proceed - IVV

• Mittelfristige Planung (z. B. 2 - 5 Jahre): Die mittelfristige Planung betrifft umfangreichere
strategische Veränderungen und Sachfragen wie zum Beispiel
- Dichte des Liniennetzes
- Betriebsformen
- Verkehrsmittel
- Preis- und Tarifstruktur
• Kurzfristige Planung (z. B. 0 - 1 Jahr): Auf der kurzfristigen detaillierten Planungsebene
ist sicherzustellen, dass das Tagesgeschäft zuverlässig und reibungslos verläuft. In
diesem Bereich geht es beispielsweise um die folgenden Themen:
- Wie sollten die Taktzeiten an die veränderte Nachfrage angepasst werden?
- Welche Betriebszeiten sind am besten geeignet (bezogen auf die jeweilige Linie und
den jeweiligen Wochentag)?
Kritische Punkte:
Im Hinblick auf die Visionen und Ziele muss unter allen am Planungs- und Umsetzungsverfahren
Beteiligten (also Politiker, Verkehrs- und Stadtplanungsämter, Verkehrsunternehmen
usw.) Einvernehmen erzielt werden. Dabei sollte sichergestellt sein, dass alle Beteiligten ein
eigenes Interesse daran haben, den eigenen Beitrag bestmöglich zu gestalten und einzubringen
(Beispiel: das Verkehrsunternehmen hat ein wirtschaftliches Interesse an der Steigerung der
Kundenzufriedenheit, wenn seine Vergütung an dieses Parameter gekoppelt ist).
Praxisbeispiele:
• Brighton & Hove (Großbritannien): Die Stadt verfügt über eine nachhaltige Verkehrsstrategie.
Dazu gehören unter anderem: Investitionen in den ÖPNV, Einschränkungen
der Pkw-Nutzung, Reduzierung von Parkmöglichkeiten, besondere Busspuren,
Zuweisung von öffentlichem Straßenraum zugunsten des ÖPNV und des Fußgängerverkehrs,
und zahlreiche „weiche“ Maßnahmen wie zum Beispiel Ticket-Initiativen und
Awarenesskampagnen. Brighton & Hove ist außerdem einer der führenden Befürworter
der in Großbritannien so genannten „Car Clubs“ (Carsharing) und wurde als „Fahrradfreundliche
Stadt“ ausgezeichnet. Die Mehrzahl der Busverkehre in Brighton & Hove
wird privatwirtschaftlich betrieben. Brighton & Hove unterhält eine starke und langjährige,
wenn auch informelle Partnerschaft zwischen der Stadtverwaltung und dem Busunternehmen
(Brighton & Hove Bus & Coach Company Ltd, dieses Unternehmen betreibt
fast alle Buslinien). Die Partnerschaft umfasst zahlreiche wechselseitige Verpflichtungen.
• Chambéry (Frankreich): In Frankreich sind alle städtischen Bereiche mit mehr als
100.000 Einwohner zur Erstellung eines lokalen Verkehrsentwicklungsplans (PDU)
verpflichtet, in dem Ziele und Maßnahmen festzulegen sind. Chambéry liegt in den
Französischen Alpen (im Département Savoie) und hat 59.000 Einwohner. Innerhalb
der Agglomeration Chambéry wird eine Gesamtbevölkerung von 126.000 mit einem
Stadtbussystem versorgt. Das Ziel der jüngsten lokalen Verkehrsentwicklungspläne
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