel Enlils in Nippur<br />

gemeint sein, da Enlil mehrfach explizit neben é-kur genannt wird. 82 Weiter steht einmal é-kur<br />

in Parallele zu é d En-líl-lá (Sg. III 5–8 = Thompson, CT 17, 12 : 3 f.). Ich sehe daher keinen<br />

Grund, é-kur als einen Ausdruck für ”<br />

Unterwelt“ zu verstehen, wie dies Tallqvist, StOr 5/V<br />

S. 32 vorgeschlagen hat. Daß hingegen in der Mythologie eine Verbindung zwischen Enlil und<br />

den Krankheitsdämonen bestand, zeigt der Atrah˘asīs-Mythos hinreichend deutlich. 83 Dort wird<br />

geschildert, wie Enlil durch den Lärm der zahlreich gewordenen Menschen gestört wurde und,<br />

um sie zu dezimieren, Krankheiten und Dämonen gegen sie aussandte. Obwohl dort nur die<br />

Dämonen namtaru und asakku namentlich genannt sind, dürfte doch eine gedankliche Verbindung<br />

bestehen zu den Aussagen in der Beschwörungsliteratur, denen zufolge die Dämonen von<br />

Enlil gesandt werden oder aus seinem Tempel É-kur hervorgehen.<br />

Für zi-ga ‖ tību s. AHw 1355a (nur Logogramm, vgl. Schramm, GAAL 4, 177); in Bilinguen<br />

ist die Gleichung sonst nicht belegt. Sie ist offenbar abgeleitet aus der gängigen Entsprechung<br />

zi(-g) ‖ tebû, ti/ebûtu, vgl. dazu oben S. 199, Kommentar zu § 3 : 1/2, und unten zu Z. 17/18.<br />

17/18) buru 5 zi-ga ist konstruiert als Substantiv mit der attributiv verwendeten nominalisierten<br />

nicht-finiten Form von zi(-g) ”<br />

(sich) erheben“, während die akkadische Version diesen<br />

Ausdruck als Genitivverbindung wiedergibt. Insofern liegt hier nicht die Wortgleichung zi-ga ‖<br />

ti/ebûtu vor, die jedoch an anderen Stellen belegt ist (s. AHw 1356a; Oberhuber, ISL I.1 S. 542<br />

Nr. 48.22). 84 Da die Bedeutung ”<br />

Heuschreckenschwarm“ für tibût erabê gesichert erscheint (s.<br />

AHw 1356a), übersetze ich die <strong>sumerisch</strong>e Formulierung buru 5 zi-ga ebenso. Für buru 5<br />

” Sperling“<br />

vgl. jedoch Veldhuis, CM 22, S. 44–50.<br />

Für si ‖ malû ”<br />

voll sein/werden“ s. AHw 597 (dort 597b sub 10 auch zum transitiven Gebrauch<br />

von malû); CAD M/I 175 f.; Oberhuber, ISL I.1 S. 408 f. Nr. 45. Zur Variante sì für si in Exemplar<br />

C 2 s. noch Al. III+y Z. 33 (Thompson, CT 17, 31 : 30) und Landsberger, MSL 1, 46 : 56.<br />

Zur Konstruktion von si mit dem Lokativ s. Römer, AOAT 209/1, S. 85 zu 78.<br />

19/20) Für ní˜g-h˘ul(-˜gál) ‖ mimma lemnu ”<br />

jegliches Übel“ s. AHw 543 s. v. lemnu(m) B<br />

2; CAD L 120b und 121 f. Der Ausdruck wird als feststehende Verbindung wie ein Dämonenoder<br />

Krankheitsname verwendet.<br />

80 Mit den Duplikaten Gurney und Hulin, STT II 157 Obv. 8–9; Figulla, CT 42 Nr. 5 (pl. 10) Rev.“ 8–11 und Thompson,<br />

”<br />

CT 17, 36 X“ (K.9272+) Z. 6 (s. dazu Thompson, CT 17, Emendations and Errata).<br />

” 81 Das Zitat der vorliegenden Stelle (zitiert als CT 17, 7 iv 15 f.) ist zu korrigieren.<br />

82 Vgl. hier Z. 11/12 und Thompson, CT 16, 1 : 25–27.<br />

83 Lambert und Millard, Atra-h˘asīs S. 106 f., Z. 9–16.<br />

84 In Thompson, CT 16, 19 : 35/36 liegt aber wohl – mit CAD Z 133b – der maskuline Plural des Partizips tēbû vor.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!