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Die Strategie zur Auswahl der Kundenbeiratsmitglieder hängt von der Größe der Stadt<br />

und von den örtlichen Umstanden ab. In größeren Städten kann es ratsam sein, den Kundenbeirat<br />

ausschließlich mit nicht organisierten Mitgliedern zu besetzen. Die Teilnehmer können<br />

über Zeitungsveröffentlichungen oder direkt in den Fahrzeugen angeworben werden. Dabei<br />

bietet sich eine Segmentierung nach verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel Geschlecht,<br />

Stadtteil, Alter und Beschäftigung an, um sicherzustellen, dass die Fahrgäste repräsentativ<br />

vertreten sind.<br />

Um die Kontakte zu den Fahrgästen und zu besonderen Interessengruppen zu pflegen, stehen<br />

auch weitere Möglichkeiten zur Verfügung:<br />

• Regelmäßige Meetings zwischen der Betriebsleitung und Gruppen, die ein besonderes<br />

Interesse am ÖPNV haben (siehe oben genannten Beispiele, gegebenenfalls auch politische<br />

Parteien),<br />

• Vorstellung von Projekten gegenüber bestimmten Nutzergruppen (bezogen auf eine<br />

konkrete Linie oder einen Korridor),<br />

• Regelmäßige Workshops für Bürger eines bestimmten Stadtteils.<br />

Kritische Punkte:<br />

Ein Kundenbeirat birgt gewisse Risiken im Hinblick auf unausgewogene Diskussionen unter<br />

den Mitgliedern. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gewisse Gruppen (z. B. Bahn-<br />

Enthusiasten, Fahrgastverbände) dazu tendieren, die Diskussionen zu dominieren. Außerdem<br />

wird berichtet, dass einzelne Personen ihre Rolle und Aufgabe im Kundenbeirat in Sachen<br />

Entscheidungsfindung und Beratung des Unternehmens überschätzen.<br />

Um die Arbeit des Kundenbeirats möglichst konstruktiv zu gestalten, sollte ein Koordinator<br />

des Beirats ernannt werden, der unter anderem für die Organisation der regelmäßigen Meetings<br />

und den Informationsaustausch zuständig ist. Der Koordinator sollte außerdem dafür<br />

sorgen, dass den einzelnen Mitgliedern die Rolle des Beirats (Beratung aus Kundenperspektive)<br />

in angemessener Weise vermittelt wird.<br />

Praxisbeispiele:<br />

• Oxford (Großbritannien): Das Busunternehmen „Oxford Bus Company“ hat einen<br />

Akteure-Beirat eingesetzt, um allen Personen und Organisationen, die ein Interesse am<br />

ÖPNV haben, ein Forum zu bieten. Zu diesem Beirat werden die Unternehmensleitung,<br />

die Mitarbeiter, Gewerkschaften, Kunden, Vertreter von Behörden und Arbeitgebern<br />

eingeladen.<br />

• Schweden: In vielen schwedischen Städten gibt es einen Kundenbeirat, der zu regelmäßigen<br />

Treffen zusammenkommt. In Jönköping gibt es einen besonderen Beirat, der auch<br />

Sicherheitsaspekte behandelt.<br />

• Niederlande: In den Niederlanden gibt es in jeder ÖPNV-Region (12 Provinzen und 7<br />

größere Städte) eine regionale ÖPNV-Plattform (entspricht einem Kundenbeirat), die<br />

der ÖPNV-Behörde beratend zur Seite steht. An diesen ÖPNV-Plattformen sind ver-<br />

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