UFS%20ModulCgesamt.pdf

ARBEITSBLATT 2 – Gesellschaftsrecht
6 Lösungen
1.
In Österreich besteht im Gesellschaftsrecht ein Typenzwang (auch „numerus
clausus“) der Gesellschaftsformen. Das bedeutet, man muss eine der
bestehenden Gesellschaftsformen wählen.
Die wichtigsten Gesellschaftsformen für Unternehmen in Österreich sind:
Personengesellschaften
Personengesellschaften zeichnen sich nach dem gesetzlichen Leitbild durch
eine geringe Anzahl von Gesellschaftern aus. Die Stellung als Gesellschafter
ist grundsätzlich nicht auf andere übertragbar und nicht vererblich.
Zu den Personengesellschaften zählen vor allem die Offene Handelsgesellschaft
(OHG) und die Kommanditgesellschaft (KG) sowie die eingetragene
Erwerbsgesellschaft. Je nach Umfang des in Aussicht genommen Unternehmens
scheiden eventuell eingetragene Erwerbsgesellschaften oder
OHG und KG aus.
Eingetragene Erwerbsgesellschaften sind Gesellschaftsform für Kleingewerbetreibende.
Sie unterliegen nicht der strengen Handelsrechtliche Rechnungslegung.
Betriebe größeren („vollkaufmännischem Umfangs“) dürfen nicht unter
dieser Gesellschaftsform betrieben werden.
OHG und KG sind nur für den Betrieb von größeren Unternehmen („vollkaufmännischer
Umfang“) vorgesehen.
Kapitalgesellschaften
Die Kapitalgesellschaften sind nach dem gesetzlichen Leitbild auf eine
größere Zahl von Gesellschaftern ausgelegt. Die Anteile an der Gesellschaft
können anderen übertragen (zB verkauft) oder vererbt werden.
Bei den Kapitalgesellschaften sind das Vermögen des Gesellschafters und
das Vermögen der Gesellschaft voneinander getrennt (Trennungsprinzip).
Zu den Kapitalgesellschaften gehören die Gesellschaft mit beschränkter
Haftung (GmbH), die Aktiengesellschaft (AG) und die Europäische Aktiengesellschaft
(SE).
Vereine und Genossenschaften
Dabei handelt es sich um nichtgewinnorientierte Zusammenschlüsse von
Personen. Diese kommen hier nicht in Frage, weil eindeutig die Absicht
besteht, Gewinne zu erzielen.
Kapitel 5 | Modul C | UNTERNEHMERFÜHRERSCHEIN
C
59