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Verkehrsbehörden sollten jedenfalls einen ständigen Kontakt zu den politischen Entscheidungsträgern,
wichtigen Wirtschaftsunternehmen und der Presse pflegen.
Es ist wichtig, über die relevanten Akteure und aktuelle Entwicklungen gut informiert zu
sein:
• Welche Stelle/Behörde ist zuständig? Wer ist Entscheidungsträger?
• Gibt es Vereinigungen, Organisationen oder Gremien, an denen die Verkehrsbehörde
und/oder das Verkehrsunternehmen beteiligt sein sollten?
• Gibt es weitere private Akteure oder Organisationen mit einem besonderen Interesse
(Investoren, Anwohnervereinigungen usw.)?
• Sind Vorhaben in Planung, bei denen auch ÖPNV-Belange berücksichtigt werden sollten
(Erschließung von neuen Wohngebieten, Bau von Einkaufszentren usw.)?
Man sollte sich auch darüber bewusst sein, dass das ÖPNV-Wissen von Entscheidungsträgern
in aller Regel dem Wissen übrigen Bevölkerung entspricht. Vor diesem Hintergrund müssen
Entscheidungsträger mit angemessenen Informationen versorgt werden, um ihre Unterstützung
für qualitativ hochwertigen ÖPNV zu erhalten. Dabei stehen einige Optionen zur Verfügung:
• Spezielle Informationsveranstaltungen
• Organisation von Besuchen vor Ort, um das eigene oder ÖPNV-Systeme anderer Städte
kennenzulernen
• Unternehmensbroschüre
• Einbeziehung der Entscheidungsträger im Kundenbeirat (siehe Leitlinie 5.3
Kundenbeirat)
Kritische Punkte:
Politisches Marketing erfordert aktives Agieren. Es ist nicht ausreichend, auf bereits laufende
Entwicklungen und Prozesse zu reagieren. So ist zum Beispiel die Abgabe einer Stellungnahme
zu einem Entwurf im Bereich der Stadtplanung zwar eine gute Gelegenheit, auf den
Planungsprozess Einfluss zu nehmen. Viel besser ist es jedoch, von an Anfang aktiv an der
Planung beteiligt zu sein.
Praxisbeispiele:
• Sint-Niklaas (Belgien): Aufgrund der starken politischen Unterstützung und Interesse
an einem qualitativ hochwertigen ÖPNV konnten die folgenden Erfolge erzielt werden:
- Einrichtung eines Buskorridors, der zwischen dem Bahnhof und einer Einkaufspassage
die Stadt von Norden nach Süden durchzieht,
- Implementierung von „basismobiliteit“ seit 2003: ein vollkommen neues Liniennetz
einschließlich neuer Stadtbuslinien wurde umgesetzt,
- Tarifmaßnahmen im Rahmen der „Drittzahlerpolitik“ der flämischen Regierung und
der Stadt Sint-Niklaas.
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