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Empfehlung 5: Klare Zuweisung der Verantwortlichkeiten für den öffentlichen Personennahverkehr<br />
Hochwertiger ÖPNV erfordert eine klare Zuweisung von Zuständigkeitsbereichen. Auch<br />
wenn die zuständige Verwaltungsbehörde den Betrieb des Stadtbussystems an ein Privatunternehmen<br />
übertragen hat, müssen sich die Beteiligten darüber im Klaren sein, dass die organisatorische<br />
Struktur des ÖPNV für den Kunden keine Rolle spielt. Dieser ist einzig und allein<br />
an der Qualität des Angebots interessiert. Eine klar definierte Schnittstellen-Strategie<br />
trägt dazu bei, die Servicequalität zu sichern und divergierende Informationen in der Kommunikation<br />
mit den Fahrgästen zu vermeiden. Weitere Informationen zu diesem Thema finden<br />
Sie unter der Leitlinie 3.5.<br />
Empfehlung 6: Einbeziehung von Best Practice-Ideen anderer Städte und Verkehrsunternehmen<br />
Durch die Betrachtung und Analyse von Best Practice-Beispielen kann man lernen. Diese<br />
Beispiele sind zwar nicht immer vollständig auf andere Städte übertragbar, der regelmäßige<br />
Austausch von Erfahrungen unter Planern und Entscheidungsträgern verschiedener Städte<br />
stellt jedoch sicher, dass bestimmte Fehler nicht wiederholt werden und das „Rad nicht neu<br />
erfunden“ werden muss. Best Practice-Ideen spielen insbesondere bei wichtigen politischen<br />
Entscheidungen eine maßgebende Rolle. Das Studieren von Praxisbeispielen, vielleicht sogar<br />
im Rahmen eines Vor-Ort-Besuches, kann Entscheidungsträger dazu bewegen, hochwertige<br />
ÖPNV-Projekte auch in der eigenen Stadt zu unterstützen.<br />
Die Städte und Verkehrsunternehmen als Mitglieder des PROCEED-Konsortiums haben bereits<br />
mit ihren Vor-Ort-Besuchen im Rahmen des Projekts gezeigt, dass sie dieser Empfehlung<br />
folgen, um von den Erfahrungen anderer zu lernen. Interessensgruppen wie die BRT UK<br />
(Zusammenschluss von Verkehrsunternehmen, Vertretern aus Stadtverwaltungen und Beratern),<br />
die die Busbahn-Systeme in Caen, Rouen und Nantes in Frankreich sowie in Eindhoven<br />
und Haarlem (Niederlande) besucht haben (siehe http://www.brtuk.org), arbeiten ebenfalls<br />
erfolgreich nach diesem Prinzip.<br />
Empfehlung 7: Durchführung einer eingehenden Analyse des Bedienungsgebiets<br />
Ein effektives Konzept für ein hochwertiges ÖPNV-Angebot kann nur auf einer umfassenden<br />
Informationsgrundlage über das jeweilige Bedienungsgebiet erstellt werden. Dazu müssen<br />
zahlreiche Informationen zusammengetragen werden, unter anderem zur räumlichen Verteilung<br />
der Einwohner, der Arbeitsplatzschwerpunkte und großer Verkehrserzeuger, zur Lage<br />
wichtiger Verwaltungs- und Freizeiteinrichtungen, des allgemeinen Verkehrsverhaltens usw.<br />
Da sich Verhaltensmuster mit der Zeit ändern können, muss das Verkehrsangebot von Zeit zu<br />
Zeit überprüft werden, um eine hohe Marktpenetration zu garantieren. Weitere Informationen<br />
dazu finden sie unter der Leitlinie 1.1.<br />
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